Triebe; nicht mehr onanierbar?

Bitte verallgemeinere hier nicht. Für mich ist das überhaupt nicht selbstverständlich. Ich habe dann Sex mit einer Person, wenn wir beide in der Stimmung für Sex sind. Nicht als Gefälligkeit oder so.
Genausowenig gibt mir die Art, wie du Casual Sex beschreibst, irgendwas, schon gar kein schönes Gefühl danach. Da ist mir Masturbation tausendmal lieber als mit irgendwem Sex zu haben, nur um Sex zu haben...

Wenn das für dich so zutrifft, lasse ich das gerne so stehen.
Ich kann da nur für mich sprechen und sage: nein, all diese von dir beschriebenen Szenarien treffen auf mich nicht (mehr) zu.
Ich habe tatsächlich nur Sex, wenn ich ihn wirklich will. Das bedeutet nicht, dass ich dafür den ganzen Tag schon fickrig durch die Gegend laufen muss, aber ich muss die Lust auf mein Gegenüber und auf den Sex mlt ihm wirklich spüren, andernfalls lasse ich es einfach

Zu 1)
Ich drehe die Frage zunächst erst einmal rum.
Bin ich bereit einem Menschen, den ich liebe und der mir so vertraut ist, dass ich grundsätzlich gerne Sex mit ihm habe, sexuelle Befriedigung zu verschaffen, auch dann, wenn ich punktuell keine Lust dazu hätte? Dann lautet meine Antwort grundsätzlich "ja". Ich würde das schenken. Vielleicht nicht immer, aber grundsätzlich schon.

Folglich würde ich mich auch derart beschenken lassen. Das Wort "egal" wirkt in diesem Kontext etwas hart.

Zu 2)
Ich brauche soziale Kontakte, menschliche Nähe, aber nicht zwingend zur sexuellen Befriedigung. Das kann zusammentreffen, muss aber nicht.

Ich hoffe mal nicht , dass dadurch eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht! Was ist, wenn der Gym und der Coffee-Shop dann gerade zu hat! Alles nageln, was nicht bei 10 auf dem Baum ist?

Ich wollte nicht verallgemeinern oder irgendwem die Meinung absprechen. Ich fand das nur moralisch etwas hoch aufgehaengt, dass hier einige gleich bei Egoismus und Einschuechterung sind. Das sind ja moralische Werturteile gegenueber anderen, die vielleicht einfach anders ticken.

Es gibt da dieses Lied mit dem Typen, der auf einer Pornoseite dringend sucht, weil Masturbation nicht mehr hilft.
Da wird dann such klar, wie Nothomosexualität entsteht.



Ab Minute 3

Auf die Ursprungsfrage geantwortet kommt es für mich sehr stark auf den Kontext an.

Ich halte gar nichts davon, wenn meine Partnerin nur "hinhält", aber eigentlich selbst keine Lust hat.
Das spürt man. Nein, für mich gilt dann nicht "Hauptsache ein Loch". Der Sex macht mir dann einfach keinen Spaß. Damit meine ich nicht einmal, dass ich physisch bemerke, dass sie nicht dabei wäre, sondern dass ich parallel genau das psychisch immer vor Augen hätte: Eigentlich will sie gerade nicht, sie tut das nur mir zuliebe.

In meinem Beziehungsleben gab es durchaus schon die Situation, dass meine Partnerin mal eine Zeit lang keine Lust auf Sex hatte, weil sie sich dort nicht fallen lassen konnte. Das hatte etwas mit dem Job zutun, mit familiären Situationen, mit Verlusten, weil jemand im nahen Umfeld gestorben war oder einfach mit sonstigen Überlastungsumständen.

Und das war jedesmal völlig okay. Das sollte es auch sein. Meine Partnerin ist nicht meine Fickdienstleisterin. Ich kann den Schwanz auch mal 1-4 Wochen nicht wegstecken ohne gleich die Beziehung infrage zu stellen.

Problematisch wird es, wenn ich keinen Kontext erkennen kann und die Flaute gefühlt ohne Ende in Sicht erscheint. Dann gibt es irgendwann Gesprächsbedarf, denn Sex, bzw. sexuelle Interaktion anderer Art, gehört für mich einfach irgendwo dazu. Wenn es mal nicht geht ist das, wie bereits erwähnt, völlig okay für mich. Ich würde dort nie die "Schuld und Pflichten"-Karte spielen, gerade wenn ein Grund erkennbar ist.

Allgemein ist meine Partnerin aber nicht meine Sexpuppe oder mein wandelndes Fleshlight, welches immer bereit sein muss und wenn das mal nicht geht dann starte ich direkt mit Vorwürfen. Ich möchte, wenn es anhaltende Probleme gibt, nur gerne, schon rein menschlich und auf der Beziehungsebene, wissen was los ist.

Frage eins:
Ich kenne das nur zu gut, bedrängt zu werden, so Sätze: ist doch nichts dabei, stell dich nicht so an und verschaffe mir Erleichterung. Angestellt habe ich mich deswegen, weil ich ihn nicht mehr begehrt hatte. Weil er mich unter Druck gesetzt hat.
Henne und Ei Problematik.
Diese Machtspielchen, wer wen dominiert, aufrechnen, wer wen einen Orgasmus schuldig ist, für sowas bin ich zu alt inzwischen.
Frage zwei.
Wenn ich Körperlichkeit brauche und der richtige dafür nicht verfügbar ist, gehe ich tanzen. Ich kenne viele Tänzer, die seit Jahren keinen Sex haben und dieses Manko auf der Tanzfläche kompensieren. Das funktioniert ganz gut.

Ich bezahle für Sex, weil ich so den nackten Körper einer Frau spüren kann. Auf konventionellem Weg hat es nicht geklappt. Masturbation erfüllt nicht den gleichen Drang. Das Gefühl des PiV halte ich schwierig bei der Masturbation zu rekonstruieren.

So, nachdem die Meinungen hier recht einseitig ausfallen, will ich mal einen Gedanken einstreuen, warum dieser einseitig gewollte Sex durchaus nichts negatives sein muss.

Für mich (und laut der Theorie mit den fünf Liebessprachen evtl. auch für manch andere) ist Körperlichkeit und diese in der stärksten Ausprägung, dem Geschlechtsverkehr, die Art, wie ich mich geliebt fühle. Am schönsten und erfüllendsten ist das natürlich, wenn meine Frau mich begehrt. Es zeigt mir, dass sie so stark für mich empfindet, dass sie diese Nähe und Intimität mit mir will.

Nicht die volle Erfüllung aber einen Teilaspekt davon gibt einem aber auch der Sex mit einseitigem Begehren. Wenn meine Frau sagt 'Ich habe gerade keine Lust, aber ich kann für dich gerne den Seestern machen und du nimmst was du brauchst' signalisiert mir das, dass wir uns emotional trotzdem sehr nahe sind. Sie empfindet so stark für mich, dass sie mich ganz nahe an sie heran, tatsächlich in sie hinein, lässt und Intimität geschehen darf. Gleichzeitig fühle ich mich mit meinen Bedürfnissen angenommen und respektiert.

Selbstbefriedigung kann einem das logischerweise nicht geben und auch bei einer Dienstleisterin geht es ja nicht um ihr empfinden für mich.

@****hi So schön das oberflächlich betrachtet auch klingen mag...aber...du willst lieber auf den Seestern, statt dir die Hände schmutzig zu machen?
Ich meine, klar, es ist ok und abgesprochen und alles gut und sie muss ja nix machen, aber...
Ich grunze dann auf meiner Partnerin, mache sie voll, eventuell das Laken unter ihr dazu...und dann rolle ich mich ein, drehe mich weg und sie muss ins Bad... sich saubermachen... 😋

Ich formuliere das ganz bewusst mal.sehr überspitzt.

Ich kam mir schon bisweilen komisch vor, wenn ich sie zum Orgasmus gebracht habe und dann, wenn ihre Welle abflaut und sie wieder 'da' war, ich dann noch in sie eindringen und bis zu meinem Höhepunkt in ihr drin sein wollte...obwohl sie eigentlich schon ein bisschen 'durch' ist. 😂

Da wäre es mir tatsächlich lieber, sie würde einfach da liegen und ich fasse sie an Stellen an, die ok sind und mache es mir selbst. Vielleicht steigt sie dann ja noch ein, aber auf den Seestern...? 🙂

Vielleicht fehlt mir die Routine, aber...das klingt voll unsexy für mich. 🤔 Ist das soweit ok für beide, das du das ganz genießen kannst?

Ich kenne es nur andersrum,
dass Frau keine Lust hat.

@****hi
Genau davon habe ich geschrieben:
dass es als Liebesbeweis gefordert wird, den Mann drüberzulassen, auch wenn Frau es gar nicht will. Aus Liebe. Dann heißt es auch noch, du liebst mich nicht, sonst würdest du zur Verfügung stehen. Das ist reine Manipulation.
Sorry. Da bekomm ich nicht nur Kopfschmerzen, da wird mir schlecht.

Ich kenne es auch "so rum", also dass sie entweder ein grosses Problem damit hat, sich abgeleht fuehlt, wenn ich einen Tag keinen Sex will, oder auch, dass sie sehr brutal und ungeschickt versucht eine Latte zu erzeugen, weil "es jetzt sein muss". Das waren dann aber "Frauen mit viel Gepaeck", wo es einen ernsthaften Hintergrund in der Lebensgeschichte gab.

@****hi : ich kann dir da nur in dem einen Teil zustimmen, dass die körperliche Nähe wichtig ist für die Beziehung. Die braucht aber keinen Sex und ich bleibe dabei, dass diese Seestern-Nummer in meinen Augen eher Gift für meine Beziehung wäre.
Ich kenne die Situation beidseitig, dass einer von beiden einfach keine große Lust auf Sex hat. Worauf aber immer beide Lust haben, ist, die Haut und Nähe des anderen spüren.
Das ist für mich diese Sprache der Liebe, auf die ich nicht verzichten möchte.
Ich erlebe es als völlig befriedigend, im Zweifel dann einfach nur das zu genießen und mit dem Sex darauf zu warten, bis beide wieder lust haben.

(Was hier übrigens noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Frage, ob die Rolle des "Gebenden" nicht eigentlich umgekehrt werden sollte, wenn einer gerade lustlos ist.
Also ich lese immer nur, der Lustlose soll dem der Lust hat, sein Bedürfnis trotzdem erfüllen.
Ich kenne es mit meinem Partner glücklicherweise umgekehrt.
Wenn ich völlig gestresst und nur kaputt bin, dann bekomme ich Zärtlichkeit und falls sich daraus dann noch ein bisschen Lust entwickelt, einen herrlich entspannenden Cunnilingus, nach dem ich die Augen schließen darf, ganz ohne Erwartungen seinerseits auf mehr.
Umgekehrt, wenn er gerade keine Lust auf Sex hat, ich aber Lust habe, mag ich ihn auch einfach nur berühren und wenn er es dann zulassen kann und will, gebe ich ihm gerne einen blowjob, der einfach auch mir Freude macht und auch einen Teil meinef Lust befriedigt.
Für mich ist das so viel logischer, als wenn immer der Partner, der aus welchen Gründen auch immer doch sowieso gerade nicht frei ist für Sex, dann auch noch zum "Dienstleister " werden soll.

Um bei den Liebessprachen zu bleiben:
Nimm eine Frau, deren Liebessprache ist 'Unterstützung & Hilfsbereitschaft'. Nun hat diese die Verantwortung übernommen, das Sommerfest für ihren Sportverein zu organisieren und ist kurz vor dem Zusammenbruch, weil einfach nichts glatt laufen will. Was ihr gut täte, wäre wenn ihr Mann sich wenigstens in die Liste einträgt, dass er an der Ausschanktheke mit hilft. Der Mann kann aber die Leute in ihrem Verein nicht ausstehen und hat da absolut keine Lust drauf auch noch den ganzen Sonntag mit denen zu verbringen und im aufgeheizten Bierzelt zu schwitzen. Tut er es aber nicht, fühlt sie sich doch ziemlich im Stich gelassen und zweifelt auch an seiner Liebe zu ihr. Er sieht ja schließlich, wie es ihr geht und wie einfach er ihr gut tun kann.

Es finden halt immer die zusammen, bei denen die Art, wie man dem anderen ein gutes Gefühl gibt und wie man es empfängt, zueinander passt. Alle anderen werden kein Paar oder trennen sich recht bald wieder.

Und in den Beziehungen, wo man weiß wie der andere Tickt und ihn trotzdem oder gerade deshalb genau so angenommen hat, wird auch niemandem schlecht.

Er: Während ich die Kommentare lese, wird mir immer klarer, wie essenziell es heute für mich ist, dass es einfach passt. Fühle mich zu alt für Kompromisse.

Irgendwie klingt das manchmal ganz schön schräg ...
Sind wir wirklich so anders ... haben Sexualität und Beziehung so einen anderen Stellenwert ...
Bei mir kann sein was will ... für eine so dermaßen geniale Sache - wie abwechslungsreiche und vollkommen befriedigende Sexualität - findet man doch immer die Zeit.
Da nehmen wir uns beide nichts ... egal welches Problem einen beschäftigt ... was gibt es Besseres um sich mal für einige Stunden völlig in andere Sphären zu schießen ... einfach alles um einen herum mal zu vergessen und hinter sich zu lassen.
Da muss sich niemand überwinden oder zu etwas zwingen ... schließlich weiß man wie gut einem das tut.

Al

Für Sex müssen wir schon den Kopf ausreichend frei haben, was wir idR auch immer haben. Aber wenn nicht, ist es auch ok. Was uns immer den Kopf freibläst, ist zusammen tanzen gehen. Offenbar tickt da doch jeder anders und das ist doch ok, wenn bloß die Richtigen zusammenfinden.

Ersetze Sex durch Tanzen, na da gäbe es Proteste und Panik. Schluß mit lustig. Ob da die Liebessprachen noch zum Tragen kommen, bezweifle ich.

Das hat nichts mit Routine zu tun und ja, unsexy ist das auch in gewisser Weise. Es geht ja dann nicht um geilen Sex, so individuell der auch für jeden sein mag. Es geht um etwas emotionales, das Gefühl angenommen zu werden. Zwischen diesen beiden Menschen gibt es in dem Moment keine Ablehnung.

Es wird hier vielfach ausgeschlossen, dass es schön sein kann, wenn nur einer will. Bis hin zum Gleichsetzen mit Gewalt. Ich möchte nur den Gedanken wecken, dass es eben doch etwas schönes sein kann.

Klar, für den, der es will, wird es schön sein. Der Part, der das geben muss, muss halt schauen, dass es ihm auch gut geht. Klappt wohl, wenn ein Part sich gerne aufopfert. Wenn nicht, schaut es schlecht aus, wenn der fordernde Part von seiner Forderung auf Erfüllung seiner Triebbefriedigung durch den anderen Part nicht abgeht. Schönreden gibt es für mich in diesem Fall nicht: nur ein Ja ist ein Ja.

Oh, ich habe nicht von 'ersetzen' gesprochen. Tanzen ist dann schon eher Vorspiel

@****hi : wenn es dir um die "Sprache der Liebe" geht, dann verstehe ich beim besten Willen nicht, warum du dafür deinen Schwanz in ihre Muschi stecken musst. Körperliche Liebe kannst du auf so viele Arten teilen,ohne, dass zwingend ein pebetrativer Akt erfolgen muss (siehe mein obiger Beitrag, würde mich an der Stelle ja schon interessieren, ob du das mal so versucht hast)

Was mich an der Stelle ausserdem noch interessieren würde, ob es eigentlich Frauen gibt, für die das schmerzfrei überhaupt möglich ist.
Ich brauche jedenfalls schon immer ein Mindestmaß an körperlicher Lust, um ihn schmerzfrei eindringen lassen zu können.
Ist das nicht gegeben bin ich zu trocken (dagegen mögen Gleitmittel helfen) und zu eng (dagegen hilft ausschließlich echt empfundene Lust).