Das ist ja ne steile These.
Verschiedene Menschen haben verschiedene Zugänge Sex anzubahnen.
Manchen fliegt das regelrecht zu, andere tun sich schwer damit.
Da wir heutzutage wissen, dass es Asexualität und Demisexualität gibt, ist das mit Sicherheit, so wie du behauptest,
Nicht in Stein gemeißelt.
Was ist das für ein Vergleich. Der ist ja mal Spannend.
Es ist natürlich logisch, dass man keinen Sex mit Asexuellen bekommt.
Solche Menschen sollte man möglichst auch mit Sexualität in Ruhe lassen. Denn sexuelles Anbandeln kann sehr schnell als belästigend wirken, wenn das Gegenüber kein sexuelles Interesse hat.
Wenn man sexuell kompetent ist, merkt man, ob das Gegenüber sexuelles Interesse hat oder eben nicht.
Wäre dies nicht so, würden sich homosexuelle Menschen ständig an heterosexuelle Männer heranmachen, was meiner Erfahrung nach nur sehr selten passiert. Selbst in Schwulenbars werde ich selten angemacht, weil ein sexuell kompetenter Mensch sofort merkt, ob jemand sexuelles Interesse zeigt oder nicht.
Aber genau diese Kompetenz gilt es zu entwickeln, damit man:
A - Keine Menschen anmacht, die gar kein Interesse haben, und
B - Nicht an Menschen vorbeigeht, die Interesse haben und es signalisieren.
Bei Frauen sind das sehr oft Blicke – tiefe, lang anhaltende Blicke in die Augen, das Spielen mit dem eigenen Haar, das beissen in die Unterlippe, oder das Lachen über Witze, die gar nicht witzig sind.
Auch gerne gemacht, sie sucht deine Nähe, obwohl es nicht notwendig wäre.
Ich hatte im Fitnessstudio eine Frau, die mir immer anbot, die Matte zu teilen, wenn keine freie Matte mehr verfügbar war. Wir trainierten dann zusammen auf einer Matte. Das ist ein Signal, wo man bestimmt nachfragen kann, ob man zusammen einen Kaffee trinken möchte.
So etwas bietet mir bestimmt keine asexuelle Frau an, die nur eine flüchtige Bekannte sein will. Sie würde vielleicht sagen: „Guck mal, da wird demnächst eine Matte frei,“ aber nicht anbieten, die Matte zu teilen.
Viele Männer können solche Signale leider nicht mehr lesen. Deshalb flirten sie mit Frauen, die kein sexuelles Interesse haben, und wundern sich dann, dass es nie zu Sex kommt. Deshalb sind Männer oft übergriffig, weil sie Freundlichkeit mit sexuellem Interesse gleichsetzen.
Freundlichkeit wird oft direkt gezeigt, während sexuelles Interesse eher indirekt ausgedrückt wird.
Eine Frau sagt dir nicht direkt, dass sie sexuell interessiert ist. Du wirst von einer Frau nicht hören: "Hast du Lust auf Sex?" Solche Fragen kommen erst, wenn man sich richtig gut kennt. Selbst wenn sich die Frau Sex vorstellen kann, wird sie das nicht so direkt äußern und zeigen.
Freundlichkeit hingegen wird direkt geäußert. Wenn es wirklich nur freundschaftlich darum geht, dass du bei ihr übernachtest, wird sie dir das sofort direkt anbieten.
Geht es um Sex, wird sie nicht direkt anbieten, dass du bei ihr übernachtest. Stattdessen wird sie oft eher zu einem Filmabend einladen.
Männer denken aber oft genau umgekehrt: "Cool, ich kann bei ihr übernachten, sie will Sex." Hingegen denken sie bei einer Filmeinladung: "Ach herrje, das läuft in Richtung Filmfreund."
Natürlich gilt dies nicht für jede Frau.
Aber hätte ich jeden Filmabend abgesagt, weil ich dachte, sie will eh nur Filme schauen, und wäre stattdessen zu einer Freundin zum Übernachten gegangen, weil ich mir eingeredet hätte, gemeinsames Übernachten müsse doch sexuelles Interesse bedeuten, würde ich wahrscheinlich auch schreiben, dass ich so wenig Sex im Leben hatte.