irgendwie ist es zum erbrechen ...
... wenn immer und immer wieder das Thema Model, Bezahlung und Ernsthaftigkeit durchgekaut wird. Ich kann es schon nicht mehr hören.
Wenn wir Auftragsarbeiten haben, dann bewegen wir uns in unserem "erprobten" Model-Pool. Dort wissen wir, daß vor und hnter der Kamera Harmonie angesagt ist, daß die Konzept so umgesetzt werden, wie wir es brauchen und Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit sind keine Fremdworte.
Zudem gehen solche Shootings schnell, weil Zeit bekanntlich Geld ist.
Punktum, wir bezahlen gutes Geld für gute Models aus unserem Pool. Wieviel ist kein Thema für ein Forum und regelmäßig bekommen wir Angbote von Amateur-Models, deren SetCard ein Jammer ist und nur der enorm hohe Preis auffällt. Das sind dann Dinge für die Lach-Box. Ganz ehrlich, wer macht sich die Mühe auf ein nicht angefragtes Angebot zu antworten, das zum Teil den
doppelten Entlohnungsbetrag von Profi-Models beinhaltet????
So weit zu den Lächerlichkeiten Teil 1.
Nun zu den Lächerlichkeiten Teil 2:
Viele Menschen glauben fest daran, daß eine Modelsteigleiter zu erklimmen ist, wenn nur eine nette Schale vorhanden ist. Jung, knackig und ungelebt.
Aber wer will solche Ausstellungsstücke?
Außerdem sind diese Schönheiten oft so zickig, daß nicht das Ftografenkonzept, sondern das Mädel im schönsten Licht rauskommen soll. Sorry, dafür haben wir auch keine Zeit.
Lächerlichkeiten Teil 3:
Drogen oder Alllohoool bei der Arbeit ist ein AUS, mit gleichzeitiger Geltendmachung einer Konventionalstrafe. Ende der Ansage! Geschäft ist Geschäft.
Ich habe mein Fotorafenhandwerk in den 70er Jahren gelernt und damals war es durchaus üblich, daß die Top´s bis zum Rand mit Koks abgefüllt waren. Zum Ausgleich hatte man damals auch 3 bis 5 Tage Spielraum um ein komplettes Fotokonzept in den Kasten zu bringen.
Gute, alte Zeit. Heute muß ein solcher Job in einem Tag erledigt sein. Keine Zeit für Ausnüchterungen.
_________Ende der Meckerei__________
Ein Unterschied zwischen den Fotografen, die Geld mit ihrem Handwerk verdienen und den Fotografen, die mit ihrer Kunst Aufmerksamkeit und vielleicht auch Geld verdienen, liegt schon in diesem Satz.
Somit sollte dieses Thema hier nicht die unterschiedlichen Fotografen-Ausrichtungen vermischen.
________und dann gibt es noch die andere Seite__________
Wenn sich einzelne Menschen oder Paare von uns fotografieren lassen, dann ist das eine besondere Situation für beide Seiten, wenn es sich eindeutig um private Fotografie handelt.
Werden wir für das Shooting bezahlt, dann gehen wir behutsam und mit Gefühl in dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen mit diesen Menschen um. Anliegen beider Seiten ist, daß sie gute, ausdrucksstarke Bilder aben möchten. Es ist dann unser Auftrag und wir erfüllen ihn.
Wenn wir on stock, also auf Lager, arbeiten, dann gilt die gleiche Voraussetzung, mit dem Unterschied, daß die Entlohnungsbasis anders ist und wir als Fotografen natürlich eine deutliche Auswahl treffen. Es hat keinen Sinn, wenn Zeit und Material in ein Shooting gelegt wird, das keine Möglichkeiten der Verwertung hat.
Warum wird im Bereich der Fotografie so selten Klartext gesprochen?
Ich habe manchmal das Gefühl, daß die Wattebällchenwerfer reale Tötungsabsichten haben => Tod durch Ersticken.
Ok, für diese Menschen bin ich dan eher der Neandertaler mit der Keule ... aber auch die sollen ja angeblich zärtliche Züge gehabt haben.
Michael
(von Trout)