@****el
Du kannst den Satz nicht isoliert rausfischen und ihn bewerten. Er ist das Fazit des zuvor geschriebenen.
„Ich weiß nicht, wie Miss_High_Heels tickt, aber ich will Sex nur mit Leuten haben, denen ich vertraue. Gehe ich von einem (mir zu hohen) STI-Risiko aus, will ich denjenigen nicht einmal nackt sehen, geschweige denn so in meiner Nähe haben.
Wenn ich mir also nicht sicher bin, "ob ich mir was hole" (nämlich nichts), dann passiert auch nichts.
Oralsex ist deshalb immer ohne was drin, wenn überhaupt was drin ist.
(Disclaimer: Dies ist kein Aufruf zum ungeschützten Sex mit Fremden.)
Mein "sicher sein" ist kein Testergebnis, sondern ein Einschätzungsergebnis, also "gefühlt sicher sein". Ich habe noch nie einen Test verlangt und mir wurde auch noch nie unaufgefordert ein Testergebnis präsentiert. Umgekehrt wurde von mir zwar ein einziges Mal ein Test verlangt (ich habe ihn auch gemacht), aber das Ergebnis brauchte sie dann nicht mehr sehen, weil ihr Vertrauen groß genug war.
Ich will nur Sex mit Leuten habe, denen ich vertraue. Risikolos gibt es nicht, also gibt es ein Risikomanagement, das auf Information und Erfahrungswerten sowie Annahmen besteht, rational und Bauchgefühl. Dabei wird festgelegt, mit wem geht was. Und mit manchen geht halt gar nichts, mit anderen dafür alles und die anderen sind dazwischen. Die letzten beiden Gruppen müssen natürlich zuvor die Sympathie hergestellt haben.
Aus dem Alter, wo ich jede(n) ficken muss, nur weil der sich anbietet, bin ich lange raus. Eigentlich war ich nie so drin.
Im Übrigen habe ich bereits am 11. Juli auf Seite 1 und 2 das wie folgt dargestellt:
„ Redhaired_Lady
Wenn du dir die Infektionswege der einzelnen in Frage kommenden STIs anschaust, wirst du feststellen, dass außer HIV alles, wirklich alles auch über die Finger übertragen werden kann (Schmierinfektion). Und HIV nur bei penetrativem Sex (mit erhöhtem Risiko anal als vaginal), nicht jedoch oral.
Abgesehen davon ist nicht jeder Mensch gleich gefährlich. Kennt man das Sexleben des anderen, kann man daraus Rückschlüsse ziehen und das persönliche Risiko reduzieren. Schließlich will ich nicht Sex mit jemandem haben, dem ich aktuell eine STI unterstelle. Dann verzichte ich.
Fazit:
• Auswahl des Sexpartners ist wichtig, wenn man das Risiko steuern will
• HIV bekommst du nicht beim Oralsex
• alles andere kannst du schon beim Fummeln bekommen
Da ich unterstelle, dass es dir nicht um den sonst völlig berührungslosen puren Blowjob geht, hilft ein Kondom also nicht, um dabei Infektionen wirksam auszuschließen.
Ist das Szenario, ein Fremder macht die Hose auf, du berührst nur seine Kleidung mit den Fingern und bläst ihn, hilft ein Kondom. Aber ganz im Ernst: Macht das Spaß?
„Wer auf der Suche nach dem heiligen Gral des risikolosen Sex mit wahllosen Fremden ist, wird scheitern.
Selbst mit ausgesuchten Personen klappt das nur, wenn man den anderen unter Aufsicht zum Test schleppt, ihn dann wochenlang im Keller festkettet, ihn dann erneut zum Test begleitet und nach Vorliegen der Ergebnisse endlich befreit losvögeln kann.
Für mich hat Sex etwas mit Nähe zu tun, damit, dass mich die Person interessiert, dass ich gegenseitige Sympathie und Vertrauen spüre.
Geht es ausdrücklich um Sextreffen, wo es um den puren Sex geht und nicht die Person, sieht die Sache ganz anders aus. Da kann man das vorher nicht herstellen und muss sich anders verhalten.
Aber an alle, die dem oben erwähnten "Heiligen Gral" nacheifern: Wisst ihr eigentlich, wie groß die Risiken sind, vor denen ihr euch fürchtet? Und bei welcher Zielgruppe? Und bei welcher Praktik? Und in Bezug auf was?
Da es nicht möglich ist, das Risiko zu eliminieren, müsst ihr ein "Risikomanagement" betreiben. Das kann aussehen, wie Authentica_D es beschrieben hat, oder eben anders. Da gibt es kein richtig oder falsch.
Nur sollte das auf Informationen und weder auf Angst noch auf Sorglosigkeit beruhen.