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Bedürfnisse vs. Bedürftigkeit

*****a63 Frau
5.656 Beiträge
Das sehe ich völlig anders. Weil man nicht jede Bedürftigkeit, jedes Bedürfnis selbst auflösen kann.

Wenn mir ein Gegenüber fehlt, weil ich ein soziales Wesen bin, dann kann ich noch soviel mit mir im reinen sein oder meine Leere gefüllt haben: Ein fehlendes Gegenüber fehlt.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *****a63:
Das sehe ich völlig anders. Weil man nicht jede Bedürftigkeit, jedes Bedürfnis selbst auflösen kann.

Wenn mir ein Gegenüber fehlt, weil ich ein soziales Wesen bin, dann kann ich noch soviel mit mir im reinen sein oder meine Leere gefüllt haben: Ein fehlendes Gegenüber fehlt.
Dann bist du dir aber selber genug und brauchst nicht auf Biegen und Brechen jemand Anders dafür
*****a63 Frau
5.656 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von *****a63:
Das sehe ich völlig anders. Weil man nicht jede Bedürftigkeit, jedes Bedürfnis selbst auflösen kann.

Wenn mir ein Gegenüber fehlt, weil ich ein soziales Wesen bin, dann kann ich noch soviel mit mir im reinen sein oder meine Leere gefüllt haben: Ein fehlendes Gegenüber fehlt.
Dann bist du dir aber selber genug und brauchst nicht auf Biegen und Brechen jemand Anders dafür

Das hatte aber nichts an meinen Leidensdruck geändert. Und an meiner Bedürftigkeit.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *****a63:
Zitat von ****87:
Zitat von *****a63:
Das sehe ich völlig anders. Weil man nicht jede Bedürftigkeit, jedes Bedürfnis selbst auflösen kann.

Wenn mir ein Gegenüber fehlt, weil ich ein soziales Wesen bin, dann kann ich noch soviel mit mir im reinen sein oder meine Leere gefüllt haben: Ein fehlendes Gegenüber fehlt.
Dann bist du dir aber selber genug und brauchst nicht auf Biegen und Brechen jemand Anders dafür

Das hatte aber nichts an meinen Leidensdruck geändert. Und an meiner Bedürftigkeit.

Wenn's wirklich nur ums vögeln geht, dann suchst du dir einfach jemanden.
Was dir fehlt ist der Glaube an deine eigenen Kompetenzen, um deine Ziele zu erreichen. Nennt man Selbstwirksamkeitserwartung. Du hast dein Leben in der Hand! Glaub daran! Dann wirst du glücklich.
Ist übrigens auch wissenschaftlich belegt. Kann man googeln
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ******rog:
Zitat von *******uld:
Zitat von ******rog:
...
Man hat Bedürfnisse, und sind diese nicht erfüllt, ist man bedürftig.
...
Dies trifft für mich nur bei den Bedürfnissen zu, die zum Leben notwendig sind.

Ansonsten:
Wer sich seinen Bedürfnissen quasi ausliefert, mit ihnen nicht umgehen kann, landet bei der Bedürftigkeit.
Andere fragen sich eher erst einmal, wie wichtig das Bedürfnis ist und gehen entsprechend vor.
Aha....also Sex (um den es hier primär geht) ist ein Grundbedürfnis.
Was bedeutet es, sich seinen Bedürfnissen auszuliefern und nicht mit ihnen umgehen zu können? Verstehe das nicht wirklich.
...
Wenn das Bedürfnis nach Sex dazu führt, dass man alles Mögliche tut, um sein Ziel (Sex) zu erreichen, dann ist man in der ganzen Vorgehensweise diesem Bedürfnis ausgeliefert - und somit auch klar bedürftig.
An dieser Stelle passt dein von mir zitierter Satz auch.

Wenn ich mich aber trotz dessen, dass ich (ggf.) ein Bedürfnis nach Sex habe, mich davon nicht wesentlich beeinflussen lasse, wenn sich also beispielsweise mein Denken nicht groß darum dreht, dann gibt es die Verbindung von Bedürfnis zu Bedürftigkeit eben nicht mehr.

Zitat von ******rog:
...
Und was würdest du @*******uld machen, wenn du z.B. ein Bedürfnis nach Sex mit emotionaler Nähe hättest, deine innere Befragung ergeben würde, dass es dir sehr wichtig ist, aber grad keine passende Person da wäre, um dein Bedürfnis zu befriedigen? Würdest du "mannhaft" deinen Bedürnissen widerstehen oder so was?
Selbst wenn es so wäre, dass das Bedürfnis ein große Rolle spielt, habe ich immer noch die Möglichkeit, das Ganze einzuordnen und nicht nur auf das Thema fixiert zu sein.

Natürlich gibt es bei größerer Bedeutung auch einen größeren Einsatz.
Es zwanghaft werden zu lassen, alles nur deshalb in Bewegung zu setzen oder selbst einzusetzen, würde mir trotzdem nicht einfallen. Diese bedürftige Hinterher-Rennen hinter möglichen Lösungen ist nicht meine Vorgehensweise.

Zum Einen, weil sich manche Lösungen nicht mit Gewalt erreichen lassen.
Zum Anderen, weil ein zu konzentriertes Ausgerichtet-Sein auf ein Bedürfnis oft zu Tunnelblick führt - mit den entsprechenden Auswirkungen.
Zum Weiteren, weil die Verkrampfungen, die nicht selten damit verbunden sind, eher vom Ziel wegführen oder zumindest es erschweren, das Ziel zu erreichen.

Es geht da nicht um ein - Zitat - "mannhaft" deinen Bedürfnissen widerstehen - Zitat-Ende - sondern eine möglichst sinnvolle Vorgehensweise.
Es geht darum, mich nicht dem Bedürfnis auszuliefern, mein Leben davon bestimmen zu lassen. Also es nicht zur Bedürftigkeit kommen zu lassen.
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Schön beleuchtet und geschrieben. Danke schön
@*******uld Ich gebe dir in vielen Punkten zu deinem letzten Beitrag recht. (Tunnelblick und Fixierung führen eher vom Ziel weg, manche Lösungen lassen sich nicht mit Gewalt erreichen etc.)
"Wenn ich mich aber trotz dessen, dass ich (ggf.) ein Bedürfnis nach Sex habe, mich davon nicht wesentlich beeinflussen lasse, wenn sich also beispielsweise mein Denken nicht groß darum dreht,...." finde ich allerdings irgendwie unrealistisch.
Je länger ich ein unbefriedigtes Bedürfnis habe, desto eher kreisen meine Gedanken doch darum. Dagegen kann man sich als Mensch nicht wirklich wehren, das Unterbewusstsein sorgt da schon für. Wenn ich lange genug Hunger habe, denke ich irgendwann doch zwangsläufig an Essen. Und je hungriger ich werde, desto weniger bin ich in der Lage, es auszublenden oder mich davon nicht beeinflussen zu lassen. So etwas ignorieren können vielleicht irgendwelche fiktiven Charaktäre aus Filmen, Büchern oder Computerspielen, aber keine echten Menschen.
*****a63 Frau
5.656 Beiträge
Wenn es nur Gedanken wären, die da kreisen. Irgendwann meldet sich der Körper mit Beschwerden und Unwohlsein. Das ist richtig unangenehm.

Und ich kann eben beides. Bedürftig sein und in anderen Bereichen geht es mir gut.

Ich kann und will meine Bedürftigkeit nicht ignorieren. Sie gehört dazu.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Ich finde, jeder Weg, der zu einer legitimen Befriedigung seiner Bedürfnisse führt und dabei die Rechte von anderen achtet, ist ein Beweis, nicht bedürftig zu sein.

Ob man nun z. B. mit Charme eine/n potentielle/n Partner/in betört, mit dem Ziel, Sex zu haben, oder seine erotischen Bedürfnisse sublimiert, es kommt auf das Gleiche raus: Man ist nicht mehr bedürftig.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ******rog:
...
"Wenn ich mich aber trotz dessen, dass ich (ggf.) ein Bedürfnis nach Sex habe, mich davon nicht wesentlich beeinflussen lasse, wenn sich also beispielsweise mein Denken nicht groß darum dreht,...." finde ich allerdings irgendwie unrealistisch.
...
Unrealistisch wäre es, das Bedürfnis als unwichtig einzustufen, es nicht zu beachten zu wollen, sich gar nicht mehr darum zu kümmern zu wollen.
Es bleibt aber schon die Frage bestehen, ob man sich auch von schon gut feststellbaren Bedürfnissen nicht bestimmen und nicht - im Denken und Fühlen - in den Ecke drängen lässt.
Zumindest ich (und hoffentlich nicht nur ich) bin in der Lage auch wichtige Bedürfnisse trotzdem zurück zu stellen, weil jede derzeitig denkbare Lösungsmöglichkeit im besten Fall nur halbgare Lösungen bringt, in anderen Fällen nichts oder gar mehr Probleme als Lösungen.

Lebenswichtige Bedürfnisse wie trinken, essen und atmen klammere ich hier allerdings aus, weil ich mir hier ein Zurückstellen gar nicht lange leisten kann.

Zitat von ******rog:
...
Je länger ich ein unbefriedigtes Bedürfnis habe, desto eher kreisen meine Gedanken doch darum. Dagegen kann man sich als Mensch nicht wirklich wehren, das Unterbewusstsein sorgt da schon für.
...
Dann müsste mein Kopf den ganzen Tag beispielsweise um das Thema "Sex" kreisen, weil da gerade nichts ist:
Nein, solchen Bedürfnissen bin ich nicht ausgeliefert und damit andere auch nicht.
(Dass da nicht alle sich davon - zumindest zeitweise - lösen können, ist zu vermuten. Zwangsweise immer mehr mit dem jeweiligen Bedürfnis beschäftigt und belastet zu sein, ist aber eben auch nicht gegeben.)

Zitat von ******rog:
...
Wenn ich lange genug Hunger habe, denke ich irgendwann doch zwangsläufig an Essen. Und je hungriger ich werde, desto weniger bin ich in der Lage, es auszublenden oder mich davon nicht beeinflussen zu lassen. So etwas ignorieren können vielleicht irgendwelche fiktiven Charaktäre aus Filmen, Büchern oder Computerspielen, aber keine echten Menschen.
Essen, trinken und atmen sind (beispielsweise) Bedürfnisse, die man nicht lange ignorieren oder zurückstellen kann. Diese lebenswichtigen Bedürfnisse habe ich bewusst ausgeklammert.

Ohne Berührungen, Zärtlichkeiten, partnerschaftliche Beziehungen, Sex usw. kann ich aber sehr wohl auch längere Zeit leben, auch wenn dieses Leben dann nicht meinen Bedürfnissen entspricht.
Ich kann aber den Umgang mit diesen Bedürfnissen schon weitgehend gestalten - und mir vergleichsweise viel Zeit lassen. Das sogar freiwillig.
@*******uld Alles klar. Bei dir gilt dann wohl "Nomen est Omen". *lach*
*****a63 Frau
5.656 Beiträge
Ich kann solche Bedürfnisse auch zurück stellen. Aber für wie lang? 1 Monat, 1 Jahr, 10 Jahre? Und dann?
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Zitat von *****a63:
Ich kann solche Bedürfnisse auch zurück stellen. Aber für wie lang? 1 Monat, 1 Jahr, 10 Jahre? Und dann?

Wird du etwas erfahren was du nie für möglich gehalten hast. Danach bist du für lange Zeit satt.
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