Ein wirklich spannendes und kontroverses Thema.
Ich denke man sollte das Thema auftrennen.
1. in liebevolle Verbindung mit Berührung und Sexualität, Tiefe und Wachstum einer Beziehung mit einer anderen Person und
2. in funktionale, sexuelle Handlung (ggf. nur einseitig) durch eine andere Person mit der einfach nur ein hormonell aufgebauter Ist-Zustand wieder in den bedürftigen Soll-Entspannungszustand zurückgesetzt wird (Reset sozusagen). Da die menschliche Beziehung wichtig bleibt, die bei Selbstbefriedigung nicht beachtet wird, kann SB eben nur eingeschränkt ggü. einer Person in Beziehung das gleiche gemeinsame Erleben herstellen.
zu 1. liest es sich hier in den Beiträgen als einverständlich und sonnenklar im gegenseitigen Einverständnis zu handeln, auch bei BDSM im zugestimmten Nichteinverständnis
und jetzt zu 2. und dem Anteil den ich aus der Eingangsfrage getrennt von 1. sehe: Eine reine sexuelle Handlung dem Partner/der Partnerin zukommen zu lassen erfordert eine grundlegende Nähe und Beziehung und das Verständnis, dass es sich nicht um Erwartung unter 1. handelt, aber dennoch in der menschlichen Beziehung wichtig ist (man ist füreinander da).
Das ist besonders, für eine Partnerschaft.
Oft ist hier im Forum zu lesen, dass ein Partner keine Lust mehr auf Situationen wie unter 1. hat. Eine biologisch verursachte Dissonanz entsteht in der Partnerschaft, weil nur das (teilweise monogam eingeschränkte) Muster von einer Liebe-basierten Sexualität sich vorgestellt werden kann, und die spielerische sowie biologisch verlangte Sexualität, die wir Menschen in uns tragen, abgelehnt außen vor bleibt. Sie wird wie in Eingangsfrage als abwegig wahrgenommen. Dabei ist sie natürlich, tatsächlich, real. Eine von vielen Möglichkeiten als Beispiel aus männlicher Sicht (als Mann kann ich ein gleichartiges Beispiel aus weiblicher Sicht sehen, jedoch nicht so gut erklären und freue mich, wenn dies eine Frau hier tun könnte): Oft ist von einer sexuellen Unlust bei Frauen zu lesen, wenn eine hormonelle Umstellung stattgefunden hat oder wie auch bei Männern stressige Alltagseinflüsse auf die vorher intakte Beziehung wirken. Dadurch wird die Grundlage für 1. stark gefährdet.
So wurde als Auslöser über die verlorene Lust an Sex, Sexualität überhaupt, bei der Frau und Mutter nach Geburt der Kinder und in der darauf folgenden Kinderphase gesprochen. Die Phase ist natürlich eine große Umstellung für beide in der Partnerschaft allein schon durch die veränderten Anforderungen im Zeitmanagment. Anfangs noch hormonell bedingt auf beiden Seiten wohlig, wird der Alltag anstrengender, die Arbeitsteilung kann klassisch werden, passen Frau und Mann nicht regelmäßig in partnerschaftlicher Kommunikation aufmerksam aufeinander auf. Frau: Kind, Haushalt und ggf. Arbeit - Mann: hauptsächlich Arbeit, Haus und Kind.
Je nach Paar gut abgestimmt oder auch zu einseitig vergessend. (Die erforderliche positive Rück-Unterstützung der Mutter-Kind Situation durch den Vater/Mann im Alltag wird aufgrund positivem Hormon-Haushalt beim ihm vorausgesetzt. Also kein Sofasitzer, Pascha, Mülleimerverweigerer, etc.)
Wie gesagt EIN Beispiel für die Schieflage und Bedarf an Sexualität, die mit Überwinden im Eingangsbeitrag beschrieben wird.
Die Kommunikation leidet in selbst guten Partnerschaften, unter anderem, weil das Paar im Alltagsstress und ohne Mehrgenerationenhaus im Single-Familienbetrieb wesentlich höher belastet ist oder nicht klarkommt, und auch schnell mal vergisst, die ursprüngliche, wichtige Paarschnittstelle für Sexualität unter Situationen zu 1. von vor der ersten Geburt mit Alltagsbonbons zu pflegen, wie: Wochenende ohne Kind, Blumen, Kino romantische Abende (sowie schwierig, da Frau Kopf nicht frei) oder die wichtige Anerkennung und männliche Unterstützung im Mutter-Kind-Alltag fehlen kann und daher es sich auch ergibt, dass sowie hormonell bedingt, der gemeinsame Sex komplett ausbleibt. Ggf mehrere Jahre. Frustration, Schieflage. Natürlich gibt es auch andere Themen in der Partnerschaft als SEX.
Meine Partnerin kann aber völlig unproblematisch mehrere Jahre lang trotz intakter Beziehung ohne Sex klarkommen, ich als Mann eben nicht, auch wenn ich mich geduldig gezeigt habe und auch sie so gut es ging mit Kindern unterstützt habe, wurde das Rad sexuell nicht vor die Kinderphase annähernd zurückgedreht.
Was tun trotz Geduld und Verständnis???
Das biologisch-induzierte sexuelle Verlangen beim Mann (wie oben gesagt, bei Frauen auch, ich wünsche mir ein weibliches Beispiel dafür zu lesen) kann unweigerlich noch weiter vor sich hinschwelen. Die männliche biologische Phase 1 ist nunmal "Sexualität". Bei mir und vielen Männern ist die Situation so ähnlich als würde für meine Frau in umgekehrter Weise "Schokolade oder Kaffee" von heute auf morgen aus den Läden genommen, bis auf Weiteres, nicht mehr verfügbar..."Geh doch kalt Duschen"..."Ok, aber nicht alleine 😉").
Provokante These, wie im Eingangsbeitrag induziert und Antwort dazu von mir, ja es würde mir über SB hinaus sehr wesentlich helfen. Ich finde als Mann die Beziehung zum Objekt meiner Begierde auch wichtig und nicht gegen Bezahlung irgendwo hin zu gehen:
Regelmäßige, sexuelle Handlung (z. B. wöchentlich, wie auf Rezept), gerne beiderseitig, jedoch zumindest (in diesem Beispiel) durch die Frau am Mann auf Basis bestehender, gesunder, partnerschaftlicher Vereinbarung (man ist für sich da) vorgenommen (Penetration nicht im Fokus), hilft dem Mann biologisch, und gleichzeitig daher beiden in der Partnerschaft, hormonelle und sich daraus entwickelnde andere Schieflagen zu mildern, gar zu vermeiden!
So, wie Frühstücken, Wäsche waschen, Auto o. Garten pflegen, zur Arbeit gehen zum Alltag gehören. Um zur Eingangsfrage zu verstärken: Wie seht ihr eine solche klar getrennte, regelmäßige Wartungsmassnahme über SB hinaus unter Situation zu 2. am Mann/Vater, sowohl "rein funktionell" bis weiterhin ausbaufähig als "emotional-sexuelle" Handlung, wenn beidseitig Interesse sich aufgrund dessen aufbaut? (teilweise ja hier als Folge einer spielerischen Basishandlung schon in anderen Beiträgen bestätigt)
Hättet ihr anderen Männer Euch über so eine Art Beachtung gefreut, um nach dem Reset auch wieder ganz normal in der Beziehung zu Geben, Geduld und Verständnis, wie auch ebenso Sexualität und umgekehrte funktionale Handlung für die Partnerin?
Und was denkt ihr Frauen weiterhin darüber Eure Männer derart zu "warten".
Gruselig? Unverständlich? Übergriffig? Oder Chance zur Spielart für eine gestresste Beziehung?
Ich denke
@****87 und Danke für das Thema, innerhalb der Beziehung (fest oder offen) sowie für Singles ebenso ist Triebbefriedigung nicht vollständig onanierbar, nur teilweise mit mehr oder weniger steigender Restunzufriedenheit. Wir sind Lebewesen für Beziehungen, ganz egal welcher Art.