Als ich vor über 25J die Szene betrat, wusste ich zwar genau was ich wollte, hatte aber keine Ahnung, wie ich ein passendes Gegenüber finden sollte. Also ging ich natürlich auch zu diversen Stammtischen und lernte viele verschiedene Ausrichtungen kennen. Das half mir, mich besser einzuordnen aber ich hatte immer noch ein riesiges Problem: null Erfahrung!
Damals hieß es, dass man sich unerfahrenen Doms/Sads fernhalten soll, WEIL die ja keine Erfahrung haben. Von den erfahrenen sollte man sich aber auch fernhalten, denn die ziehen nur ihr eigen Ding durch und manipulieren einen. Und wenn man so gar keine Ahnung hat, sucht man sich halt nen Mentor. Das sind die guten, denen kann man vertrauen. Die helfen dann ggf. auch beim suchen bzw. gefunden werden.
Das war aber auch nicht mein Ding, also musste ich meinen Weg selbst gehen. Mir blieb also nichts anderes übrig als zu flunkern und aber auch Vertrauen zu vermitteln. Das hatte ich schließlich ja auch nötig. Von den erfahrenen hielt ich mich damals schon fern, denn wie sollte ich lernen können, wenn ein ebenso erfahrener Dienstleiter gesucht wird? Es ergab sich also, dass ich an ebenso unerfahrene geriet, mit denen ich gemeinsam diesen Weg gehen und die Welt des BDSM erkunden konnte. Natürlich hat auch mich das geprägt, wie jede Sub es tat, und so halte ich es auch noch heute.
Allerdings weiß ich heute die richtigen Fragen zu stellen und mit den Antworten auch was anzufangen. Schließlich muss ja auch ich entscheiden, ob und mit wem ich einen solchen Weg wieder gehen will. Und mit jeder Sub ist alle Erfahrung wieder neu und nur so kann ich mich auch weiter entwickeln. Das gebe ich unverblümt zu, dass mir das sehr wichtig ist. Und ich schätze, dass auch Sub davon profitiert.
Mit ein bisken Glück also, bleibt auch für mich immer alles neu oder es findet sich jemand, deren Abgründe zufällig deckungsgleich mit den meinen sind. Bis halte ich es wie ich es immer tat und mir selbst treu.