Freizügig in der Öffentlichkeit - was sind eure Erlebnisse?

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In arabischen oder anderen Ländern wo kurze Kleidung nicht angebracht ist aus religiösen oder kulturellen Gründen, würde ich es als Touristin auch nicht provozieren in Shorts in ein Gotteshaus zu gehen z.B.
In unseren Breitengraden, Deutschland, Schweiz passiert in Grossstädten wohl nichts, wenn man sich bisschen freizügig zeigt, solange man nicht ganz nackt ist.
Oben ohne kann man aber teilweise in den Schwimmbädern oder an Flüssen und natürlich beim Wellnessen in der Sauna oder Pool draussen.
Ohne Slip kann man sicher rumlaufen, solange das nicht alle sehen, wenn das einem erregt.

Jeder muss selber wissen, wo die Grenzen sind, um die der Anderen zu respektieren.

Mein Ex-Mann sass mal im Bus mal gegenüber einer Frau, die im Rock mit nichts drunter sass und die Beine immer wieder auseinander spreizte um ihn anzumachen. Er habe es aber gar nicht witzig gefunden, da es keine hübsche Frau gewesen sei und er in der Setting auch nicht damit gerechnet hatte.

Nur mal so eine Frage: Und du siehst nicht, "was sie haben", wenn sie normal alltäglich bekleidet sind?
Ich persönlich sehe auch bei angezogenen Menschen, ob sie gut aussehen oder nicht, und davon gehe ich bei meinem Mitmenschen eigentlich auch aus. Von daher hatte ich noch nie Anlass, Spanner zu bedienen.

Warum "Spanner"? Wohl kaum ein Mann guckt weg, wenn eine Frau im Sommer etwas luftiger bekleidet ist und so - gewollt oder ungewollt - etwas mehr zeigt. Und daran Freude zu haben ist noch lange kein "spannen". Es ist vollkommen normal. Nur belästigen sollte ein Mann eine Frau nicht (nicht starren, nicht hinterherpfeifen usw.).

Ich erkläre dir mal, was mich an daran stört: Dieses Wort "zeigen". Die Frau "zeige" der Umwelt, "was sie habe". Das setzt voraus, dass sie (verallgemeinert natürlich) Interesse an öffentlicher Zurschaustellung habe und proaktiv Bein oder sonstwas "vorzeigt" nach dem Motto: "Guck mal, ich hab der Beine zweier, die sind zur allgemeinen Besichtigung freigegeben".
Kommt denn niemand mal auf die Idee, dass frau luftig bekleidet rausgeht, weil es warm ist und nicht, um Schaufläche zu bieten? Dass sie nichts "zeigt", sondern halt zwei Beine hat und auch noch weitere Körperteile, die man speziell im Sommer halt nicht gerne in dicke Kleidung packt? Die Beine hat man zum Laufen, nicht zum Anglotzen für random Männer.

Natürlich gibt es auch Frauen, die damit Interesse wecken wollen und aus der Resonanz - sofern vorhanden - Selbstbewusstsein ziehen. Oder einfach Reaktionen provozieren, was auch immer. Die allermeisten laufen aber im Sommer mit luftiger Kleidung rum, weil es warm ist, und wollen dabei nicht sexualisiert werden.

Ich bin bei diesem Thema selber nie ganz klar, wie ich das einordnen soll. Einerseits denke ich auch gerne an "provozieren" als Grund. Andererseits halte ich es auch nicht für abwegig, dass Frauen so herumlaufen, weil das eben der "style" ist, ihre Mode. Insofern möchte ich nicht unbedingt in jedem Fall davon ausgehen, dass da eine Frau diese Aufmerksamkeit direkt sucht.

Mitunter kommt noch Naivität hinzu (ich denke da jetzt z.B. an meine Tochter). Sie bemerkt wohl, dass sie Aufmerksamkeit erzeugt (sie erzählte, dass sie recht oft angesprochen wird), aber sie hat in ihren jungen Jahren vermutlich gar keine Vorstellung davon, was da in Männern vorgeht.

Ja, ich verstehe. Eine solche grundsätzliche Interpretation in Richtung "sie zeigt es ja" ist unangemessen. Denn davon kann man nicht ausgehen.

Was jener ältere Herr vermutlich meint, ist eben das Spiel, die Koketterie, die Lust an einer gewissen Erotik. Es gab halt Zeiten, da galt so etwas nicht ausschließlich als Problem, sondern es wurde damit gespielt. Das wird es heute vermutlich auch noch.

Ich meine, hier gibt es keine wirklich eindeutige Moral. Die eindeutige Moral besteht maximal darin, dass man keine Frauen zu belästigen hat. Ihr nichts aufdrängen, keinen Kontakt aufdrängen, sie nicht ungefragt berühren und all das. Hinterherpfeifen auch nicht. You name it.

Darüber hinaus kann man nicht immer so eindeutig sagen: Sie trägt es nur, weil es warm ist. Oder umgekehrt: Sie will ja bloß provozieren.

Der Witz an der Koketterie besteht ja im übrigen darin, sowohl etwas anzudeuten, als auch gleichzeitig so zu tun, als wäre man vollkommen interesselos. So ein Spiel bewegt sich in der Grauzone, in der Uneindeutigkeit. Also wenn denn gespielt wird. In diesem Fall hilft die Regel nicht weiter.

Ich finde Belästigung kann in jedem Setting stattfinden, sei es Swingerclub, Arbeit oder in der Strassenbahn, somit sollte man sich immer korrekt verhalten. Die Koketterie geht ja wohl auch eher von der frivol bekleideten Person aus, somit macht es für mich keinen Unterschied im Umgang mit dieser Person, ihr kokettes Verhalten wäre für mich kein Grund "Grenzen" zu überschreiten - dafür bedarf es für mich schon einer eindeutigen Aufforderung dies zu tun. Je nach Umfeld kann es aber durchaus sein, dass ich mich durch das Auftreten belästigt fühle.

Stimme ich zu.


Ja, auch das ist richtig. Grenzen überschreiten geht nicht. Der Mann muss innerhalb des Spieles bleiben. Das Spiel - ich setze jetzt mal den Fall der Koketterie voraus - beinhaltet ja, dass die gewöhnlichen Regeln des Umgangs wenigstens an der Oberfläche eingehalten werden, auch wenn man sie ein bisschen unterläuft. Der Mann müsste also auch innerhalb dieser Regeln bleiben und auch eher subtilere Signale wählen, die ihm genauso erlauben, so zu tun, als wäre er eigentlich gar nicht interessiert.

Das wäre der Idealfall. So sollte es sein.

Ein luftiges Kleidchen ist keine Einladung zu sexuellen Aktivitäten.

Pro-Tip: Dunkle Sonnenbrille, gerne verspiegelt.

Da sieht niemand, wo man hinblickt. Fühlt sich also auch niemand begafft.

Sollte man nur nicht in der U-Bahn auf haben, das sieht komisch aus.

Also meine Sie, liebt es durchaus einiges und mehr zu zeigen. Natürlich gibt es interessierte Blicke und das ist auch gewollt. Irgendwelche sogenannt sabbernde, aufdringliche Kerle, egal welcher Altersgruppe, gab es bisher keine.
Negative Erlebnisse auch nicht.
Etwas Feingefühl wo was geht, gehört natürlich dazu.

Und ja, bei den Blicke werfenden gehören Frauen genauso dazu ! Sogar gelegentlich mit Kommentaren von wegen: Sieht heiss aus.

Eine Empörung wenn irgend jemand auch sogenannt mal gafft, ist in dem Fall völlig daneben. Wer so rumläuft muss damit rechnen.
Und he, sie ist sogar stolz darauf wenn sie begehrliche Blicke auslöst. Schlimm ?

Und nein, dies alles passiert nicht in geschlossenen Clubs oder so.

Im übrigen ist mir das vollkommen Schnuppe ob sie das mit Absicht macht oder nicht.

Soll jetzt jeder Mann nur noch mit gesenktem Blick durch die Gegend laufen, weil ihm ansonsten gleich lüsterne Blicke unterstellt werden.
Ich schaue hin wo ich will.

Die von @*******rund erwähnte Situation war ja ein langes verharren seines Blicks auf den Ausschnitt.
Dass das als unangemessen aufgefasst wird steht für mich außer Frage.

Ja, da habe ich mich klar unangemessen verhalten. Irgendwie konnte ich in dem Moment nicht anders, aber ich verstehe, dass sie sich angegafft fühlte. Ich habe allerdings auch ein gewisses Verständnis für mich selbst in diesem Fall.

Immer schwierig zu beurteilen wie etwas aufgefasst wird.

An der Tanke. Kollege geht rein und holt ein Bierchen. Ich schaue ihm nach. Hinter ihm folgt eine junge Dame, rückenfrei mit riesen Tattoo. Ich schaue immer noch genau gleich und in dieselbe Richtung.
Sie kommt raus und schnauzt mich an, was ich zu gaffen habe.

1. Was läuft die in mein Blickfeld ?
2. Was stellt sie sich öffentlich zur Schau ?

Kommt mir manchmal vor wie wenn jemand als Werbeplakat rumläuft und sich dann beschwert, dass man hingeschaut hat.

Aber vielleicht bin ich ja einfach ein Senior der manchmal die Welt nicht mehr versteht.

ich laufe im Sommer auch mit kurzem Kleid und engem Top ohne BH draußen rum. Mir ist es egal, ob man mal nen Nippel durch den Stoff sieht. Wenn jemand dann zweimal hinschaut, weil das eben nicht alltäglich ist, ist es mir auch wurscht, so lange kein Spruch kommt, er nicht mehr aufhört, zu starren, oder ihm der Sabber runterläuft.
Wenn ich etwas schönes, seltsames, besonderes etc. sehe, kucke ich auch intensiver hin. Ich verstehe auch nicht, wie man da jemanden einen Strick draus drehen kann. Wenn ich keine Blicke auf mir möchte, dann bleibe ich eben zu Hause. Ich kann doch nicht von meinen Mitmenschen verlangen, dass sie permanent zu Boden starren (und bei manchen Aussagen hier, hat man schon das Gefühl, dass das erwartet wird).

Kann aber auch sein, dass ich aufgrund meiner Haarfarbe abgehärtet bin. Egal wo ich bin, viele Leute schauen da einfach zweimal hin.

Freizügige Männer ,auf die ich stehe ,habe ich in der Öffentlichkeit noch nicht gesehen.

Aber ich sehe gern Bauarbeitern und Männern von der Müllabfuhr zu bei der Arbeit.


Bei Frauen schaue ich gerne hin und denke mir,soviel Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit hätte ich auch gern .

Finde es einerseits immer ganz nett wenn man einer Dame begegnet die sich wohl in ihrem Körper fühlt und auch mal ein wenig die Arschbacken raus hängen lässt. Aber gerade weil man sich dann denken kann dass sie wahrscheinlich viel angegafft wird lass ich es mal bei einem flüchtigen Blick darauf und das reicht auch vollkommen um mir den Tag zu versüßen...

Ist es tatsächlich ernsthaft so gemeint, dass es für manche hier nichts zwischen "zu Bode schauen" und "gaffen" gibt?
Er schaut, wohin er will. Na dann. Gratuliere.

Das erzeugt in mir immer einen Zwiespalt. Ja, hübscher Anblick (wenn auch nicht immer ). Ok, ich schaue hin, gucke auch manchmal hinterher, wenn sie es nicht merkt. Ansonsten Zurückhaltung. Andererseits - da kommt wohl auch meine Erziehung durch - frage ich mich oft: Warum, wieso dieser Aufzug, warum muss der halbe Hintern da entblößt sein? Es ist in irgendeiner Weise auch für mich eine Provokation (ja, das findet in meinem Kopf statt, ich weiß). Es irritiert mich. Ich empfinde es offenbar teils als eine Art Grenzüberschreitung.

Also ich empfinde so viel Freizügigkeit mitunter als Form der Sexualisierung des öffentlichen Raumes und ich bin froh über Räume, wo das nicht geschieht.

Okay krass. Ich verstehe dass wenn man in einem konservativen Haushalt oder Umfeld aufgewachsen ist durch aus, dass man sich seinen Teil denkt. Inzwischen bin ich aber lange genug durch die Welt spaziert und muss solche Gedanken im Keim ersticken, weil ich es Inzwischen besser weiß.
Es geht mich halt einen Dreck an warum sie so rum läuft. Es kann zig Gründe haben die ich auch alle nicht verstehen muss. Aber in den aller aller meisten Fällen ist der Grund komplett nachvollziehbar.
Weil sie sich schön darin findet. Weil es ihr ein gutes Gefühl gibt. Zu glauben die macht das nur um zu provozieren ist absolutes Gift. Ja es mag einige geben die es deswegen machen, solche gibt es immer und überall.

Da gehe ich mit. Ich kenne ja von der einen oder anderen auch die Gründe. Der Zwiespalt ist bei mir halt da. Da ich der Freiheit den Vorzug gebe, also nicht möchte, dass es ein strenges Sittenregiment gibt, halte ich diesen Zwiespalt eben auch aus.

Mir fällt es nicht mehr auf, ob mich irgendein Typ in meiner Kleidung aufreizend findet oder nicht, ich lege es nicht darauf an.
Vielleicht liegt es an meinem Auftreten - angebaggert oder mit blöden Bemerkungen konfrontiert werde ich nicht. Ich laufe aber auch nicht als-nehmt-mich-als-Sexobjekt-wahr durch die Stadt (ist nicht mein Zugang).

Wem das aber was gibt, sollte halt abschätzen, wer sich davon belästigt fühlen könnte und die Kleidung den jeweiligen Gegebenheiten anpassen.

Es gibt für mich ganz andere Möglichkeiten mit dem, was ich trage, zu provozieren. Allerdings ist das nicht die Holzhammermethode, sondern subtiler und indirekter

Nur so zur Erinnerung: dem TE, der inzwischen vermutlich frustriert abgeschaltet hat, ging es hier in einer Diskussion im Joyclub(!) um leicht frivoles Auftreten in der Öffentlichkeit in Mitteleuropa. Nicht um weibliche Befindlichkeiten, nicht um männliche Grenzüberschreitungen, nicht um Kleiderordnung im Arbeiterviertel von Kairo.

Wer das im Detail diskutieren möchte, könnte doch einen eigenen Thread aufmachen, OK?