Das Gefühl zu 'komplex' zu sein, um Glück finden zu können?
Hallo zusammen, ich wollte einmal in die Runde fragen ob Ihr auch das Gefühl kennt dass Ihr, als Mensch, in Eurer Art und was Ihr mögt - in diesem sehr individuellen Zusammenspiel, einfach zu komplex (Jack of all Trades) seid und daher in diesem Leben wohl nie Euer ersehntes (sexuelles) Glück finden werdet und wie Ihr es letztendlich doch aus diesem Gefühl heraus geschafft und Euer Glück gefunden habt. War es Zufall? Habt Ihr angefangen Prioritäten zu setzen? Habt Ihr Euch komplett neu erfunden?
Ich werde dieses Jahr noch 42 Jahre alt, ich habe meine eigene Sexualität aus diversen Gründen lange verleugnet und habe erst vor gut 2 Jahren angefangen mich etwas offener damit zu beschäftigen. Dabei ist mir aufgefallen dass mich, rein von den Themen her, so einige Dinge Interessieren. Soweit so gut. Aber wann immer ich, gerade im Deutschsprachigen Raum, neue Kontakte aufnehme, merke ich schnell dass mein gegenüber gewissen Themen die ich mag nichts abgewinnen kann (nein, keine illegalen Sachen!) oder ich neugierig auf Sachen bin wo mein gegenüber sagt "da hab ja dann nur ich etwas davon und er nur wenig bis gar nichts". Treffe ich jemanden der in Bereich A passt, passt es aber in Bereich B und C nicht. Finde ich jemanden der in Bereich B super passt, passt es in Bereich A und C nicht. Und da geht es ja nur um Vorlieben, Wünsche und Interesseren. Auf das Paket kommt dann ja auch noch oben drauf ob es auch charakterlich passt.
Nun muss man dazu wissen dass ich Sapio,- und Demisexuell bin. Mir ist also Intelligenz extrem wichtig und ich kann erst dann Spaß am Sex haben wenn ich eine tiefere Verbundenheit zu meinem Gegenüber aufgebaut habe.
Dazu kommt das ich Gamerin bin und Anime mag und ein absoluter Fantasy bin.
Nun habe ich mich im sexuellen Bereich angefangen für BDSM zu interessieren, egal welchen Test ich mache, ich lande immer bei 90-98% devot. Aber als ich mich dann auf diverseren Seiten umgeschaut habe, und hier auch angeschrieben wurde, wurde mir schnell klar dass ich extrem viele No Goes habe und kaum in der Lage bin einen erfahrenen Dom glücklich zu machen.
Hinzu kommt dass ich körperlich auf Sex kaum anspreche, bei mir alles eher im Kopf passiert, und mich geschriebener / gesprochener Sex häufig mehr erregt als körperlicher Sex. Praktiken bei denen mit dem Orgasmus der Frau gespielt wird, geteast, hingehalten... funktionieren alle bei mir nicht, auch nicht auf Kopfebene.
Durch meine Vorliebe für Games, Anime und Fantasy, habe ich auch keine Probleme mit diversen Hentai und finde auch diverse Bilder / Geschichten aus dem Furry Bereich sehr ansprechend und lese auch gerne mal einen smut Boys Love Manga.
Und da geht es eben schon los...
80% der Männer die mich auf Sex-Plattformen anschreiben sind keine Gamer, obwohl es als Kriterium in meinem Profil steht.
Diejenigen die dann doch Gamer sind, können evtl. aber nix mit Hentai / Furry anfangen bzw. finden es evtl. sogar abstoßend, muss das Thema bei diesen Männern als für mich behalten.
Der winzige Bruchteil an Männern die auch dagegen nichts haben, waren bisher immer... nicht die hellste Kerze auf der Torte und machten auf mich schnell den Eindruck dass sie in ihrem Kopf bereits in ihrer komplett selbst generierten Anime-Waifu-Fetisch-Welt leben und gar nicht mehr in der Lage waren diese zu verlassen.
Einem sehr guten Freund, mit dem ich bis dahin offen über alles reden konnte, erzählte ich dann einmal dass ich glaube dass es mir gefallen würde einen Online-Kumpel zu haben mit dem ich freundschaftlich und sexuell so auf einer Wellenlinie bin dass er mich bei schmutzigen Spitznamen nennen darf und mir im Alltag so kleine Befehle geben darf die ich dann für ihn ausführen muss. Nichts extremes, aber so für den kleinen unerwarteten Kick im Alltag. Da war er ziemlich enttäuscht und meinte das wäre ja eine ziemlich einseitige Sache, ich krieg die Erregung weil ich Befehle bekomme, aber er bekommt nix dafür zurück außer der Hoffnung dass ich die Anweisungen auch wirklich ausführe.
Über die letzten 2 Jahre kamen auf diese Weise so einige Erfahrungen im Online-Bereich zusammen die mich jetzt zurück an einen Punkt gebracht haben wo ich mir denke dass es vielleicht doch besser ist einfach Single zu bleiben, mir ab und zu mein Toy zu schnappen, bissl kinky mit jemandem zu schreiben, aber einfach nix mehr verbindliches zu suchen. Denn egal wohin ich mich wende, irgend eine meiner Interessen muss ich auslassen bzw. hab das Gefühl das ich sie nicht einmal erwähnen darf, sonst ergreift mein bisher nettes Gegenüber evtl. die Flucht.
Im Englischsprachigen Raum hingegen treffe ich da viel häufiger auf Menschen mit ähnlichen Interessen und habe dort sogar einen Freund der fast perfekt passen würde, würde er nicht mal eben 6000km entfernt wohnen. Liegt es vielleicht einfach and en Deutschen dass ich hier nicht ankommen kann?
Und daher frage ich mich... ich kann doch mit dem Gefühl nicht alleine sein? Dem Gefühl nicht den richtigen Anschluss zu finden weil man sich einfach für zu unterschiedliche Dinge interessiert, aber eben bei allem auch nur grob oberflächlich und daher die meisten einfach nix mit einem anzufangen wissen.
Und wenn ich damit nicht alleine bin... würde mich brennend interessieren wie ihr es aus diesem Gefühl heraus geschafft habt. Aber gerne höre ich mir auch einfach Eure Geschichten an wenn Ihr Euch gerade ganz genauso fühlt.
Danke für Eure Aufmerksamkeit. ♥