„Triebe; nicht mehr onanierbar?
Liebe Foris,
ich hatte kürzlich hier ne Diskussion mit einem Mitforisten.
Es ging darum, dass ich mich in einem anderen Thread in dem es um zu wenig Sex in der Beziehung ging, dahingehend geäußert hatte, dass ich es nicht nachvollziehen kann, dass Menschen Sex einfordern, auch wenn das Gegenüber aus Gründen wie Überlastung oder sonstiges gerade gar keine Lust hat.
Es wurde da sowas gefordert wie "Man soll sich halt mal die 5 Minuten überwinden, dem Partner zuliebe".
Ich meinte dazu, dass ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann, dass man Sex mit jemandem möchte, der umgekehrt gerade gar keine Lust auf einen hat, und dass ich darum auch nicht nachvollziehen kann, warum man z.B. lieber für Sex bezahlt, als selber Hand anzulegen.
Daraufhin bekam ich als Antwort, dass Selbstbefriedigung den Job eben manchmal nicht erledigt und es manchmal einen anderen Menschen als Erfüllungsgehilfen braucht.
Ich kenne dieses Gefühl der "unspezifischen Geilheit" selber zwar auch, aber nicht in dem schon fast schmerzhaften Gefühl , dass ich es mit Masturbation nicht befriedigt bekomme und eine andere Person dafür brauche.
Meine Lust ist nämlich immer bezogen auf ein ganz spezielles Objekt meiner Begierde. Und wenn das leider nicht klappt, hab ich zwei gesunde Hände. Aber ich würde mir dann niemals irgend nen beliebigen Ersatz suchen. Würde mir gar nichts bringen.
In einer "normalen Beziehung" Sex einfordern geht gar nicht , in allen anderen Konstelationen, gelten getroffene Absprachen und selbst hier, heisst nein, nein!.
Wenn ich mal nicht mag, keine Lust habe, einfach nicht möchte, meine Ruhe und nicht einmal Nähe möchte, hat das mein Partner und ja, auch jede/r Andere so zu respektieren. Ich möchte und brauche es nicht zu rechtfertigen, es ist einfach situativ so.
Wenn dann SB keine erhoffte/erwünschte Erfüllung/Erleichterung bringt, ist es nicht mein Problem und mache ich auch nicht zu meinem Problem.
Wenn diese "Lustlosigkeit" häufiger und vielleicht auch anhaltend besteht, hat es Gründe, die nur das jeweilige Paar für sich herausfinden "muss", so es für beide wichtig ist und sie ein Paar bleiben möchten.
"Einen anderen Erfüllungsgehilfen", wenn ich die/den benötigen würde, liefe in meiner Partnerschaft viel falsch, besteht einseitig nicht der Wunsch auf Nähe, Sex..., hier würde ich ebenfalls unser Beziehungsmodell hinterfragen.
Kommt es immer wieder vor, könnte ich mit meinem Partner gemeinsam Lösungen finden.
Ich kann dir DAS nicht geben, kommst du damit nicht klar, können wir uns trennen, können wir die Beziehung öffnen, kannst du dir einen Service gönnen..., es gibt viele Möglichkeiten.
Allgemeinheiten und oder die eine Lösung gibt es nicht.
Wenn du mich liebst..., würde ein Satz so beginnen, bin ich raus aus dem Gespräch. Es fängt mit egoistischen Ansätzen an.
Beginnt "mein" Partner allerdings nonverbal, nimmt mich in den Arm, hält mich einfach nur, fragt dann nach einer Weile, wie kann ich dir helfen, dass es dir besser geht? Nun, dann haben sich solche Momente meist in eine für uns BEIDE erfüllende Richtung entwickelt.
Miteinander kommunizieren, aufeinander eingehen, sich wertschätzen auch in schlechten Momenten, jep Punkt.
Nein ausgesprochen, respektieren.
LG V