Übergriffig wird es für mich in einer liebevollen Beziehung erst dann, wenn ein Nein nicht akzeptiert wird und ich bedrängt werde zum Sex. In einer Beziehung sollte man sich auch so gut kennen, um zu wissen, wenn der Punkt vom. "Verführen" zum Bedrängen" erreicht ist. Manche - und dabei ist es gleichgültig, ob Mann oder Frau - wissen es und machen trotzdem weiter.
Wenn eine Frau, die absolut keine Lust hat, das trotzdem "über sich ergehen lässt" (wie es hier beschrieben wird) aus welchen Gründen auch immer, und der Partner das trotzdem genießen kann, dann ist das deren Sache und sollte hier nicht zerrissen werden. Auch das empfinde ich als übergriffig der Entscheidung der Frau gegenüber.
Ich kenne genug Frauen in meinem Alter, die glücklich sind in ihrer Beziehung und ihren Mann lieben, denen aber die Lust auf Sex über die Jahre abhanden gekommen ist. Die sagen mir dann, dass sie das so machen, dass es nicht erfüllende Leidenschaft ist, aber auch nicht unerträglich. Wem steht darüber ein Urteil zu, wenn die Beziehung fein damit ist. Keiner wird zu etwas gezwungen.
Jeder Mensch und jede Beziehung ist anders, das sollte man akzeptieren. Hier im Thread habe ich den Eindruck, dass das nicht so ist. Gebetsmühlenartig werden immer wieder die gleichen Argumente vorgebracht, nur, weil man die Gefühle anderer nicht verstehen und nachvollziehen kann, was man ja gar nicht muss. Und ich finde es auch insbesondere nicht richtig, Männer zu verurteilen dafür, dass sie mit dem Sex, den die Partnerin, zwar nicht mit Lust, aber doch mit Zuwendung, anbieten kann, zufrieden sind. So Ratschläge, sich dann doch lieber zu trennen, finde ich daneben. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.