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Angespannte Beziehung / nicht mehr nachdenken können

*********uch83 Mann
225 Beiträge
Themenersteller 
Angespannte Beziehung / nicht mehr nachdenken können
Wenn ich an meine letzte Beziehung zurückdenke: es gab da einen Punkt, wo wir wie blockiert waren. Wir gingen nicht mehr aufeinander ein und waren beide in einer Abwehrhaltung. Just in der Zeit hab ich sie dazu bringen können eine Paartherapie zu starten. Der Therapeut erwies sich allerdings nicht als Hilfe: sie lief aus der Sitzung davon mit den Worten "es ist aus", und er nickte es fast noch ab, statt dass er versucht hätte, die Spannung zu lösen. Wenige Wochen später waren wir wieder zusammen, doch das Problem war nicht gelöst.

Ich hätte eigentlich eine Beziehungspause gebraucht, doch eine solche lehnte sie kategorisch ab. "Dann kann man ja auch gleich Schluss machen".

Die Beziehungspause hätte mir geholfen, mein Nervensystem zu beruhigen. So, wie man sagt: um sich wirklich von der Arbeit erholen zu können, sollen Ferien mindestens zwei Wochen lang dauern, hätte ich mindestens zwei Wochen Abstand von ihr gebraucht, eher länger, um wieder einmal mit neutralen Gedanken reflektieren zu können und von meiner Seite den Reset machen zu können, der uns so gut getan hätte.

Aus der Traumatherapie weiss ich, dass solche Spannungszustände im Nervensystem relativ lange anhalten können (als Extrembeispiel das Burn-out). Doch ich weiss auch, dass es nicht einfach ist, diese zu entspannen, wenn der eigentliche Grund noch immer da ist. (da war unter anderem eine Auseinandersetzung, über die wir nie reden konnten). Und es scheint mir, wir hatten hier dieselben Verhaltensmuster, sodass wir uns gegenseitig blockierten.

Und das ist auch gerade der Punkt dieses Beitrags: Ich merke, dass sich dieses Muster wiederholen könnte, mit einer nächsten Beziehung. Deshalb: Kennt ihr das? Dass zu viel Nähe bzw zu wenig ruhige Momente in der Beziehung so zu Stress führen können, dass ihr euch selber blockiert und nicht mehr herausfindet? Was tut ihr dagegen?
Letztlich war das wirkliche Beziehungsende, das dann einige Monate später folgte, eine wahre Erlösung. Doch es dauerte einige Monate, bis ich klar über das geschehene nachdenken konnte.
******una Frau
7.572 Beiträge
Ohne den Einzelfall zu betrachten: " im Allgemeinen" wird ja gesagt, dass eine " Beziehungspause" meistens das tatsächliche Ende darstellt.

Vielleicht bei der Person, die diese wünscht, sogar unterschwellig.
*********_2023 Frau
330 Beiträge
Ich verstehe leider das Problem nicht. Wenn jemand mit dem ich eine Beziehung habe, absolut nicht bereit ist mit mir über Probleme und Konflikte zu reden, um diese lösen wollen, dann bedeute ich dieser Person doch nicht genug. Dann kümmere ich mich um mich und gehe. Es tut sicher sehr weh, aber ohne gute Basis funktioniert keine Beziehung.

Leider endete meine letzte Beziehung auch so. Es funktioniert nur wenn beide daran arbeiten.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
"Zu eng" ist glaube ich Gift für jede Beziehung.
Meine Partner und ich brauchen viel freien Raum, körperlich wie seelisch, um uns wohlzufühlen. Das Gefühl, man ist zusammen als Aufladestation, und nicht um sich Energie zu rauben.
******_69 Mann
95 Beiträge
Es gibt aber auch Menschen, die können solch eine Arbeit nicht leisten.
Auch wenn sie es gerne würden.

@ Fee: Ja, beide müssen wollen.
*********_2023 Frau
330 Beiträge
Zitat von ******_69:
Es gibt aber auch Menschen, die können solch eine Arbeit nicht leisten.
Auch wenn sie es gerne würden.

@ Fee: Ja, beide müssen wollen.

Das mag sein. Aber da hilft wirklich nur gesunder Egoismus. Wenn ich nicht glücklich bin, kann ich auch niemand glücklich machen.
Und wenn man es möchte, kann man auch reden lernen.
******una Frau
7.572 Beiträge
Das Thema ist nicht privat!
*********_2023 Frau
330 Beiträge
Zitat von ******una:
Das Thema ist nicht privat!
?
*****n27 Frau
5.353 Beiträge
Zitat von *********uch83:
Kennt ihr das? Dass zu viel Nähe bzw zu wenig ruhige Momente in der Beziehung so zu Stress führen können, dass ihr euch selber blockiert und nicht mehr herausfindet? Was tut ihr dagegen?
Mit diesen Menschen keine Beziehung eingehen.

Ich kenne es in der Tat, dass ich bei vielen Menschen, egal wie gerne ich sie mag, immer mal wieder etwas Abstand brauche.
Das ist denke ich auch normal und völlig in Ordnung.
Was meinen Partner angeht ist das aber nicht verhandelbar. Mein absoluter Beziehungs-"Stresstest" ist die Frage, ob mich die Person in meinem Zuhause stört. Ob irgendwann der Punkt kommt, an dem ich gerne wieder alleine zu Hause wäre, und mich freue wenn ich einen Moment Ruhe habe.
Das ist mein persönlicher Hinweis darauf, dass das zwar möglicherweise ein ganz toller Mensch ist, mit dem ich nach wie vor viel Zeit und schöne Erlebnisse teilen mag; dass es aber kein geeigneter Beziehungspartner für mich ist.
*******020 Frau
276 Beiträge
Ich würde sagen, wenn es so weit gekommen ist, dass man sich absolut unwohl bzw. sogar extrem gestresst in der Gegenwart des anderen fühlt, ist Abstand ein Muß, schon aus Selbstrespekt!
Ob eine Beziehungspause hilft, die Beziehung zu retten, ist zweifelhaft, aber wenn man den emotionalen Stress (und das potentielle Drama) des Schlussmachens mit dem Partner, von dem man sich eben so gestresst fühlt, nicht gewachsen ist, ist sowas als Zwischenlösung auch erstmal ok, finde ich.
Mir kommt es der Schilderung nach so vor, als "passe es einfach nicht" zwischen euch, jedenfalls nicht für eine Beziehung - wie auch Laydan27 es beschreibt.

Ich würde unbedingt Abstand nehmen, das ist auch meine "Methode": Abstand/"Rückzug", Perspektive von außen einnehmen, mich beruhigen bis ich klar sehe, reflektieren, dann meine Entscheidung treffen. In der Ruhe liegt die Kraft...
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Eine Beziehungspause kann helfen, sofern diese Vereinbarungen und Regeln beinhaltet, sodass nicht eine:r oder beide im Leerlauf stehen und überhaupt nichts mehr wissen.

Es benötigt für mich aber nicht zwingend eine Pause, um einen Spannungszustand zu lösen.

Ich kenne zu viel Nähe, dann nehme ich mir einen Nachmittag für mich. Wenn ich Konflikte nicht lösen kann, weil der Wille auf beiden Seiten nicht vorhanden ist, dann nützt mE auch eine Pause nichts, das verschlimmert bzw. verzögert höchstens die Aussprache.
*****_54 Frau
11.782 Beiträge
Zitat von *********uch83:
Ich hätte eigentlich eine Beziehungspause gebraucht, doch eine solche lehnte sie kategorisch ab. "Dann kann man ja auch gleich Schluss machen".

Für mich ist das ein Schlüsselsatz.
Ich an deiner Stelle hätte darauf bestanden, diese Beziehungspause zu machen. Auch, wenn die andere Seite sich dagegen sträubt.
*********Noob Mann
1.740 Beiträge
Wie kann man sich eine Beziehungspause vorstellen?
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Zitat von *********Noob:
Wie kann man sich eine Beziehungspause vorstellen?

Im besten Fall, wird ein genauer Zeitrahmen vereinbar z.B. 6 Wochen.
Hinzu noch, ob es Regeln gibt z.B. gibt es Kontakt oder überhaupt keinen? Was ist erlaubt, was nicht?

Was soll mit der Pause erreicht werden?

Wann ist die Pause zu Ende und wo treffen wir uns dann wieder?
****ody Mann
13.214 Beiträge
Es kommt darauf an, wozu eine Beziehungspause dienen soll. Wenn sich beide besinnen wollen, okay. Viele Beziehungspausen dienen aber dem Sex mit anderen oder dem sanften Ausstieg aus der Beziehung. So habe ich es erlebt.
****Men Mann
119 Beiträge
Zitat von ****ody:
Es kommt darauf an, wozu eine Beziehungspause dienen soll. Wenn sich beide besinnen wollen, okay. Viele Beziehungspausen dienen aber dem Sex mit anderen oder dem sanften Ausstieg aus der Beziehung. So habe ich es erlebt.

So würde ich es auch sagen. Wer eine Pause will und sich da anderweitig umschaut, der ist in der Regel zu feige direkt Schluss zu machen.
****4me Frau
5.889 Beiträge
Nur ein Gedanke am Rande:

Ein Paartherapeut ist nicht dazu da eine Beziehung zu retten, sondern dem Paar zu helfen die Beziehung zu betrachten und daraus die für sich passenden Wege zu gehen und wenn der Weg die Trennung ist, dann ist es das.

Du bist mit dem Gedanken in die Therapie gegangen, dass eure Beziehung "geheilt" wird, aber das ist nicht die Aufgabe. Es kann ein Ausgang sein, aber dieser ist nicht zwingend
****4me Frau
5.889 Beiträge
Zum Thema "Muster in Beziehungen mitnehmen"

Natürlich bringt jeder seine eigenen Erfahrungen und Muster aus seinem bisherigen Leben mit in eine Beziehung.

Die Frage ist nur, wie gehe ich selbst damit um. Reflektiere ich meine Muster und arbeite daran, dass sie sich ggf nicht wiederholen oder lebe ich einfach damit

Beziehungsarbeit fängt immer zu erst bei der Arbeit an sich selbst an, niemals an der Arbeit am Gegenüber
******eek Frau
5.633 Beiträge
Was ich mich bei der Beschreibung als erstes frage, ist "Warum möchtest du krampfhaft an der Beziehung festhalten?".

Hast du denn das, was alles in der letzten Beziehung nicht gut gelaufen ist, aufgearbeitet, @*********uch83?
Hast du reflektiert, was dich so erdrückt hat, was dich dazu gebracht hat, Freiraum zu wünschen?
Hast du daraus gelernt? Hast du direkt zu Anfang deiner neuen Partnerin offen kommuniziert, was du benötigst?

Ja, ich war in der Vergangenheit schonmal in der Situation, dass ich mich von meinem Partner erdrängt gefühlt habe. Ich weiß aber auch, dass zu diesem Zeitpunkt eine Beziehungspause für mich bedeutet hätte "Vielleicht tut ihm dann danach die finale Trennung nicht so sehr weh". Meine Lösung war die Trennung (ohne es vorher mit einer Pause zu versuchen).
Danach habe ich bei meiner nächsten Beziehung einiges anders gemacht, um nicht mehr in eine solche Situation zu kommen.
********reau Frau
278 Beiträge
Eine Beziehung steht und fällt damit, wie gut die Beteiligten ihre inneren Spannungen regulieren können. Jeder für sich, ohne den anderen dabei zu vereinnahmen. Und idealerweise ohne dabei die Verbindung zum anderen zu verlieren. Das erfordert großes Vertrauen.

Du sprichst davon, dass du dir in deiner vormaligen Beziehung eine Pause gewünscht hast. Dies wurde verneint und du hast es nicht weiter verfolgt. Vermutlich wurdest du bei der Äußerung dieses Wunschs von deiner Ex-Partnerin mit großer Spannung konfrontiert. Genau da beginnt das Regulieren bzw. die Übung, diese Spannung besser auszuhalten, in Verbindung zu bleiben und gleichzeitig deinem eigenen Wunsch nach temporärem Alleinsein nachzukommen.

Je länger Beziehungen andauern, umso mehr »verhakt« man sich mitunter. Der Spannungsbogen wird immer größer. Die eigenen Handlungen oder Nicht-Handlungen (und mögen sie noch so klein sein) schlagen innerhalb der Beziehung plötzlich große Wellen. Die Fähigkeit zur Regulierung fehlt. Was der andere tut oder nicht tut, wird unter der Lupe betrachtet. Der einzige Weg: Die Lupe auf sich selbst richten. Auch wenn der andere dabei rebelliert.
Vielleicht solltest du daraus mitnehmen, dass eine Beziehung, in der man so dicht beieinander ist, dass man fast ein siamesischer Zwilling sein könnte, ungesunde Dynamiken entstehen lässt. Es ist immer gut Zeit für sich und seine Gedanken zu haben und zu nehmen. Allerdings sollte man das dann vielleicht nicht als "Pause" kommunizieren, sondern einfach sagen, dass man überfordert ist und mit sich allein sein möchte. Einfach allein in Urlaub fahren, sich selbst was gönnen, Freunde besuchen, eben alles, was eine gedankliche und räumliche Trennung ermöglicht. Und es dem Partner erklären, dass es nicht gegen ihn persönlich geht, sondern für das eigene Seelenheil notwendig ist. Wenn jemand dann das nicht kapiert..... ist's schlecht.
*******in78 Frau
9.024 Beiträge
Ob mit Pause oder nicht, vielleicht wird es auch manches verlernt, sich zu besinnen und dankbar zu sein, für das was wir haben. Daran zu denken, was wir aneinander haben und es wieder schätzen zu lernen und vermehrt das Gute zu sehen, anstatt auf das Schlechte zu stören.

Dies als Anlass zu nehmen, Singe dann doch aus der Welt zu schaffen und was das Einengen für einen jetzt genau bedeutet und wie dies reguliert werden kann.
*******Punk Frau
5.697 Beiträge
@*********uch83

Ich kann das total gut nachvollziehen aus der Sicht, wenn zwei traumatisierte Menschen zusammen kommen. Früher hätte mir eine Beziehungspause wahrscheinlich große Angst gemacht, aber aus heutiger Sicht finde ich dass sowas auch vernünftig sein kann. Mein Partner vor 12 Jahren hätte es vermutlich gebraucht und konnte es nicht verbalisieren und hat den Telefonhörer aufgelegt und war für mich nicht mehr erreichbar und wurde 4 Monate später tot in seiner Wohnung aufgefunden. Eine dramatische Liebes-und Lebensgeschichte.

Mittlerweile habe ich für mich gemerkt, dass ich generell jemand bin, der auch viel Zeit für sich braucht.

Also schon vorher Pausen machen auch vom Partner.

Verhaltensmuster können sich wiederholen oder auch das Muster bestimmte Menschen anzuziehen bzw sich zu denen hingezogen fühlen.
****nis Frau
116 Beiträge
Zitat von *******Punk:
Verhaltensmuster können sich wiederholen oder auch das Muster bestimmte Menschen anzuziehen bzw sich zu denen hingezogen fühlen.

Muster wiederholen sich so lange und so oft, bis sie verarbeitet und aufgelöst wurden.

Zitat von *********uch83:
Kennt ihr das?

Dass zu viel Nähe bzw zu wenig ruhige Momente in der Beziehung so zu Stress führen können, dass ihr euch selber blockiert und nicht mehr herausfindet?

Was tut ihr dagegen?

Erst mal lernen, allein zu leben.

Es mit dir selbst aushalten.

Selbstfürsorge betreiben.

Entspannung, die dir im Innen fehlt, kannst du ihm außen weder bieten noch leisten. Wenn du angespannt in eine Beziehung gehst, geht der Schuß automatisch nach hinten los.

Was brauchst du, um glücklich zu sein?

Ehrlichkeit zu dir selbst kann an dieser Stelle ein guter Anfang sein.

Mut, das konsequent umzusetzen, ein Weg.

Die Gelassenheit, Entspannung und Freude auf neue Kontakte verdrängt dann die Angst, die du aktuell aufgrund deiner Unsicherheit verspürst.
*********xima Frau
175 Beiträge
Zitat von *********uch83:
Ich merke, dass sich dieses Muster wiederholen könnte, mit einer nächsten Beziehung.

Selbstreflexion ist wichtig, aber ohne entsprechendem Handeln doch irgendwie nutzlos. Wenn du das Muster erkannt hast, ist der nächste Schritt aus meiner Sicht, daran zu arbeiten, es zu durchbrechen. Ich lese den zitierten Satz mal so, dass sich gerade die "nächste Beziehung" anbahnt. Dann würde ich mit dem neuen Partner ganz offen über die Ängste sprechen und schon im Vorfeld gemeinsam überlegen, wie man das Muster durchbrechen kann.
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