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Bedürfnisse vs. Bedürftigkeit

*****_54 Frau
11.677 Beiträge
In den Phasen, in denen ich ohne Partner war, habe ich vieles andere sehr intensiv erlebt und Dinge gelernt, die nichts mit Liebe und Sex zu tun hatten, aber enorm wichtig für meine Entwicklung waren und die ich nicht missen möchte.
*********unner Mann
4 Beiträge
Hallo zusammen.

Ich für mich, definiere „Bedürftigkeit“ tatsächlich auch als etwas nicht-positives (als Zwischenstufe vor dem wirklich negativen, quasi..), das eventuell sogar nicht vom Bedürftigen selbst als dieses erkannt wird, sondern sich eher in bestimmten Verhaltensweisen äußert, die wiederum beim Gegenüber, eher ein Gefühl der Bedrängnis und des Drucks auslösen, als den Wunsch, das eigentlich hinter der Bedürftigkeit tatsächlich steckende Bedürfnis, zu erfüllen/ befriedigen. Ein klassisches Beispiel hierfür wäre in meinem Verständnis das Verhalten vieler Geschlechtsgenossen in Clubs- oft ist zu beobachten dass der „ Bedürftige“ keinen Schimmer zu haben scheint, wie er nach außen wirkt, und deswegen das Unerfülltbleiben für den externen Beobachter oft sonnenklar und vorhersehbar, ist. *zwinker*
Ein Bedürfnis an sich hingegen ist etwas durchaus Positives für mich, wenn ich gelernt habe, überhaupt „dass“, wie , und an wen ich dieses adressieren kann, mit einer guten Chance auf wohlwollende und für alle zufriedenstellende Erfüllung.
Ein Beispiel dafür findet sich für mich im (eigentlich) ganz normalen täglichen Miteinander im sozialen Umfeld… wer in der Bäckerei morgens mit einem Lächeln grüßt und sagt „ Ich hätte gerne…, bitte“, kriegt in der Regel auch ein Lächeln, und den frischen Kaffee, nicht den abgestandenen… *happy*
*******uld Mann
2.146 Beiträge
Zitat von ******oll:
...
Darf man denn überhaupt Bedürfnisse haben? Oder wird von einem erwachsenen Menschen erwartet, sich unter Kontrolle zu haben? ...
Warum "oder"?
Bedürfnisse hat wohl jeder.
Der Umgang damit ist allerdings unterschiedlich.
Damit gut umgehen zu können, ist oft hilfreich.
Das muss nicht einfach nur Kontrolle sein - das ist nicht selten auch ein Frage der Sichtweise und Einordnung.

Von den Bedürfnissen sozusagen nicht getrieben zu werden, ist allerdings durchaus vorteilhaft.
*****ara Frau
7.714 Beiträge
Zitat von *******uld:

Bedürfnisse hat wohl jeder.
Der Umgang damit ist allerdings
Von den Bedürfnissen sozusagen nicht getrieben zu werden, ist allerdings durchaus vorteilhaft.

Sehr schön formuliert: bedürftig ist, wer von seinen Bedürfnissen getrieben wird *top2*
**********ucher Mann
5.466 Beiträge
Kleine Anekdote zwischendurch:

Ich war letzter Tage im Baumarkt und hab ne neue Gasflasche für den Grill gekauft, Zementmörtel, Fassadenfarbe und noch allerhand Kleinkrams. Komm ich in der Baustoffabteilung an die Kasse und es heißt, die Gasflasche kann nur an einer der normalen Kassen am Ausgang bezahlt werden.

Ich schieb also los Richtung Ausgang. Alle Kassen waren irgendwie geschlossen, nur die Kassen zum Selbsteinscannen schienen offen. Ich steuere also mit meiner schweren Karre in die Richtung, da hör ich schon, "Die Gasflasche können Sie hier nicht ... "

"Oh Mann, keiner nimmt mich heute!", rufe ich laut in die Gegend und schaue mich Hilfe suchend um.

Da winkt am anderen Ende der Halle eine hübsche Blonde hinter der Info-Theke und ruft: "Ich nehm' Sie!!!""

Bin ich schnell zu ihr rübergeschoben und sie hat mich genommen. *ggg*

Und die Moral von der Geschicht:
Bedürftigkeit kommt schonmal vor,
doch bleib gelassen, hab Humor
es führt zum Ziel und schadet nicht!
********lack Frau
19.314 Beiträge
@*****ara

Du hast das wichtigste Wort im Beitrag von @******uld vergessen, das nicht!

WiB
*****_54 Frau
11.677 Beiträge
@********lack
Chrysara hat das schon richtig ausgedrückt.

Hätte sie geschrieben:
"... bedürftig ist, wer von seinen Bedürfnissen nicht getrieben wird"
wäre der Sinn verdreht worden.

Denn wer von seinen Bedürfnissen nicht getrieben wird, ist ihnen auch nicht hilflos ausgeliefert und somit nicht bedürftig.
****ice Mann
578 Beiträge
@*****_54

Ich kann ja den Gedankengang nachvollziehen, dass von Bedürfnisses getrieben sein zu einer Bedürftigkeit führt.
Für mich hat aber Bedürftigkeit ganz viel mit unerfüllten Bedürfnissen zu tun. Jemand der mit einer hohen "Erfolgsquote" seine Bedürfnisse erfüllt/erfüllen kann, sehe ich trotzdem nicht als bedürftig.

Mit Bedürftigkeit verbinde ich auch Worte wie betteln, Dankbarkeit, nachlaufen und zu einem Teil sich selbst aufgeben.
*****_54 Frau
11.677 Beiträge
@****ice
Ja klar, deine Gedanken widersprechen m. E. auch gar nicht dem Zitat, das eigentlich von Chrysara stammt, sie ergänzen es.
****54 Mann
3.812 Beiträge


• Es gibt schon noch ein paar mehr Bedürfnisse,
• es sind eben nicht alle ganz mit mir alleine zu stillen
• und die, die man durch Verzicht auf Unwichtiges wiederentdeckt, sind wohl die am einfachsten zu behebenden - wenn auch verdammt häufig.

Aber im Prinzip ist Einkehr schon ein Weg, aus der nervenden Bedürftigkeit raus zu kommen.
********lack Frau
19.314 Beiträge
@*****_54

OK, da hat wohl das Coffein im Kaffee versagt...
DANKE, das Du es nochmal klar gestellt hast.

WiB
********hlen Mann
1.350 Beiträge
Wenn Bedürftigkeit auf Empathie trifft, kann es etwas sehr schönes sein. Nämlich inniges, intimes, zärtliches sowie vertrauensvolles hingeben und dadurch angenommene Zweisamkeit, die durch den Mut der zeigenden Bedürftigkeit eine andere Art des Zusammentreffens und Erlebens ermöglicht.

Ich durfte so etwas grad erleben und bin total geflasht. Weil ich, obwohl sie total unzufrieden mit sich und ihren Lebensumständen ist was ich ja gar nicht mag, nicht das ist was ich optisch brauche, kaum lächelt und auch obskure Meinungen hat, hat sie mir ihre Bedürftigkeit gezeigt bzw. offenbart wobei ich zuerst nur dachte oh nee das geht überhaupt nicht, hat sie in mir ein zärtliches Gefühl ausgelöst ohne das ich auf sie herab sehe.

Schön wäre es wenn die Lebenserfahrung dir zeigt wo du dich so nackt zeigen kannst um nicht auf die zu treffen die mit deinem Geschenk der zeigenden Bedürftigkeit nicht umgehen können und somit diese sehr positive Eigenschaft kaputt machen können.
****54 Mann
3.812 Beiträge
Der Wunsch nach Intimität und Nähe passt schon als Gegenstück zu Bedürftigkeit. Usere Kinder sind tatsächlich Bedürftig bis zur totalen Abhängigkeit und geben doch Nähe im Überfluss. Das kann sehr schön sein, Sinn und Frieden geben.

Was aber nicht zur Bedürftigkeit passt ist es, Begehren nach einem autonomen und initiativen und selbstsicheren Gegenstück zu entwickeln. Das setzt voraus, dass du es nicht umsorgen musst. Sonst senkt sich eine erweiterte Inzestschranke.
*******in78 Frau
8.617 Beiträge
Die Problematik entsteht dann meist, wenn diese Bedürftigkeit nicht mehr vorhanden ist, da dann kaum etwas bleibt, was einen zu dem Menschen hinzieht.
********hlen Mann
1.350 Beiträge
Zitat von *******in78:
Die Problematik entsteht dann meist, wenn diese Bedürftigkeit nicht mehr vorhanden ist, da dann kaum etwas bleibt, was einen zu dem Menschen hinzieht.

Das kann gut sein grad wenn nix anderes dazu kommt. Gut in meinem jetzigen Fall wo es mich total irritiert das alles gegen diese Person spricht ich wirklich mich hin gezogen fühle und Dinge zulasse bzw. mache die ich so sonst sogar bei sehr guten Freundinnen Plus nicht so ohne weiteres mache, und hier passiert es ohne denken einfach aus mir raus. Gut es bleibt natürlich etwas im BDSM weil so hab ich noch nie meinen Nick ausleben können. Und um es vorweg zu nehmen ja ich kenne das alles und weiß was hart ist, aber das war sensationell.

Aber guter Beitrag vielleicht werden wir ja doch noch Freunde @*******in78 oder sind wir das schon?
********lack Frau
19.314 Beiträge
@*******in78

Je länger der Thread geht, desto mehr fällt mir auf, das ich das Thema als solches nie mit diesen Begriffen ab gedeckt habe. Im Rückblick gab es Wünsche, die ich gerne umgesetzt hätte, aber die hatten mehr mit mir und fehlender Zeit zu tun. Die Zeit zum Malen, war eher selten vorhanden, Gartenarbeit war schon eine Möglichkeit, weil ist der einmal da, muß man sich kümmern und wenn der noch irgendwo eingebunden ist, dann bleibt die Arbeit. Ich brauche das um mich zu erden, was viele nicht so verstehen.
Aber in Bezug auf den Partner war da selten was...
Da war eher der Anspruch möglichst alles unter einen Hut zu bekommen.
Ich hatte auch gar nicht die Zeit um da drüber nach zu Grübeln.

WiB
*****_54 Frau
11.677 Beiträge
Ich kenne fälschliche Zuweisung von Bedürftigkeit von der anderen Seite, allerdings nicht als Abwertung, eher als willkommenen Anlass.

Früher hatte ich offenbar - laut Aussage aller meiner Partner - eine "schutzbedürftige" Ausstrahlung, die mir selbst völlig rätselhaft war, weil ich immer sehr selbstständig mein Leben in die eigene Hand genommen habe.
Meine Männer haben das auch bald begriffen und konnten nach einer gewissen "Gewöhnungszeit" nicht nur gut damit umgehen, sie fanden das wohl auch hilfreich für ein Zusammenleben.

Rückblickend betrachtet halte ich es für eine Projektion, für die ich als zierliche und anfangs eher zurückhaltende Person eine willkommene Fläche geboten habe.
Es lag nicht an mir und an meiner angeblichen Bedürftigkeit, sondern eher am insgeheim vorhandenem Wunsch meiner Männer, sich auf diese Art zu "beweisen".
Insofern meine ich, dass Bedürftigkeit schon auch je nach Geschlechtszugehörigkeit (immer noch!) unterschiedlich bewertet wird.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Die meisten zwischenmenschlichen Aktionen und Reaktionen finden unbewusst statt. Das Unbewusste ist nicht in der Lage zu bewerten. Das unterschiedet zwischen vertraut und fremd. Das Vertraute zieht an und das Fremde stößt ab. Das passiert unterschwellig. Daher kommt es auch, dass man sich auf jemanden einlässt, de einem überhaupt nicht gut tut.

Bedürfnisse sind Bedürfnisse und Bedürftigkeit ist Bedürftigkeit. Beim Schach gibt es verschiedene Figuren, die jeweils eigenen Regeln unterliegen. Es ist schwierig Figuren beim Schach zu bewerten, weil die jeweilige Stärke oder Schwäche von der Spielsituation abhängt und nicht von der Figur an sich. So ähnlich sehe ich das auch mit den Bedürfnissen und der Bedürftigkeit. Diese zwei Zustände entscheiden lediglich darüber, ob Menschen privat oder beruflich zusammenkommen oder nicht. Diese Zustände entscheiden nicht darüber, ob es den beiden damit gut oder schlecht geht.
*******mnz Mann
1.374 Beiträge
Zitat von *****_54:

Rückblickend betrachtet halte ich es für eine Projektion, für die ich als zierliche und anfangs eher zurückhaltende Person eine willkommene Fläche geboten habe.
Es lag nicht an mir und an meiner angeblichen Bedürftigkeit, sondern eher am insgeheim vorhandenem Wunsch meiner Männer, sich auf diese Art zu "beweisen".
Insofern meine ich, dass Bedürftigkeit schon auch je nach Geschlechtszugehörigkeit (immer noch!) unterschiedlich bewertet wird.

Lieben Dank, das ist für mich der wichtigste Absatz in diesem gesamten Thread. Vermutlich ist das, was in diesem Forum sehr sehr häufig - aber auch anderswo - in dieser Hinsicht gemacht wird, einfach eine Projektion. In deinem Fall die angebliche Schutzbedürfdigkeit, welcher Mann gefällt sich sich denn nicht in der Rolle des edlen Beschützers, zu dem die Beschützte dankbar natürlich auf(!)blickt. Und wie viele Frauen gefallen sich in der Rolle der Beschützten ->groß und stark soll er sein...wir hatten diese Threads. Da werden schon Anteile des eigenen Selbst in einer mit Wünschen einhergehenden Interaktion dem Interaktionspartner unterstellt – in der festen Überzeugung, dieser sei so, wie man ihn wahrnehme.
Ich denke dies gehört auch in diesen Themenbereich unbedingt mit hinein.
********lack Frau
19.314 Beiträge
@*****_54

Siehste, so unterschiedlich wird man wahr genommen.
Bei mir ist es genau andersrum, da denken alle " ach, die macht das schon."
Dumm wenn sie auf diese Art und Weise nicht mehr merken, wenn es mal nicht so ist.

@*******mnz

Ich bin immer an die Männer geraten, die leider da sehr unbegabt waren und deswegen war das schon immer anders. Aber selbst wenn es so ist, fand ich es immer traurig, wenn man nicht trotzdem Hilfe angeboten hat, denn es ist einfach leichter Dinge zu zweit zu erledigen.
So ist es schwerer wenn man eben keine Anreichungen bekommt und jedes Mal die Leiter runter und wieder rauf muß. Ganz davon abgesehen, das ich finde, wenn man zu zweit was gemacht hat, dann freut man sich auch zu zweit darüber...
Tja, bei mir wurde lieber abgewartet bis ich fertig war....eine große Wahl habe ich da nicht.

WiB
****tat Mann
972 Beiträge
wer wen weswegen an die Hand nnimmt, nehmen sollte u.s.w ist eben verschieden...
etwas liegenlassen, damit der andere auch merkt, das es stört..gehört dazu...bspw
*********efer Frau
655 Beiträge
Bedürfnisse vs. Bedürftigkeit

@****54 danke für diesen schönen Link, da stecken viele sehr gute Aussagen drin *hutab*
**********ucher Mann
5.466 Beiträge
Schön zu beobachten, dass sich die Einstellung zu Bedürftigkeit, zu bedürftigen Menschen im Laufe dieses Threads wandelt und zu mehr Akzeptanz statt Ablehnung führt.

Auch bedürftige Menschen sind Teil unserer Gesellschaft.
*****ara Frau
7.714 Beiträge
Zitat von **********ucher:
Schön zu beobachten, dass sich die Einstellung zu Bedürftigkeit, zu bedürftigen Menschen im Laufe dieses Threads wandelt und zu mehr Akzeptanz statt Ablehnung führt.

Auch bedürftige Menschen sind Teil unserer Gesellschaft.

Bedürftige Erwachsene Menschen gab es schon immer. Zur Milderung ihrer Bedürftigkeit gibt und gab es Professionisten, die kurzfristig Linderung der Bedürftigkeit bringen; Heilsverkünder, die das empfundene Leid zum Teil einer mehr oder weniger absurden Lösung machen; seit etwa 100 Jahren Psychologen und Therapeuten, die (wenn sie gut sind) versuchen zusammen mit der bedürftigen Person die Gründe für diese Bedürftigkeit erkennbar zu machen, um damit das Werkzeug in die Hand zu geben, aus der Abhängigkeit rauszukommen.
****54 Mann
3.812 Beiträge
Und es gab vermutlich seit 1000 Jahren die Ideologie oder Religion, dass diese Erde nunmal ein Jammertal sei und Veränderungswille die Sache nur schlimmer mache.
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