Hallo Forum,
Hallo Forum,
@****re
Die von Dir programmatisch vorgetragene Kompromisslosigkeit ist meines Erachtens nur eine Illusion.
1. Unser ganzes Leben ist voller Kompromisse. Das fängt in der Fruchtblase an: schön warm, Mama ist immer da, genug zu Essen, genug zu Trinken, absolute Privatsphäre, aber: keine Mitreden können bei Essen, Trinken, Rauchen oder Alkohol, keine erwähnenswerte Bewegungsfreiheit, eingeschränkte Aussicht. Mit der Geburt und Fortgang der Entwicklung verschieben sich doch die Kompromisse immer nur. Ein Leben ohne Kompromisse gibt es nicht.
Warum soll es denn dann beim Sex keine Kompromisse geben?
2. Auch der Sex mit Prostituierten stellt letztlich nur einen Kompromiss dar.
a) Für die Prostituierte: Mir kann keine, auch Du nicht, plausibel machen, dass sie all die Herren derart attraktiv gefunden hätte, dass sie auch außerhalb ihrer Profession Liebesspiele mit ihnen angefangen hätte.
Dieses Mehr an „Freundlichkeit“ und „Entgegenkommen“ stellt dann eben die eine Seite des Kompromisses dar, die „Leistung“, die Bezahlung die andere. In einer guten Partnerschaft fehlt dieses „leistende“ Moment.
b) Für die Freier: Stellt es nicht für Verheiratete immer ein Risiko dar, eine andere Person in das Sexualleben hineinzulassen? Gibt es nicht Kreditkartenabrechnungen, Kontoauszüge, zufällige Begegnungen mit Bekannten in Anwesenheit der professionellen Begleitung?
Solange der Anblick meines Gegenüber, wenn er Lust und Freude empfindet, mir genauso Befriedigung verschafft, kann mich das Liebesspiel mit „Unbeteiligten“ oder „Dienstleistern“ gar nicht reizen. Was geht mich deren Lustempfinden an?
Wenn nur die Befriedigung meines Triebes wichtig ist, dafür hab ich andere, günstigere Möglichkeiten.
Bei dieser Betrachtung ist gekaufter Sex eben ein sehr schlechter, weil teurer, Kompromiss. Und dies könntest Du vielleicht auch mal anerkennen.
3. Bemüht man ein wenig den Kant, fällt auf, dass Prostitution auch nicht die Lösung aller Beziehungsprobleme sein kann. Käuften sich nämlich alle ungescholten ihren Sex, wozu bräuchte man dann noch Partnerschaften, Ehen und dergleichen?
Fiele dann nicht aber auch eine wichtige Basis für das Gründen einer Familie und für Nachwuchs weg? Das hier sind lediglich ein paar Vermutungen, doch bei der Annahme, dass alle sich nicht mehr um einen Partner kümmern müssten, dass jeder nur noch mit sich selbst beschäftigt wäre, wird mir etwas unwohl. Was wiederum aber auch nichts heißen muss.
@***Ma
„Euer Sex“: Was ist denn das überhaupt?
• Sex den ich immer haben kann:
• Sex den ich meistens haben kann
• Sex den ich nur manchmal haben kann
• Sex den ich niemals haben kann
• Sex den niemand haben kann
Ich denke mal, in Kombination mit dem Merkmal, „brauche ich sofort/bald mal wieder/irgendwann mal wieder/vielleicht gar nicht“ ergibt sich für jeden eine individuelle Bedarfsgröße.
Geht das mit dem eigenen Partner, dann kostet das Mut fürs Bereden, Zeit fürs Überlegen, vielleicht Geld für die Ausrüstung.
Geht es nicht mit dem eigenen Partner, dann ist die Antwort auf dem Markt der Liebesdienste recht einfach zu finden.
Es war nicht mein erklärtes Ziel, auf irgend jemandes Schlips zu treten, falls doch, dann bitte beim nächsten Mal etwas kürzer binden. Gleiches gilt für Brustwarzen.
Guten Tag