Oh oh oh.
Bevor die Diskussion hier entgleist und dem armen Michel hier völlig unrecht getan wird, mache ich mal den Anfang mit Vorlesen. Und zwar mit dem Anfang der Erzählung "Lanzarote", die in das Reisegepäck jedes Drecksacks um die 40 gehört. [Masculor setzt die Lesebrille auf, räuspert sich und schaut klug drein, vielleicht etwas blasiert. Er erinnert sich kurz an die im Studium der Literaturwissenschaft verschwendeten Jahre seiner Jugend und hebt dann mit dem Vortrag an.]Am 14. Dezember 1999 wurde mir mitten am Nachmittag auf einmal klar, das mein Weihnachtsfest wahrscheinlich ein Reinfall sein würde -- wie üblich. Ich bog nach rechts in die Avenue Félix-Faure und betrat das erstbeste Reisebüro. Das Mädchen war mit einem Kunden beschäftigt. Eine Braunhäutige in Folklore-Bluse, mit einem Piercing im linken Nasenflügel; ihre Haare waren mit Henna getönt. Gespielt lässig sammelte ich Prospekte von den Auslagen. "Kann ich Ihnen helfen?", hörte ich sie kurze Zeit später. Nein, sie konnte mir nicht helfen; niemand konnte mir helfen. Ich wollte nur nach Hause, dort die Kataloge der Ferienclubs durchblättern und mir dabei die Eier kraulen."
Das ist ein Schreibstil, wo unsereiner (Drecksack) sich wiedererkennt. Sehr schön trockener Humor, gelassen und unprätentiös, wie auch die Schilderung der Sexszenen. Und genau diesen Schreibstil kann natürlich eine Verfilmung nicht einfangen. Also, Freunde, legt die paar Euro für die Buchausgabe auf den Tisch und passt auf, dass Ihr am FKK-Strand bei der Lektüre keinen Ständer bekommt.