„„Ich kann Anfänger:innen nur den Rat geben, das wenn ein Mensch anfängt in wirklich und unwirklich zu reden, lasst die Finger davon.
Damit wird ein völlig falsches Bind suggeriert und ihr landet eventuell schon da, wozu ihr noch nicht bereit seid, weil ihr das natürlich das wirkliche BDSM erleben wollt.
Wir reden hier von Eigenverantwortung, die fängt hier für mich an.
Für mich ist es aber auch mit ein Unterschied, ob ein Mensch schon die erste Lebenshälfte überschritten und womöglich schon jahrelange sexuelle Erfahrungen gesammelt hat, oder ob ein Mensch gerade am Anfang des Jungen Erwachsenenlebens steht und kaum bis wenig sexuelle Erfahrungen hat.
Sollen wir dir wirklich den Hintern versohlen oder sollen wir nur spielen, dass wir dir den Hintern versohlen (unwirklich)
Warum sollte ein Anfänger, der wirklich den Hintern versohlt haben möchte, von solch einer Entscheidung Abstand nehmen?
Geht mit jeder Praxis im vielfältigen BDSM.
Ist es tatsächlich eine Auszeichnung, wenn man NS oder KV wirklich erleben möchte?
Sagt das etwas über die Qualität der sexuellen Auslebung aus.
Ist es schlimm, wenn jemand NS nur spielerisch eingebunden haben möchte und eigentlich nur Apfelsaft aufgenommen wird (also unwirklicher NS)?
Nein ist es nicht.
Aber man sollte schon klassifizieren dürfen, ob der NS - Liebhaber wirklich NS - Liebhaber ist, oder nur Apfelsaftliebhaber.
Meine Vorlieben, auch in der sadistischen Rolle, triggern halt sehr viele (hauptsächlich männliche) Anfänger, bei denen genau diese Frage geklärt werden muss. Wird die wirkliche Praktik gewünscht, oder geht es eher um das gespielte Ambiente.
Schlecht, wenn dann jemand sein Kopfkino mit Erfahrung verwechselt oder Erfahrungen sehr verzerrt und unreflektiert einschätzt.
Mit der Erfahrung der verschiedenen Anfragen in unserem Posteingang und den realen Erlebnissen, wage ich die kühne These, dass die Mehrzahl der traumatisch oder gefährlich oder abstossend wahrgenommenen BDSM - Erlebnisse auf einer falschen Selbsteinschätzung und falschen Präsentation der eigenen Neigungsprägung entstehen.
Weil durch "wirklich" und "unwirklich" der Eindruck von "richtig" und "falsch" erweckt wird und genau das Anfänger in die Falle locken kann.
"Du hast noch keine Erfahrung mit dem Geschlagen werden aber möchtest das erleben? In wirklich oder unwirklich? Ach, in wirklich? Na dann kann ich ja drauf hauen!"