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Monogamie ade?

********reak Paar
1.561 Beiträge
Zitat von **C:
@*********eeker

...vielen Dank für Deinen historischen Exkurs zum Thema Monogamie.
Aber gestatte mir die Frage: Warum gibt es noch Millionen von Menschen, welche
sich nur für einen Partner entscheiden und glücklich bis zu ihrem Lebensende mit
ihm zusammen sind. Und das völlig ohne Zwang, kulturellen und religiösen Konventionen, Besitzanspruch, trotz sexueller Revolution, Pille und was sonst noch allem. Einfach weil sie es wollen, sich in diesem Konstrukt wohl und geborgen fühlen? Sind Dir diese Gedanken so abstrakt und abstrus? Es gibt Menschen, die sind auch sexpositiv, ohne sich durch die Welt vögeln zu müssen. Es mag nicht Dein Lebensstil zu sein, aber wer bist Du, die von anderen gewählten Lebensweisen in die Mottenkiste verbannen zu wollen...?

Also wir kennen niemanden - also gar keinen - der seinen allerersten und einzigen Sexualpartner geheiratet hat und mit diesem bis an beider Lebensende zusammengeblieben ist.

Alle Paare unserer Altersgruppe (+/- 10, 15 Jahre) sind Patchworker, das zweite oder gar das dritte Mal verheiratet, hatten Affären zwischendurch oder haben sich in ihrer Jugend "ausgetobt' und erst spät geheiratet.

Insofern hat @*********eeker nicht unrecht mit der Erläuterung, was Monogamie eigentlich bedeutet. Die gibt es nämlich in Reinform so gut wie nicht.

Also nicht in unserem Umfeld (selbst unsere Eltern haben Erzählungen zufolge nicht den ersten und einzigen Sexualpartner geheiratet).

Und wenn eine größere Gruppe von Menschen das so leben würde, fänden wir das komisch. Sektenmäßig oder so.
******ock Paar
2.351 Beiträge
Zitat von ********reak:
Also wir kennen niemanden - also gar keinen - der seinen allerersten und einzigen Sexualpartner geheiratet hat und mit diesem bis an beider Lebensende zusammengeblieben ist.

Alle Paare unserer Altersgruppe (+/- 10, 15 Jahre) sind Patchworker, das zweite oder gar das dritte Mal verheiratet, hatten Affären zwischendurch oder haben sich in ihrer Jugend "ausgetobt' und erst spät geheiratet.

Nur weil ihr niemanden kennt, bedeutet das doch noch lange nicht, das es sie nicht gibt!
Ich hingegen kenne einige Paare die z.B. zur Silberhochzeit oder zwei Paare sogar zur Goldenen Hochzeit
ihr Eheversprechen erneuert haben, die auch nach 30 Jahren noch Händchen haltend und glücklich gemeinsam durchs Leben gehen.
Oder mein Vater... er war 45 Jahre mit Mutti glücklich verheiratet er war zwar zuvor schon mit anderen Frauen zusammen, aber er war ihr erster Mann und jedes Jahr zum Hochzeitstag haben sie sich gegenseitig gesagt, dass sie sich immer wieder geheiratet hätten.

Das ihr niemanden kennt kann daran liegen, dass... gleich und gleich gesellt sich gern.

@curious_seeker
Zitat von *********eeker:
Zudem ist das heutige Verstädnis von Familie und damit auch von Ehe durch die Romantik geprägt. Eine Zeit, in der durch die Industrielle Revolution die Großfamilie durch die Kleinfamilie abgelöst wurde und das Konzept der Liebe den geschäftlichen Charakter der Ehe ablöste. Die Ehe wurde wärend der Romantik also mit allerlei Gefühlsduselei aufgeladen. Das Konzept der Monogamie ist also viel älter. Womit das Problem der Eifersucht und damit der Angst um den Besitz des Partners eigentlich nur das Echo dieser arrangierten Ehen ist.

Nun, ich lebe lieber im Mittelalter oder in romantische verklärten Zeiten, als mir einreden zu lassen, dass mein ganzes sexuelles Handeln und / oder mein Liebesleben von Entwicklungen gesteuert werden, die in der Zeit des Homo habilis oder Homo erectus entstanden sind...

Ich erhebe für mich persönlich schon den Anspruch eines modernen Menschen, der nicht nur hormongesteuert durchs Leben geht, sondern sich weiter entwickelt hat und bewusste Entscheidungen trifft, auch was mein Sexualleben betrifft.

Ich persönlich frage mich wie es sein kann, dass Menschen von sich selber, was ihre Triebe betrifft tatsächlich freiwillig und öffentlich behaupten oder dazu stehen, nicht viel weiter zu sein, als die Menschen in der Steinzeit und entwicklungstechnisch (bezüglich der sexuellen Ausrichtung und Umsetzung) mit diese auf eine Stufe stellen.

Denn nichts anderes ist diese Argumentation in meinen Augen.

Ich denke ich bin weiter als die Ur-Vorfahren... Zivilisierter und meine Fähigkeit bewusste Entscheidungen zu treffen, zu denen ich stehen kann und die ich auch niemals bereuen werde, auch wenn ich mich mal anders entscheiden muss, weil mich äußere Umstände dazu zwingen, ist eine Errungenschaft der menschlichen Evolution die ich gerne nutze.

Der Krolock
**C Mann
12.695 Beiträge
Zitat von ********reak:
Also wir kennen niemanden - also gar keinen - der seinen allerersten und einzigen Sexualpartner geheiratet hat und mit diesem bis an beider Lebensende zusammengeblieben ist.

...da habt Ihr etwas falsch verstanden. Monogamie bedeutet nicht, obligatorisch seinen ersten Sexualpartner zu heiraten...
*********eeker Mann
1.568 Beiträge
Zitat von **C:
Monogamie bedeutet nicht, obligatorisch seinen ersten Sexualpartner zu heiraten...

Doch genau das heißt es.

Zitat von ******ock:
Nun, ich lebe lieber im Mittelalter oder in romantische verklärten Zeiten, als mir einreden zu lassen, dass mein ganzes sexuelles Handeln und / oder mein Liebesleben von Entwicklungen gesteuert werden, die in der Zeit des Homo habilis oder Homo erectus entstanden sind...

Da muss ich dich leider enttäuschen. Das Mittelalter also vor 1300 war deutlich aufgeschlossener gegenüber alternativen Beziehungsmodellen. Während politische Ehen für den Geschlechtserhalt und das wirtschaftliche genutzt wurden, war es durchaus nicht unüblich parallele Beziehungen von Mann und Frau zu Personen mit Gefühlsbezug zu führen. Genau aus diesem Umstand erwächst ja die sehr sexualfeindliche Haltung der Kirche. Das haben ja selbst die Priester vor der Einführung des Zölibats so gelebt. Da aber Bastarde, uneheliche Kinder und genetell zu viele anerkannte Nachkommen den Besitz zu stark aufgeteilt haben, sind Konzepte wie die Monogamie durchgesetzt worden. Der biblische Ehebruch bezog sich auch hauptsächlich auf Frauen, nicht auf Männer.

Das moralisierende Getue des 18./19. Jahrhunderts ist die eigentlich Problematische Sichtweise. Aber ich kann schon verstehen, dass eher feige Menschen die Augen vor der Realität verschließen:

Zitat von ******ock:
Ich hingegen kenne einige Paare die z.B. zur Silberhochzeit oder zwei Paare sogar zur Goldenen Hochzeit
ihr Eheversprechen erneuert haben, die auch nach 30 Jahren noch Händchen haltend und glücklich gemeinsam durchs Leben gehen.

Deine Annahme, dass dies ohne Seitensprünge ablief, ist naiv. Deine Annahme, dass dies Gewöhnung aufgrund von gesellschaftlichen und familiären Zwängen und nicht selbstgewählt ist, ist auch anzuzweifeln. Hast du mit diesen Personen mal über diese Themen geredet? Meine Großeltern hatten eine arrangierte Ehe. Sie hat ein Leben lang gehalten. Waren sie monogam? Nein. Beide nicht. Trotzdem haben sie bis zu den letzten Tagen meines Opas händchenhaltend ihren Nachmittagsspaziergang absolviert.
********ider Mann
1.309 Beiträge
Juhu, wir sind wieder bei der Kirche. Hat ja nur 4 Seiten gedauert *lach*
****B64 Frau
433 Beiträge
Mono = einzig, allein
Gamos = Ehe

Hat also nichts mit möglichen Sexpartnern vorher zu tun.

@*********eeker finde deine Annahmen bezüglich der Lebensweise anderer Menschen schon teilweise sehr gewagt.
**C Mann
12.695 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Doch genau das heißt es.

....woher hast Du denn diese Weisheit gegooelt...?
******ock Paar
2.351 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Deine Annahme, dass dies ohne Seitensprünge ablief, ist naiv.

Nicht meine Annahme ist naiv, sondern deine Unterstellung ist anmaßend!
Auch ich selbst hatte in meinem Leben keinen Seitensprung...
warum auch... wie sagte mal ein Bekannter... "am ende sind sie innen doch alle rosa".

Zitat von *********eeker:
Da muss ich dich leider enttäuschen. Das Mittelalter also vor 1300 war deutlich aufgeschlossener gegenüber alternativen Beziehungsmodellen.

Juhuuu... last uns zurück ins Mittelalter...

Du merkst schon was du da von dir gibst... oder?
Nochmals, die Menschheit hat sich weiter entwickelt... doch deiner Argumentation nach bist du mit deiner Entwicklung im Mittelalter stehen geblieben... sehr traurig.

Zitat von *********eeker:
Das moralisierende Getue des 18./19. Jahrhunderts ist die eigentlich Problematische Sichtweise. Aber ich kann schon verstehen, dass eher feige Menschen die Augen vor der Realität verschließen:

*lol*
Feige ist der, der sich aus Angst was zu verpassen, aus Angst nicht zu genügen, aus Angst enttäuscht zu werden, aus Angst sich wirklich zu binden, aus Angst wirkliche Verantwortung zu übernehmen, aus Angst zu seinen Gefühlen, Sehnsüchten, Vorlieben und Neigungen zu stehen, keine monogame Verbindung eingeht.

Der Krolock
*********eeker Mann
1.568 Beiträge
Zitat von ******ock:
Du merkst schon was du da von dir gibst... oder?
Nochmals, die Menschheit hat sich weiter entwickelt... doch deiner Argumentation nach bist du mit deiner Entwicklung im Mittelalter stehen geblieben... sehr traurig.

Okay, du würdest die Lebensbedingungen in den Städten während der Industriellen Revolution also als Weiterentwicklung beschreiben? Du würdest die Sexualmoral der katholischen Kirche also als Weiterentwicklung beschreiben?

Aber bleibe einfach bei dem Gedanken. Wenn die Menschheit sich also stetig weiterentwickelt, dann ist also das Auflösen der heteronormativen Monogamie eine Weiterentwicklung. Woran störst du dich da also?

Zitat von ******ock:
Feige ist der, der sich aus Angst was zu verpassen, aus Angst nicht zu genügen, aus Angst enttäuscht zu werden, aus Angst sich wirklich zu binden, aus Angst wirkliche Verantwortung zu übernehmen, aus Angst zu seinen Gefühlen, Sehnsüchten, Vorlieben und Neigungen zu stehen, keine monogame Verbindung eingeht.

Das wäre in der Tat feige. Aber wieso ist das Eingehen einer sittenwidrigen Verbindung wie der Ehe (Bundesverfassungsgericht) ein Bekennen zu Sehnsüchten? Zu welcher Sehnsucht wird sich denn da bekannt? Besitzanspruch? Und ist es nicht viel wertvoller mit Menschen das Leben zu teilen, von denen man weiß, dass sie es nicht aus emotionalen und wirtschaftlichen Gründen tun, sondern weil es genügend Gemeinsamkeiten gibt? Ist es nicht viel verantwortungsvoller, wenn man sich jeden Tag wieder zu der Bindung entscheidet, als dies durch ein vorgegebenes Konstrukt als gegeben hinnehmen kann? Sind wir als Menschen nicht viel komplexer als dass sich unsere Vorlieben und Neigungen nicht auch mit der Zeit verändern? Ist es da dann also nicht viel mutiger, wenn Menschen sich dessen bewusst sind und selbstreflektiert und erwachsen diese Veränderungen immer wieder neu Erkennen, Anerkennen und die Beziehung entsprechend aushandeln?
*********eeker Mann
1.568 Beiträge
Zitat von **C:
...woher hast Du denn diese Weisheit gegooelt...?

Der Begriff der Monogamie, so wie hier beschrieben und definiert ist, ist im 17. Jahrhundert zuerst in England, Ende des 17. Jahrhunderts auch in Kontinentaleuropas aufgetreten. Das Gutenberg-Projekt hat dazu einige Texte digitalisiert, es steht dir frei diese zu ergooglen.

Der Begriff der Monogamie wurde allerdings schon von Aristoteles und auch Platon diskutiert.

In beiden Kontexten ist der voreheliche Sexualverkehr ausgeschlossen. Da Monogamie als "ewigwährende" Einehe auch in beiden Kontexten nicht geschieden werden kann. In der Romantik überdauert sie sogar den Tod. Damit ist die Herleitung, dass Monogamie explizit nur einen Sexualpartner erlaubt, naheliegend und folgerichtig. Bitte nenne doch eine Quelle aus beiden Epochen, die vorehelichen Sex legitimiert. Die gibt es. Allerdings bezieht sich Platon da auf gleichgeschlechtlichen Sex zwischen Männern. Wenn du weitere kennst, bin ich sehr neugierig darauf sie kennen zu lernen.
**C Mann
12.695 Beiträge
@*********eeker

...ich denke, nicht nur mir ist inzwischen bewusst geworden, dass Du uns alle hier intellektuell
in Sachen Monogamie meilenweit voraus bist. Allerdings muss man nicht bei Adam und Eva anfangen, um zu erkennen, dass Monogamie kein Auslaufmodell ist, wie Du es wohl gerne hättest, weil es auch heute noch von Abermillionen Menschen praktiziert wird und das auch für noch sehr lange Zeit so bleiben wird. Einfach, weil es die Menschen und die allermeisten sogar bewusst und freiwillig, für sich als Lebensphilosophie ausgewählt haben...
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Hier ein paar Zahlen vom Statistischen Bundesamt:

1950 kamen auf 1000 Einwohner 11,0 Eheschließungen
2000 waren es nur mehr 5,1 und
2023 sanken die Eheschließungen auf 4,3 pro 1000 Einwohner.

Es ist zumindest ein Abwärtstrend zu bemerken.
**C Mann
12.695 Beiträge
@*****_54

...um monogam zu leben, muss man nicht zwingend verheiratet sein. Das funktioniert auch in einer anderen Form der Beziehung. Daher ist die von Dir zitierte Statistik in Bezug auf Monogamie nicht unbedingt aussagekräftig. Nicht in jeder Ehe wird monogam gelebt und nicht in jeder anderen Art von Beziehung wird wild herumgevögelt...
********ider Mann
1.309 Beiträge
Naja, wir haben jedes Jahr mehr und mehr Singlehaushalte.
Die Zeiten in denen man sein ganzes Leben an einem Ort, bei einem Arbeitgeber geblieben ist, die sind
auch langsam aber sicher vorbei.
Da ist es doch nur naheliegend dass sich diese Entwicklung auch in den Eheschließungen niederschlägt.
Hat aber mit einem "Auslaufmodell" Monogamie nichts zu tun.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
@**C
Du hast recht, ich habe es irrtümlich hier und nicht im passenden Parallelstrang gepostet.
Danke für den Hinweis.

verliebt-verlobt-verheiratet: Ist dieses Beziehungsmodell...

Zitat von **C:
...um monogam zu leben, muss man nicht zwingend verheiratet sein. Das funktioniert auch in einer anderen Form der Beziehung.
Genau genommen bezeichnet monogam halt Einehe. (mono=ein, gamos=Ehe)
Ich habe selbst außerhalb einer Ehe immer monoamor gelebt.
*****One Frau
26.921 Beiträge
JOY-Team 
Hallo ihr Lieben,

nachdem die Begrifflichkeiten definiert wurden, ist hier wieder Platz für eure eigene Definition von einer erfüllten Beziehung mit Freiheiten, im Bezug auf eure Erfahrungen, wie von der TE erfragt.

Danke für das Teilen eurer Erfahrungen *blume*.

Liebe Grüße
Anni_One *knicks*
JOY-Team
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