Vaginalen Orgasmus "erkennen"

„Bei dir klingt das so, als bräuchtest du ein Stöhnkonzert als Ansporn für deinen Orgasmus.

„Wer hat von laut geredet?

„... - es geht nicht um's Stöhnkonzert. Es geht darum, sich in die andere hinein zu versetzen. Sowas ähnliches wie Schmerzempathie, nur positiv - Orgasmusempathie halt!

„Aber umgekehrt ist es ähnlich. Wenn der Mann sich völlig gehen lassen kann, hat das auf mich genau so eine erotisierend Wirkung.

„Ich hatte nicht bei allen meinen Sexpartnern den Eindruck, dass ihnen der Orgasmus Spaß macht. Den Geräuschen nach klang es manchmal eher nach Mühe, Arbeit, Pein und überhaupt nicht entspannt. Vorallem die Heftigkeit, mit der da gelegentlich an seinem besten Stück herumgerubbelt wird, machte mir manchmal ein ungutes Gefühl und ich hatte Sorge in Bezug auf irreperable Folgeschäden.

„Ich wäre ja gerne der Fotograf gewesen

„So am Rande ein interessantes Experiment:
Fotos von Frauengesichtern während des Orgasmus, beim Niesen und unter Geburtswehen wurden Versuchspersonen zur Interpretation vorgelegt. Aufgrund des speziellen Gesichtsausdrucks war offenbar keine eindeutige Zuordnung möglich.

„2) Die Tatsache, dass man eine Frau nicht nur beschlafen, sondern auch befriedigen kann, ist gut für's Ego. (Wobei "Aua, der ist zu groß!" auch ein schönes Kompliment ist.)

3) Beim Orgasmus wird ein Hormoncocktail ausgeschüttet, der die Bindung verstärkt. Wer es nicht schafft, diesen bei seiner Partnerin zu evozieren, muss sich in einer gesunden Beziehung ohne Ausnutzung und Anhängigkeitsverhältnisse darauf einstellen, verlassen zu werden.

„Aber der Orgasmus ist doch Spaß. Vielleicht die beste und höchste Form von Spaß, ja, aber auch Teil davon.

„Zu 2 find ich das wieder Typisch Männerego. Und wenn es dann nicht klappt ist das Gejammer groß?
Frau kann auch ohne Orgasmus zufrieden sein. Warum geht das nicht in die Köpfe?

„Zu 2 find ich das wieder Typisch Männerego. Und wenn es dann nicht klappt ist das Gejammer groß?
Frau kann auch ohne Orgasmus zufrieden sein. Warum geht das nicht in die Köpfe?

„Das hat natürlich auch was mit dem Ego zu tun.
Ich muss aber zugeben, dass es mir als Frau auch wichtig ist dass mein Partner zum Orgasmus kommt. Nur .... wollte ich auf gar keinen Fall was vorgespielt bekommen. Würde ich davon abgesehen auch merken.
Stattdessen lieber Anweisungen wie ich es anstellen soll. Ist ja nun mal nicht jeder gleich.

„Ich täusche ja aus Prinzip keine Orgasmen vor.
Ich will ja schließlich einen bekommen. Warum sollte ich also so tun, wenn es nicht der Fall war?
Kontraproduktiv. Nee, so selbstlos bin ich nicht. Wie soll der Partner denn lernen wie er mir nen Orgasmus bereiten kann, wenn ich ihm was vortäusche?
Davon abgesehen könnte ich niemals so überzeugend faken. Ich kann ja noch nicht mal lügen. Von daher....ich versuch's erst gar nicht

„
Mein Empfinden:
Ich bin durch die Pubertät gegangen mit allerlei Vorwürfen des männlichen Egoismus. In der Aufklärungsliteratur (in der DDR) war zu lesen, dass sich Männer zu wenig um die Lust der Frau kümmern würden, sondern nur um sich selbst. In irgendwelchen Zusammenhängen war der weibliche Orgasmus auch stark Thema. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, aber mir ist, als sei es in den 80ern und Anfang der 90er (?) viel darum gegangen. In den Medien u.a.

In meinem Kopf jedenfalls war von Anfang an gewissermaßen die Verpflichtung da, eine Frau auch zu befriedigen bzw. sich vorrangig darum zu kümmern.

Es ist teils auch so, wie, als würde man eine Schuld abtragen. Als würde man beweisen, dass man kein Egoist ist (das Männerbild, mit dem ich aufgewachsen bin, war meistens negativ, aber das ist es heute ja auch meistens). Als müsste man sich die eigene Lust verdienen.

Es gibt auch durchaus einige Frauen, die das erwarten. Ich glaube schon, dass manche Frauen, die auch mit Frauen Sex haben, beim Sex mit einem Mann einfach etwas anderes suchen. Las ich auch, solche Statements.

Insgesamt spielen Erwartungen eine große Rolle. Ich vermute, dass es vielen Männern da ähnlich geht. Man hat das Gefühl, einer Frau etwas bieten zu müssen. Frauen haben auch so ihre Ansprüche. Sie messen Männer hin und wieder auch an Leistungen aller Art. Als Mann kann man durchaus auch das GEfühl haben, man müsste sich die Zuneigung der Frau immer wieder neu verdienen. Es sind die Frauen, die wählen. Und sie wählen auch, ob sie bleiben oder gehen.

Wie immer gilt hier: NIe alle. Keine Aussage ist gemeint in der Art "Alle Frauen...".