1. Nein, auf gar keinen Fall würde ich Sex haben wollen mit einem Partner, der es in dem Moment nur mir zuliebe macht und nicht wirklich selbst will. Ich könnte das nicht genießen und würde mich schrecklich fühlen.
2. Gibt es eine Form von Geilheit, die sich nicht so einfach wegmasturbieren lässt?
Ja, das würde ich schon bestätigen. Die bezieht sich dann auf das Bedürfnis, die körperliche Nähe mit aller Intensität und Berührungen genießen zu wollen. Aber manchmal auch auf intensive, leidenschaftliche Spielarten. wenn ich z.b. mit meinem Liebsten mich über bestimmte Spiele ausgetauscht habe, die wir gerne mal wieder machen wollen, aber sich nicht zeitnah eine Gelegenheit dazu findet, dann bin ich innerlich einfach ziemlich angetriggert. Dann masturbiere ich zwar, um ein bisschen runter zu kommen, aber diese latente Lust auf mehr bleibt, bis mein kopfkino in die Realität umgesetzt werden kann.
Allerdings muss ich sagen, dass auch das vermutlich gar nicht erst richtig entstehen würde, wenn da nicht eine konkrete Person wäre, mit der ich das erleben will und ich von dieser Person keine Resonanz dazu bekäme.
Ich glaube übrigens, dass in vielen Partnerschaften, in denen so ein starkes Ungleichgewicht bezüglich der Sexualität herrscht, eigentlich körperliche Nähe viel mehr fehlt, als der Sex.
Und da ist so ein "überwinde dich doch mal" eher kontraproduktiv, weil es bei dem Partner, der eh schon weniger Lust hat, ja noch mehr Unlust schafft.
Dabei bräuchte es ja das Gegenteil, der Partner, der gerade weniger Libido hat, sollte auch spüren, wie schön und entspannend sich die körperliche Nähe des Partners auf ihn selbst auswirkt (ohne, dass damit irgendwelche Erwartungen verbunden sind).
Wenn das gegeben ist, dann kann auch die Lust von ganz alleine wiederkommen.