Ab wann gilt Frau als bi?

Oh je, nicht einfach.

Aber dann bin ich wohl wirklich bisexuell. Ich mein, so richtig. Mhm.

Das muss ich erstmal verarbeiten.

Keine Angst, ist weder gefährlich, noch ansteckend...und man hat doppelt so viele potentielle PartnerInnen

Hach menno... Ja, man könnte es ja auch ganz locker nehmen

Für mich ist die benutzte Sprache oft auch ein Indikator dafür, wo eine Frau im Selbstfindungsprozess und von der Selbstdefinition her steht: Wenn davon gesprochen wird, „mit Frauen zu spielen“ anstatt „mit Frauen Sex zu haben“ und wenn lesbischer Sex als „Bi-Spiele unter den Damen“ bezeichnet wird (folgerichtig müsste dann von derselben Frau heterosexueller Sex als „Bi-Spiele mit einem Mann“ bezeichnet werden), zeigt es meiner Erfahrung nach, dass diese Frau entweder am Beginn der Bewusstwerdung ihre Bisexualität steht oder nicht wirklich bi ist.

@*********_Wien
Ja, es sagt etwas aus. Es sagt aus, dass du gerne bläst, aber nicht gerne leckst.
Es sagt aber nichts darüber aus, ob du zum Beispiel rasend vor Lust wirst, wenn du eine andere Frau intensiv mit den Fingern oder diversen anderen Praktiken außer Cunnilingus befriedigst. Es sagt auch nichts darüber aus, ob du dich in Frauen verlieben kannst oder ob du glückliche, erfüllte Beziehungen mit Frauen führen kannst. Genauso wenig sagt es etwas darüber aus, ob du an einem Mann außer Blasen noch etwas anderes toll findest. Es sagt nichts darüber aus, ob du auch andere sexuelle Praktiken gerne mit Männern machst, ob du außer seinem Schwanz überhaupt ein anderes Körperteil anziehend findest, ob du dich in Männer verlieben kannst oder glückliche, erfüllte Beziehungen führen kannst. (Das hier verwendete „du“ ist allgemein zu verstehen und nicht auf dich bezogen.)

Worauf ich hinaus will: eine Praktik ist nur eine Praktik. Und man kann eine Praktik mögen oder nicht mögen, aber daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung ziehen.

Man denke analog auch an die oft in diesem Forum geführte Diskussion, ob ein Mann, der auf anale Penetration steht, verkappt schwul ist. Oder umgekehrt: dass einem schwulen Mann, der nicht auf Analsex steht, das Schwulsein quasi nicht anerkannt / geglaubt wird. Das ist ebenso eine Vermischung von einer Vorliebe für eine sexuelle Praktik und einer sexuellen Orientierung.

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Mit dem unteren Teil deiner Antwort hatte mein Beitrag nichts zu tun, dieser müsste sich auf den Beitrag nach meinem Beitrag bezogen haben, den ich inhaltlich nicht teile. Ganz im Gegenteil: ich bin der Auffassung, dass solche „Definitions-Threads“ oder meines Erachtens vielmehr „Selbstfindungs-Threads“ und der Austausch dazu im Forum wichtig und Teil der Identitätsfindung sein können.

Richtig musst du nicht, tust du aber dennoch trotzdem, warum?
Hättest meinen Beitrag auch einfach unkommentiert stehen lassen können, denn es trägt nichts zur Sache bei

Das ist einer der Gründe, warum es immer noch nicht angenommen wird. Jeder will dem anderen etwas aufzwingen, weil er denkt das seine Wahrheit die richtige ist. Ist sie auch, aber nur, und ausschließlich für DICH, aber nicht für jemand anderen!

@********Love
Ich wollte Dir gerade das zu verstehen geben.
Genau das, was Du schreibst.
Denn oft ist es doch genau das das Problem.
Auf das selbe wollte ich auch hinaus mit meinem Beitrag.

Ist zwar OT, aber mir fallen hier sofort Diskussionen ein wie "Er soll gefälligst dazu stehen, dass er bi/ schwul ist- sonst wird es niemals eine breite, gesellschaftliche Akzeptanz geben". Was zum Teil schon fast dem Wunsch nach Zwangsouting im von Praunheimschen Sinne vermuten lässt.
Von Frauen kenne ich das so, in dieser Massivität, tatsächlich nicht.
Was aber natürlich damit zusammen hängen kann, dass Bisexualität unter Frauen/ lesbischer Sex nicht nur toleriert er, sondern auch eher als Anheizer gewünscht ist.

Die Silbe „bi“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „zwei“. Der Begriff „bisexuell“ bezieht sich demnach darauf, dass sich eine Person zu Männern und Frauen hingezogen fühlt – emotional, romantisch und sexuell. Für manche Menschen ist Bisexualität eine Phase, für andere ein fester Bestandteil ihrer Identität.05.10.2021

also, der begriff "bi-sexuell" hat schon eine festgelegte bedeutung in unserer sprache
und da kann nicht jede/r irgend eine eigene definition erfinden?!

Ich finde diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Ich weiss ganz genau das ich bi bin, schon seit meinem 16. Lebensjahr, da habe ich mich in eine Schulfreundin verliebt und habe auch mit ihr geknutscht.
Später kamen immer wieder auch Jungs dazwischen und den Sex mit den Jungs fand ich auch mega geil.
Ich denke einfach, das muss man für sich selbst beantworten, ob man das Gefühl hat bisexuell zu sein.
Meine beste Freundin hatte auch damals Sex mit Mädels erlebt, auch mal beim Dreier, Sie selbst würde sich aber nicht als bisexuell bezeichnen meinte Sie, eher als sehr aufgeschlossen und flexibel.

Danke @*****ard genauso so isses beim mir auch, hab auch in frühster Jugend schon "Frauenerfahrungen" gehabt. Mein erster Kuss war mit ner Frau (eher so spielerisch am Fußballrand der Bundesjugendspiele in den 80ern, weil wir wissen wollten wie "küssen" ist) , aber ich hab mir nie den Kopf drüber zerbrochen und schon gar nicht auf die Idee gekommen wie ich mich nun labeln müsste.

Hab immer dieses Gefühl, dieses labeln scheint erst seit der "Bewegung" des "Genderns" wirklich wichtig groß geworden zu sein.
Ich vergleiche das eher immer mit Kategorien, warum stecken sich Menschen absichtlich und unbedingt in eine Kategorie?
Wenn wirklich, und ich mein wirklich, jeder Mensch, sich einfach als Mensch ansehen, sich selbst nicht schubladisieren würde, gäbe es viele Probleme nicht.

Liebe hat kein Geschlecht und ist auch keiner Sexualität fest zugeordnet, warum tun wir Menschen das ständig ? 🤷🏼‍♀️
Warum muss oder soll ich mich für die Außenwelt nun unbedingt als Bi bezeichnen, nur weil ich ab und zu auch gerne eine Frau im Bett oder in den Armen hab? (Wie ich das für mich definiere hatte ich ja bereits erklärt).
Grundlegend hab ich einen Menschen im Bett/Arm dem ich gewisse Zuneigung verspüre, völlig Wurst ob männlich, weiblich, trans, schwarz, weiß, krank, gesund oder sonstewas. 🤷🏼‍♀️
Ich brauch nur eine Bezeichnung und das ist die meiner Art und die heißt Mensch.

Ich habe selten so eine dämliche Frage gelesen. Es gibt doch dafür keine Kriterien oder eine Liste die abgehakt werden muss. Es gibt Hetero Personen die keinen Sex haben weil sie Asexuell sind. Was sind die dann?
Oh man. Stell dir in Beziehungen nur rine Frage. Mag oder Liebe ich sogar diese Person. Nur das zählt

Ich denke viel pragmatischer. Will ich von Pärchen angeschrieben werden, dann kreuze ich bi oder biinteressiert an. Dazu ist das Profil für mich da, dass andere wissen, woran sie bei mir sind und da ist Klartext von Vorteil.
Ich mag Definitionen, die ersparen viel unnötiges Schreiben. Deswegen hätte ich doch gerne gewusst, was jetzt das allgemeine Verständnis und nicht die persönliche Auslegung zum Thema ist: also abwann gilt jetzt Frau als bi?

Die Fragestellung abzuwerten, ist nicht in Ordnung, @********wise. Nicht für jeden ist seine (sexuelle) Identifikation oder Gefühlslage so eindeutig oder stabil wie für dich.
Manche finden es vielleicht dämlich eine Frage zu stellen in der die Antwort schon enthalten ist obwohl diese nicht rhetorisch gemeint ist.
Auch welche Prioritäten ein Mensch hat, ist individuell. Auch wenn Menschen Sex mit Menschen haben, die sie weder mögen noch lieben weil sie sich fremd sind, kannst du diese Menschen nicht dämlich oder prioritätenlos/wahlos nennen. Denn im Umkehrschluss machst du das, obwohl das sicher nicht deine Absicht war.

Ich finde ja Begriffe "bi- romantisch" oder "bi- amor" selber etwas sperrig-
dafür aber deutlicher bezeichnend/ beschreibend.
Das ist für mich persönlich viel praktischer, pragmatischer und unter Umständen ziehlführender als jedes "wie viele Schubladen denn noch!"- Geunke.

"Damals war noch...(alles einfacher)" hat für mich noch nie gezählt- nicht als Anspruch, nicht als Handlungswunsch.
Allenfalls historisch interessant (das aber wirklich!).

... ich finde, das ändert nichts an der Tatsache, ob man bi ist oder nicht. Ich finde
da eher "bi-interessiert" für angebrachter, wenn man sich nicht schlüssig ist, zu welcher Seite man tendiert...

@**C , ich bin in einer Bi- Männer-
Gruppe.
Und genau dieses "bi- interessiert" führt dort, ich hatte es in einem früheren Kommentar schon angedeutet, zu den beleidigtesten Reaktionen.
"Bi- interessiert gibt es nicht"
"Entweder oder"
'Steh' doch dazu, dass du bi/ schwul bist". Bitte lass uns das hier kein Männerthema werden lassen-
die Akzeptanz ist nun mal unterschiedliche l-
ohne öffentliche (!) Wertung.

Ich finde, dass man der sexuellen Ausrichtung doch überhaupt keine Kategorien machen muss, jeder sollte doch das ausleben, was ihn reizt und happy...und fertig.

@*******ant

... deine Beobachtungen kann ich bestätigen, es gibt halt überall diese "Hardcore whatever" und Puristen der wahren Lehre. Die werden aber auch "Bi-romantisch" oder "bi-amor" nicht gelten lassen

...na ja, eine Orientierungsmöglichkeit über die Veranlagung sollte man dem interessierten Gegenüber schon bieten, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Das hindert ja niemand am Ausleben seiner Veranlagugen...

Ich finde die Ausgangsfrage etwas schwierig.

Hat so etwas von der Aussage: "wirklich schwul ist nur der passive Part, für den aktiven ist es ja wie hetero"

Die Sexualität kann nicht an äußeren Handlungen festgemacht werden.

Wer Sex mit dem eigenen Geschlecht hat ist dadurch doch nicht lebenslang jetzt homosexuell, vor allem wenn dabei festgestellt wurde, das man es gar nicht so sehr mag.
Wer aber feststellt, dass er sich vom eigenen Geschlecht angezogen fühlt der ist Homosexuell auch ohne je auch nur jemand anderen berührt oder geküsst zu haben.

Und dann gibt es da noch die ganzen Abstufungen. Mir fällt es schwer mich da einzusortieren, am ehesten würde ich mich als Heteroflexibel oder als Pan beschreiben (Da Transvetit-Profile hier männlich gelten, gehe ich dabei hier mal von diesem Geschlecht aus).
Auch Männer können für mich einen Reiz haben, allerdings sind es dann auch bei diesen dann eher weibliche Merkmale, die dazu führen, also z.B. lange Haare, eher zierlich statt muskulös, etc.

Und ich als Stock hetero Frau finde wichtig zu wissen, wenn im Hintergrund erwartet wird, dass ich auch eine Bi Frau beim Paar beglücken sollen muss!

Kann ich nicht, möchte ich nicht.
Fällt aus, wegen Stock Hetero!

Gibt es nicht?
Doch, hatte ich schon.
Dazu hatte ich sogar einen thread eröffnet.

Ich schließe mich da Wiki an:


Als Bisexualität (nach der lateinischen Vorsilbe bi- für zwei) bezeichnet man die sexuelle Orientierung, sich zu mehr als einem Geschlecht emotional, romantisch, oder sexuell hingezogen zu fühlen. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich.

Nun frage ich mich ernsthaft:


Warum sträuben sich Frauen, die genau Das so empfinden, leben, und sogar auch sexuelle Beziehungen zu Frauen haben , so sehr dagegen sich als Bi zu sehen?

Ist das verboten, ein Makel, unangenehm?

Für mich als Hete
käme das niemals in Frage.
Bei dem Gedanken allein, wird mir mulmig.

Würde ich das so leben, wäre ich nun mal Bi .

Und ja, das erhöht die Chancen, bei den Geschlechtern einen richtigen Partner zu finden.

Frage: Ab wann "gilt" eine Frau denn als heterosexuell?

Manchmal hilft es, die Fragestellung umzudrehen um zu sehen, dass das ein wenig merkwürdig ist. Finde ich zumindest.