Schmerzen in Kaiserschnittnarbe beim Training?

Meinst du muskulär bedingt?
Also wenn deine Bauchmuskulatur eine gewisse Struktur, also zb Stärke, Gewebsdichte oder Fettlosigkeit aufweist, bekommst du Schmerzen?
Es könnte sein, dass deine Gewebe durch erhöhte muskuläre Dichte und eine abgebaute Schicht an schützendem Organfettgewebe im Unterleib schmerzempfindlicher wird. Muskeln weisen im Gegensatz zu Fettgewebe deutlich mehr schmerzsensorische Zellen auf. Das könnte zumindest eine (wenigstens für mich🤪) logische Erklärung sein. Und somit wohl nicht veränderbar, aber ob das stimmt?
Vielleicht solltest du mal einen sportmedizinischen Arzt zu Rate ziehen?
Irgendwie empfinde ich dein Dilemma irritierend, weil du sicherlich nicht die einzige Frau sein wirst, die vor der Schwangerschaft sehr trainiert war und nach der Entbindung diesen Zustand wieder erreichen oder sogar weiter ausbauen möchte. Wenn das wirklich physiologisch wäre, müssten dann nicht mehr Frauen darüber berichten?
Zum Beispiel im us-amerikanischen Raum, wo Kaiserschnitte und ästhetisch-sportliches Erscheinungsbild nach Entbindung gesellschaftlich stark verbreitet ist(Filmindustrie).

Ich wünsche dir jedenfalls Erkenntnis bei deinem Problem,
kleine ShenTe

P.s.: ich hoffe, das fällt jetzt nicht unter medizinischen Rat oder ähnlich unerwünschtem? Falls ja, verzeih‘ bitte.

Es kann sein, dass es im Narbenbereich zu Verwachsungen kommt, welche dann das Gewebe in seiner Bewegung einschränken. Kann durchaus sein, dass dies erst Jahre später auftaucht.

Narbengewebe ist härter und weniger dehnbar. Damit kommt es dann bei bestimmten Übungen, wo Zug auf dieses Gewebe kommt, zu Schmerzen.
Natürlich ist das nur eine Vermutung.

Ein Sportphysiotherapeut kann dir da sicher mehr dazu sagen bzw. das austesten ob das bei dir zutrifft.

Ich kann da jetzt nur bedingt mitreden, weil ich nicht annähernd so sportlich bin wie du und daher nicht an diese Art von Grenze stoße, aber da ich mit meiner Kaiserschnittnarbe auch nach 16 Jahren noch andere Probleme habe, finde ich deine leider alles andere als abwegig.
Es ist ein großer Schnitt, die Bauchmuskeln selbst werden zwar nicht durchtrennt, aber auseinander gezogen. Dass diese Muskeln und Faszien dabei auch verletzt werden, weiß man ja bereits.
Natürlich wird in der Öffentlichkeit selten thematisiert, dass dabei auch Langzeitschäden entstehen können. Verwachsungen und verklebungen mit dem Narbengewebe können auftreten.
In meinem Fall hat das dazu geführt, dass ich in den Jahren danach immer deutlich schlimmere Regelschmerzen hatte. Habe ich halt irgendwie so hingenommen. 13 Jahre später wurden diese Verwachsungen und Verklebungen eher zufällig bei meiner Sterilisation bemerkt und gelöst. Das hatte zwar auf einer Seite zu spürbaren postoperativen Schmerzen geführt aber zu meiner Überraschung waren danach diese höllischen Regelschmerzen, die sich immer wieder anfühlten, als ob mir jemand ein Messer in den Unterbauch bohrt, verschwunden.
Ich denke, dass diese Verllebungen einfach dann Schmerzen machen, wenn da Spannung drauf kommt. Das kann durch leichte Krämpfe (wie bei mlr bei der Periode) oder durch starke Beanspruchung beim Sport entstehen.

(Was dafür auch nach 16 Jahren nicht wieder gekommen ist, ist das Gefühl am Unterbauch. Die Haut zwischen Bauchnabel und Narbe ist schlicht "taub". Wenn man mich dort streichelt, spüre ich wenig bzw empfinde es als eher unangenehm, so ein Gefühl, als wenn einem ein Körperteil eingeschlafen ist und dann kribbelt es so unangenehm. Anfangs sagten die Ärzte, das wird schon wieder, ich müsse Geduld haben, nach 16 Jahren glaube ich nicht, dass da wieder etwas gut wird)

Ich meinte postoperative Schmerzen nach der Sterilisation, also das hat ungefähr 3-4 Wochen gedauert und war übrigens auch nur einseitig.
Genau dort, auf der linken Seite, waren bei mir auch diese Verklebungen. Die operierende Ärztin hatte mir das nach der OP (also nach der Sterilisation) gesagt, dass die da waren und erstmal gelöst werden mussten.
Und ja, auch wenn das eigentlich so gar nicht geplant war, ging es mir dann, nachdem alles von der Sterilisation abgeheilt war, deutlich besser und diese fiesen Schmerzen habe ich seither nicht mehr.

Danke für eure Offenheit, mit der ihr hier eure Erfahrungen teilt. Auch im Sinne der Aufklärung und Enttabuisierung.

Ich halte Verwachsungen für die wahrscheinlichste Ursache und kenn das.
Ich habe bei bestimmten Crunches und Situps irgendwann Probleme an einer Stelle der Kaiserschnittnarbe und merke die gleiche Stelle auch manchmal in anderen Kontexten (Verdauung, Eisprung). Ich war damit auch schon mal los bei der Gyn und habe einen befreundeten Chirurgen gefragt. Beide meinten, dass man sicherlich ne Bauchspiegelung machen und die Verwachsungen lösen könne, das aber eine Kosten-Nutzen-Abwägung bedürfe, denn selbst minimalinvasige OP im Bauch seien eben nicht ohne Risiko und die Verwachsungen können wiederkommen.

Ich hab mich entschieden, es dabei zu belassen, den Traum vom Sixpack aufzugeben und trainiere jetzt halt mehr Cardio und Arme, Beine, Po…

Nein, die Kosten-Nutzen-Rechnung ist anders gemeint. Die finanziellen Kosten würde die Krankenkasse natürlich übernehmen, aber es können andere „Kosten“ entstehen: Infektionen durch die OP, neue Verwachsungen etc, so dass der Nutzen (eventuell schmerzfrei) dazu im Verhältnis zu betrachten ist.
Da es mir ganz gut gelingt, in friedlicher Koexistenz mit den gelegentlich auftretenden Schmerzen zu leben, habe ich erst Mal für mich entschieden, das so zu lassen.