Medienrummel um Ralf Schumacher: Übertrieben oder wichtig?

@*****ven

Vielen Dank für die Info bezüglich Beard...ich kannte nur den Begriff "Lavender marriage".

Wieso die Leute allerdings automatisch davon ausgehen, dass seine Ehe eine solche war, ist mir komplett schleierhaft.
Vielleicht sagt er ja noch was dazu, aber ich sehe ihn aufgrund der vorliegenden Fakten als bisexuell.

Traurig ist ja, dass er das in seinem Fall extra erwähnen müsste, wenn er nicht als homosexuell gelten will.
In seiner heterosexuellen Ehe galt er als heterosexuell, obwohl das ebenfalls "falsch" war - interessiert nur keinen.

@********e_82

Klingt nach dem typischen Vorurteil bei bisexuellen Menschen, in einer gegengeschlechtlichen Beziehung gilt man als heterosexuell. In einer gleichgeschlechtlichen Beziehung als homosexuell. Wann denn als bisexuell?

@********e_82

Ich empfinde das ebenso und es macht mich auch wütend, dass hier eine sexuelle Orientierung zugeschrieben wird. Also, dass das überhaupt so stattfindet aber auch, dass es offenbar nur EINE denkmögliche Zuschreibung gibt.

Das ist in meinem persönlichem Empfinden kein positives Signal für bisexuelle Menschen. Ganz im Gegenteil. Es signalisiert bisexuellen Menschen noch immer, dass sie sich doch bitte "für eine Seite entscheiden sollen". Ganz furchtbar finde ich das.

@******llo

Gar nicht - wir sind Geister 👻👻

Drum fände ich es eigentlich gut, wenn er es explizit ausspräche. Das schüfe vielleicht etwas Bewusstsein

Heißt das nicht heute Cis Mensch? Jetzt sind wir Cisters.

Ohne Lifestyle Lexikon, kommste nicht mehr klar.

In einer Zeit, in der ich das Wort Dicpic noch nie gehört hatte, ich dann eine weit gespreizte Muschi geschickt bekam, so richtig schleimig mit Fäden, eine unterversorgte Drecksau im Bett einfach so zum Ficken vorbei kam, dachte BDSM sei der Bund deutscher Pfadfindermädel (was will die denn von mir?), aus einem einfachen hallihallo Telefonat Telefonsex wurde, mich eine fast 30 Jahre ältere Frau mal einfach so flach legen wollte, kam ich zu dem Schluss, nicht nur die Gedanken sind frei.

Da saß ich dann ein paar Monate später und wurde von meiner neuen Freundin wie der living Jesus ihrer Freundin vorgeführt. Die zwei brauchten sich nicht outen. Das Outing sprang mir eifersüchtig, mit Blicken die töten könnten ins Gesicht.
1 Jahr später war mein Sohn gebohren, welche Lifestyle Generation der ist, müsste ich googeln.

Ich bin ein gemeiner Mensch und verrate jetzt ein Geheimnis. Wie ist das mit Rummel und Zeitungen?
2 Tage nachdem der Rummel abgebaut ist, ist es wie mit dem Urlaub. Zurück im Trott, als wäre es 1 Jahr her gewesen. Mit der Zeitung stopft man die Schuhe aus oder sie landet im Altpapier.

@*****ven


Ja finde ich auch!

Ich fände das auch gut (wenn dem denn so ist), schwanke aber zwischen dem, was ich für die Repräsentation gerne hätte und dem, was ich für ihn und sein Leben gerne hätte - nämliich, dass er niemandem Rechenschaft schuldig ist. Schwierige Sache irgendwie.

Na eben nie, denn die Menschen, die da von außen zuschreiben haben es halt gerne so, wie sie es selber gerne sehen wollen und nicht so, wie die Lebensrealitäten von queeren Menschen sind. Siehst du ja auch hier. Da wird munter Geschlechtsidentität mit sexueller Orientierung vermischt und das "Bewertungspaket deluxe" gibt es gleich dazu.

Den gleichen hin- und hergerissenen Gedankengang habe ich auch. Ich in seiner Situation, bzw. kenne ich die Situation, möchte mich nicht rechtfertigen oder erklären müssen.

Allerdings ist er eine Person öffentlichen Interesses, dessen Privatleben sowieso mit der Lupe betrachtet wird. Das finde ich zwar generell unmöglich, aber wenn es denn schon so ist, könnte man das Wort "bisexuell" fallen lassen (falls das stimmt).

Oder man lässt halt jeden seine Schlüsse ziehen und hinter einem die Sintflut...das kann ich auch gut verstehen.

Ich versuche noch einmal zum Thema zurück zu kommen.
Diesen Beitrag habe ich vor ca 3 Seiten schon einmal geschrieben :

Wie finde ich die Berichterstattung.

Ich sag mal ganz vorsichtig, nicht gut.

Mir kommt es mittlerweile so vor als wenn Menschen wie ich völlig ungewollt in den Mittelpunkt gezerrt werden.
Man will mir helfen, meint es doch nur gut mit mir.

Neee, diese Menschen meinen es nicht gut mir mir, die wollen einfach nur ihr Gewissen beruhigen und sich selbst toll fühlen.
Diese ganze Berichterstatung schadet Menschen wie mir, schafft mir Feinde denen ich bis vor kuzer Zeit noch egal war oder die mir sogar wohlwollend gegenüber standen.
Die Masse der Menschen ist genervt von den ständigen Berichten und den meist damit verbundenen oder folgenden Verhaltensbelehrungen.

Es sollte egal sein welche sexuellen oder persönlichen, nein das ist nicht das gleiche, Präferenzen jeder Mensch hat.
Ist es aber nicht und durch die momentane Berichterstattung wird das auch noch sehr lange so bleiben.

Es entwickelt sich für mein Empfinden ehr negativ.


PS: Warum hab ich den gleichen Beitrag noch einmal eingestellt ?

Menschen die es interessiert können sich diese Frage durch die Beiträge die meinem ersten Beitrag folgten eventuell selbst beantworten.

Viel besser hätte ich die Situation in der Menschen wie ich zur Zeit sind sind selbst nicht erklären können.

Ist schon geholfen damit, nicht vor Wut zu platzen, wegen Dingen die nicht so ohne weiteres zu ändern sind und Zeit brauchen. Innere Unzufriedenheit ist mir in dem Kontext oft begegnet.

Gerade deshalb halte ich ich eine öffentliche Diskussion für wichtig, ich glaube auch wir sind noch lange nicht an dem Punkt, an dem man sagen kann das die Menschen wirklich verstehen das es nicht nur mehr als zwei Geschlechter sondern eben auch mehr als zwei sexuelle Orientierungen gibt.
Genau deshalb ist es gut hier alle teilhaben zu lassen, damit alle miteinander reden um für mehr Verständnis zu sorgen… insofern hat Ralf Schuhmacher mit der Vorstellung seines neuen Partners schon einen kleinen Teil dazu beigetragen…. Sonst hätte es diese Diskussion und die Erkenntnisse daraus nicht gegeben, auch wenn es teilweise eben Klarstellungen waren…

Die Berichterstattung hat also noch ne Menge lernen…

@*******894
Was du schreibst, ist für mich ebenfalls nachvollziehbar. Aber:Natürlich wird deine Wahrnehmung eine andere sein als meine- aber ich empfinde es so, dass die Masse derer, die genervt sind, (wie so oft) einfach nur
a) besonders laut und
b) besonders undifferenziert
unterwegs ist.
Und, ganz ehrlich: zu Leuten, die sich (mehr oder weniger reflexartig) "belehrt" fühlen bzw sich dahingehend äußern, hatte ich schon immer eine ganz spezielle Meinung.

Mir gehen langsam diese Aufmacher in den Medien sowas von auf den Sack. Man liest es doch immer wieder, immer wieder die gleiche Leier, als wenn man es mit Aliens zu tun hat.
Und solange die Medien darüber reißerisch darüber schreiben, wird sich nichts ändern oder doch... irgendwann werden wir russische Verhältnisse haben und alles Queere wird verboten und verfolgt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das, was hier in den Medien passiert, nicht auch einer Verfolgung gleichkommt.

Aus meiner Sicht gibt es viel Belehrendes in dem Zusammenhang. Und nicht jeder, der irgendwann mal Reaktanz zeigt, ist ein Heteronormativitätsaktivist, der für eine konservative binäre Geschlechterordnung kämpft.

Ich halte es für eines der Probleme, dass man bei Kritik an solchen Dingen schnell in eine bestimmte Schublade sortiert wird.

Man wird zu schnell als Feind wahrgenommen.

Ich bin nicht schwul, kann also nicht als Betroffener schreiben.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften lösen bei mir, wenn ich sie überhaupt wahrnehme, eine kurze Irritation aus. Möglicherweise wird so etwas wiederum als "blöd anschauen" registriert.

Sobald sich meine Irritation gelöst hat, Millisekunden später, ist mir das gleichgültig.

In "den Medien" habe ich die Thematik um Herrn Schumacher gar nicht wahrgenommen. Und wenn, dann hätte ich mit den Schultern gezuckt. Na und.

Und sollte ich jemals schwul werden, dann kenne ich in meinem persönlichen Umfeld niemanden, der das ablehnen würde.
Manche wäre kurz irritiert. Und dann wäre das akzeptiert.

@********e_82 @******llo

Ich kann Euren Standpunkt insoweit nachvollziehen, als dass Schumacher nicht gesagt hat, er sei schwul. Insofern kann er auch bisexuell oder pansexuell sein. Kann ich mitgehen.

In manchen Eurer posts klingt es aber so, als würdet Ihr das bereits als Tatsache annehmen. Oder ist das für Euch erst einmal nur Vermutung?

Ich musstte auch erst mal Tante Google befragen, wer denn dieser Herr Schuhmacher ist. Mir war diese nachricht total entgangen, da ich keine Klatschpresse lese.
Und nu?
Schulterzucken - was interessiert mich, wenn in China ein Fahrrad umfällt oder eben die sexuelle Orientierung eines Herrn Schuhmacher.
In meinem Bekanntenkreis gibt es mehrere Lesben oder Schwule, daher sind auch gleichgeschlechtliche Handlungen für mich normal und nichzs, was sensationswürdig ist. Ob diese Menschen jetzt prominent sind oder nicht, macht für mich keinen Unterschied.
Aber es ist "Sommerloch" und die Zeitschriften müssen ihre Auflage zumindest halten.

Was schert dich das denn? Für dich sind das ja ohnehin nur Worte ohne persönlichen Bezug oder persönliche Bedeutung.

Da schätzt Du mich falsch ein.

Muss man denn einen persönlichen Bezug zu etwas haben um es anzuerkennen?

@*****ven

Falls diese Schumachernummer in irgendeiner Form auch aufklärende Wirkung entfalten soll, also falls das die Intention des Öffentlichmachens war, dann bin ich ja zum Teil der Adressat dieser Botschaft.

Ein zweiter Bezug besteht darin, dass hier einige angemerkt haben, dass Schumacher sich nicht als schwul geoutet habe. Damit haben sie darauf hingewiesen, dass unter anderem meine Interpretation, Schumacher sei schwul, falsch ist.

Das war teils verbunden auch mit einer Kritik, Bi- und Pansexualität unsichtbar zu machen. Auch dazu verhalte ich mich dann eben auch.

Dass ich selber nicht als Person betroffen bin, stimmt. Berührung mit dem Thema habe ich aber schon.

Wer hat in den letzten 10 Jahren von Ralf Schumacher Notiz genommen?
Warum ist es ein Thema, welche sexuelle Orientierung jemand hat?
Viel bedenklicher finde ich, dass jemand entgegen seinen Neigungen, wahrscheinlich weil opportunistische Gründe im Vordergrund standen, gehandelt hat.

Scheinbar ist es aber jetzt gerade opportun, um eine Medienpräsenz zu erreichen, Homosexuell zu sein.