„@*******Meee
Ich glaube aber auch, das diese schlechten Erfahrungen, die Du gemacht hast, Deine Verhaltensweise ändern, selbst wenn Dir das selbst nicht bewußt ist.
WiB
Das ist so.
Man kann einiges verkraften, bis man explodiert. Das Problem ist, dass Du bereits einiges eingesteckt hast, als Du in diese neue Beziehung gingst. Das "berühmte Faß" war bei Dir nicht leer. Er hatte keine 20 oder 30 Liter mehr, die er füllen konnte, bis das Faß überlief. Es war eigentlich schon voll.
Ich habe das selbst erlebt, wie frühere Entäuschungen in Beziehungen sowohl bei meiner damaligen Freundin, als auch bie mir dazu führten, dass wir in einigen Punkten ganz, ganz dünnhäutig waren. Teilweise waren es Handlungen, die mit einem anderen Kontext assoziiert wurden, und sofort zu einem Knall führten. Da stand man dann und fragte sich, was man eigentlich gemacht hat. Es fühlte sich an, als sei man völlig ungewarnt auf eine Tretmine gehüpft. Nur hatte die in der Vergangenheit jemand anders dort plaziert, und mir bzw. meiner damaligen Freundin flog alles gleich um die Ohren.
Du erwartest absolute Ehrlichkeit. Die gibt es aber nicht. Jeder, absolut jeder lügt. Das geht ganz schnell.
Zu beginn einer Beziehung ist man noch zurückhaltend. Einige Dinge, die man erlebte, sind nicht schön. Die will man auch nicht jedem gleich auf die Nase binden. Und "absolut alles" kann man eben auch nicht erzählen. Ich z.B. bin 50 Jahre alt. Wie viele Jahre bräuchte ich, um alles aus meinem Leben, 1:1 zu erzählen? Abgesehen davon, dass ich mich ja nicht einmal mehr an alles erinnere.
Man wählt also aus, am Anfang einer Beziehung ist man gern vorsichtig, hält noch etwas zurück. Wenn man offen ist, macht man sich verletzbar. Keiner weiß, wie der andere das Wissen später einsetzt.
Und dann gibt es Dinge, denen rechnet man keine große Bedeutung zu. Wenn man dann später merkt, dass man sich da verschätzt hat, kann man mitunter gar nicht mehr zurück, man kann hoffen, dass es gut geht, aber es kann auch fürchterlich nach hinten los gehen, wenn man es offenbart.
Niemand ist perfekt. Irgendwann muss man sich fragen, mit welchen Fehlern man leben kann, dabei muss man auch beachten, dass auch neue Partner bereits Lebenserfahrungen gemacht haben, ihre Ecken und Kanten nicht mehr so leicht formbar sind, wie damals, als wir 20 Jahre alt waren.
Ich muss sagen, dass ich das Verhalten, hinter Deinem Rücken in Profilen zu stöbern, nicht toll finde. Hier im Joy schaut man in Profile anderer, aber es sollte eben nicht "heimlich" geschehen.
Gut finde ich, dass er offen war, wenn auch vielleicht sehr spät oder gar zu spät.
Dass ihm jemand anderes fehlt, dass musst Du ihm leider wohl zugestehen. Du musst Dir darüber im klaren sein, dass das nicht heißt, dass Du ihm nichts bedeutest. Wir haben alle Beziehungen zu anderen Menschen (nicht nur zu unseren Lebenspartnern). Freunde können fehlen, Eltern, Kinder... Das natürlich Menschen fehlen, zu denen man vorher eine Liebebeziehung hatte, ist für den neuen Partner immer starker Tobak. Mir sind aber Menschen mit Gefühlen lieber, als Menschen ohne Gefühle.
Gefühle sind, so musst ich immer wieder feststellen, nicht rational. Mitunter sogar absurd. Mir hat eine Ex-Freundin unglaublich gefehlt, nachdem wir auseinandner waren, obwohl ich von ganzem Hirn wußte, dass es nicht funktioniert.
Da ganze driftet jetzt ab, wann man nach einer gescheiterten Beziehung wieder bereit ist, eine neue Beziehung ein zu gehen. Aber, das wissen wir doch beide, da sind die Menschen ganz verschieden.
Bitte mach Dir zukünftig bewußt, warum Du so stark reagierst. War der Fehler so stark, oder war es ein Fehler, auf den Du ganz sensibel geworden bist, gerade durch Deine eigenen Erfahrungen. Bei letzterem erzeugt er durch den Fehler ganz, ganz starke Gefühle, die zu deren Stärke er die Ursache nicht gesetzt hat. Da muss man sich ganz bewußt erst einmal wieder selbst beruhigen.
Und dann gibt es auch die Frage, mit wieviel "unperfekt" man leben muss, wenn man nicht allein sein will. Was will ich tatsächlich wissen? Wo fängt vertrauen und glauben an, wo steht reines Wissen? Kann man Vertrauen verdienen, oder muss man es als Geschenk hegen und pflegen? Alles Frage, bei denen die Meinungen sehr auseinander gehen. Finde da Deinen Weg.