„Es ist nicht notwendig, Monogamie zu verurteilen, nur weil man ein anderes Beziehungsmodell bevorzugt. [...]
Oh ja
Danke für dieses Statement, darin fühle ich glatt sowas wie Heimat. Für mich ebenfalls unterschreibbar:
„[...] [es] kann auch in einer monogamen Beziehung geliebt werden, ohne einzuengen [...]
Komplett "in sich geschlossene Beziehungen" beschreibt Erich Fromm im Klassiker "Kunst der Liebe" als instabil,
letztlich sogar als vereinsamend in der Zweisamkeit, als ungesund ohne Beziehung zur Außenwelt.
Ob weiterhin "der Mensch" naturgegeben mehr poly oder mono sei, kann ich nicht beantworten (denn nein, die Wissenschaft hilft da mE wegen Strittigkeit und kaum abschließend beweisbarer Theorien nix weiter), wohl aber habe ich herausgefunden, welches Beziehungsmodell zu mir und meiner zumindest derzeitigen Lebensweise passt.
Dabei ist für mich interessant, dass polygame Paare zuweilen nicht nur einerseits von Großzügigkeit für Auswärtssex, sondern andererseits auch von gelebter Exklusivität in anderen Beziehungsbereichen berichten, teils sogar da, wo ich selbst (als in Partnerschaften sexuell-monogam Fühlender) gar keine Exklusivitätsambitionen hege (zB Kino/Theater).
Mein Gedanke auf "den Mensch" allgemein angewendet: Vielleicht ist es für einen gesunden Umgang mit mE nicht grundlegend negativ zu bewertender Eifersucht anzuerkennen hilfreich, dass mir (vlt allen Menschen?) Exklusivität in irgendeinem Lebensbereich - sei es Sex, Theater,... - für die Beziehung und Verbundenheit genauso wichtig sein darf, wie das andere Bereiche betreffende Teilhaben am Leben außerhalb der Beziehung und es geht daher allgemein gesprochen eher um die individuell auszuhandelnde Frage, welchen Bereich man gerne exklusiv leben möchte und in welchen Aktionen man auch andere Menschen am partnerschaftlichen Liebesglück irgendwie teilhaben lassen will.
Bei mir ist es so: Wenn ich nicht mehr mit meinen FreundInnen ins Kino dürfte, würde ich mich eingeengt fühlen,
hingegen wenn ich in Partnerschaft mehr Frauen als meine Liebste sexuell beglücken sollte, wär ich überfordert
.