Der Kern ist die völlige Unangemessenheit.
Wenn Trauzeugin A schaut, ob die Schuhe von Trauzeugin B schöner sind (um mal im tief in den Klischeesee zu waten), mag das bewertend sein, aber hat zumindest mit dem Anlass zu tun. Hier geht es um völlig unangemessen glotzend-sexualisieren bewertende Männer.
Es gibt einen sehr hübschen Text von Martin Suter dazu:
Ein Schweizer Finanzunternehmen sucht eine neue Abteilungsleitung. Die auswählenden Herren schauen sich die Bewerbungsunterlagen an, unter anderem von einer attraktiven Frau. "Ob sie einen BH trägt?".
Das Interview beginnt. Elite-Uni, promoviert, einschlägige Erfahrung auch im Ausland. Kompetent, tüchtig, gut vorbereitet, angenehm im Auftreten.
Danach sagt einer der Herren: "Auf jeden Fall!". Die anderen fragen entgeistert: "Die Abteilungsleitung??". "Nein, bewahre! BH."
DAS ist die Realität und der Grund für Frauen-Gyms, rein weibliche Sportvereine und all das, und das findet umgekehrt eben bei weitem nicht so statt.