„Manche stehen sich irgendwie ein bisschen selbst im Weg.
Ich bin auch ein Fan kluger Köpfe, baue gerne Lego, spiele viel am Computer, nehme an Hindernis-Matsch-Läufen teil und paddel auf meinem SUP-Board. Aber ich käme nicht auf die Idee, das auch alles von meiner Partnerin zu erwarten. Es ist schön ein paar Gemeinsamkeiten zu haben, aber es ist ebenso schön auch etwas für sich zu haben.
Ich habe viel mehr von einer Partnerin, sie sich für mich freut, wenn ich mich für etwas begeistern kann, die meine Spleens und Kuriositäten mit Liebe akzeptiert und mich gleichzeitig auch an ihrem Leben und ihren Vorlieben teilhaben lässt. Ich bin glücklich, wenn meine riesige Burg aus Klemmbausteinen direkt neben dem Fernseher stehen kann und sie ist glücklich, wenn ich meine Hände gelegentlich als improvisiere Wollhaspel zur Verfügung stelle und Stricknadeln unter der Couch hervor angel.
Wir machen zusammen, was wir beide schön finden. Und wenn es etwas ist, womit der andere nichts anfangen kann, dann geben wir uns Freiräume und haben jeder auch einen eigenen Freundeskreis.
Schade das ich meinen ursprünglichen Beitrag nicht editieren kann. Denn ich merke dass sich die meisten (auch aufgrund der mittlerweile vielen Beiträge) nur diesen durchlesen und dann eine Antwort schreiben, meine anderen Beiträge dadurch nicht mehr mitbekommen und sich total darauf festbeißen dass ich es bin die den perfekten Partner sucht und will und sonst keinen. Dem ist aber nicht so.
Ich hab eigentlich, in Sachen Hobbies, nur 2 Anforderungen: Er muss Gamer sein und er muss meine anderen Hobbies und Interessen Akzeptieren, Respektieren und Idealerweise offen dafür sein.
Wie du eben in deinem Beispiel schreibst, sie freut sich für dich mit über deine Burg Blaustein und du angelst ihre Stricknadeln (ich würde mich im übrigen an beidem beteiligen) hevor (und lobst wahrscheinlich auch ihre fertig gestellten Stücke).
Was halt gar nicht ginge wäre wenn mein Partner eines meiner Hobbies / Interessen nicht nur nicht teilt sondern sie gleichzeitig auch schlecht redet. Aber diese Erfahrung musste ich eben schon mehrfach in der Kennenlernphase machen. Das Punkt A passt, dann erwähne ich B und C, und zack ist der Mann weg.
Gerade wenn es um Hentai und Furry geht, welche ich, wie zuvor in einem extra Beitrag geschrieben, jetzt nicht übermäßig konsumieren will, ich will mir auch keine nackten Anime-Resin-Figuren in mein Regal stellen, keine Hentai-Poster an die Wand klatschen oder von ihm in einem Fursona im Bett bestiegen werden. Ich schaue mir lediglich gerne Bilder an und als Fantasy Fan und Rolenspieler komme ich natürlich auch regelmäßig mit Furry-Charakteren (auch wenn diese früher nicht so bezeichnet wurden) in Berührung. Aber wenn jemand Furry hört, dann denken wohl viele direkt dass das so ein reines Fetisch-Ding ist was man auch im Bett ausleben will. Ganz extreme beschuldigen echte Furry (also solche mit einem Fursona) ja auch gerne mal der P*dophelie. Mag sein dass es mit diesen Vorurteilen zusammenhängt dass da einige direkt den Kontakt abbrechen ohne vorher wenigstens mal nachzufragen wie tief meine Interessen in diesem Bereich gehen.
Und ich würde nie erwarten das mein (Spiel)Partner diese Interesse auch teilt und sich gemeinsam mit mir Bilder anschaut, aber er muss es zumindest akzeptieren, respektieren und sagen: "Ist nicht meines, kann dem nix abgewinnen, finde es aber auch nicht schlimm, schau es dir ruhig an wenn es dir gefällt."
Und was er sonst noch so Hobbies neben dem Gaming hat, und ob wir diese Hobbies dann auch teilen, das wäre mir egal. Wenn er am Wochenende an seinem Motorrad schraubt während ich alleine im Garten meine Pflanzen pflege, wäre das vollkommen okay und sogar gut.
Für mich sollte eine Beziehung eine gute Schnittmenge aus Gemeinsamkeiten und Gegensätzen sein.
Dinge und Hobbies die man zusammen macht und sich gemeinsam daran erfreut, und Dinge die man getrennt macht und seinen Freiraum genießt und nicht jeden Abend wie verschmolzen aufeinander hockt und sich die Luft zum atmen nimmt. Gibt sicher auch Menschen die genau sowas brauchen und schon nach 5min ohne Partner in der Nähe unruhig werden. Aber ich gehöre nicht dazu. Ganz im Gegenteil. Ich bin ein extrem Freiheitsliebender Mensch. Ich bin ja auch ziemlich zufrieden als Single. Bin am überlegen ob ich überhaupt nochmal eine Beziehung will oder ob sowas wie eine langfristige F+ oder Situationship, mit getrennten Wohnungen und dann immer mal wieder ein paar gemeinsame Tage miteinander verbringen, besser zu mir passen würde. Dafür müsste ich aber erst einmal eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit aufbauen, denn in so einer Situation müsste ich, gerade an Tagen wo wir nicht zusammen sind, damit klar kommen dass er neben mir evtl. auch noch andere hat.
Aber auch in einer F+ oder Situationship würden halt meine Anforderungen dass er Gamer sein muss und dass er meine anderen Hobbies und Interessen zumindest Akzeptieren muss und nicht klein oder schlecht reden darf bestehen bleiben. Da spielt halt einfach die Demisexualität und SEHR schlechte Erfahrungen mit Männern (sowohl in der Familie, als auch im Freundeskreis als auch in der Beziehung) mit rein und ich brauche einfach ein hohes Maß an emotionaler Bindung zu meinem Gegenüber und Vertrauen dass ich mit ihm wirklich über alles reden kann und er mich nicht wegen einer Sache direkt von sich stößt sondern zumindest versucht sich in mich hinein zu versetzen, zu verstehen und es anzunehmen (das gleiche biete ich im Gegenzug natürlich auch, er soll mir genauso vertrauen mit mir über alles reden zu können). Kommunikation ist das A und O in jeder Beziehung, egal wie Oberflächlich.
Aber da scheint es zu mangeln. Viele wollen sich wohl auch gar nicht mehr den Aufwand zu machen zu kommunizieren. Sie wollen lieber schnell zum Ergebnis und wenn eine Kleinigkeit nicht passt, wird aussortiert. Vielleicht weil man in der Vergangenheit mit Kompromissen schlechte Erfahrung gemacht hat und jetzt auf Nummer sicher gehen will. Oder weil man denkt man ist schon zu lange alleine und hat keine Lust sich nur mit B Ware zu begnügen. Keine Ahnung. Aber ich merke das halt ganz viel dass nur noch oberflächlich kommuniziert wird, eine Check-Liste abgehakt wird und wenn man am Ende nicht min. 7 von 10 Punkten erfüllt, ist man halt raus.