Zitat von *********_Wien:
„Es geht aber doch ums Provozieren. Also dem TE zumindest.
Ja, und daher ist es moralisch gesehen ein schmaler Grad, wie man bei allem möglichen öffentlichen Provozieren sieht, ja auch bei politischem, religiösem usw.. So provoziert ja zB auch ein Heavy Metal Fan, wenn er ein Shirt mit religionsfeindlichen Abbildungen oder Symbolen trägt, aber das würden wir ja als seine Freiheit durchgehen lassen. Wenn er aber eine Thora, eine Bibel oder einen Koran verbrennt, beginnt eine moralische Diskussion.
Und so ist es eben auch bei der sexuellen Provokation in der Öffentlichkeit. Sehr kurze Röcke, tiefe Ausschnitte, kein BH unter dünnem Stoff, etc. gelten vielleicht als "billig", aber werden ja auch als Freiheit durchgewunken, außer von fundamentalistisch religiösen Menschen, und wir würden auch die "billige" Aufmachung gegenüber diesen Fundamentalisten verteidigen, schon aus Prinzip.
Aber echter Exhibitionismus oder Sex in der Öffentlichkeit geht zu weit, da sind wir dann auf der Seite der "Moralapostel". Wo aber genau der Grad in der Mitte dazwischen ist, ist schwer zu sagen, weil es eben eine Grauzone ist und es keine klar festmachbare Grenze gibt, bzw. diese eben individuell verschieden gezogen wird. Ich finde, dieser Fall ist mal einer, wo wir sagen könnten: Wenn es für die Polizei interessant wird, ist eine Grenze da.
Somit würde die Polizei eben nicht anrücken, wenn sich jemand in einem (öffentlichen Nicht-FKK-)Park zum Sonnen nackt auszieht, aber schon, wenn abends in diesem Park jemand herumschleicht, der nackt hinter Bäumen hervorspringt, um Frauen zu erschrecken. Denn dazwischen ist eine Grenze überschritten.