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"Die Geister, die ich rief" - Eifersucht - Deutschland (26.08.)

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********bunt
128 Beiträge
Themenersteller 
"Die Geister, die ich rief" - Eifersucht - Deutschland (26.08.)
JOYCLUB SexEducation
"Die Geister, die ich rief..." - Eifersucht in nicht-monogamen Beziehungen


"Verdammt, das hab ich mir irgendwie anders vorgestellt! Ich wollte doch eine offene Beziehung, ich weiß doch, dass mein Partner/meine Partnerin mich liebt, dass ich mir keine Sorgen machen muss...warum sitz ich jetzt trotzdem hier und fühl mich besch..., wenn er/sie unterwegs ist...?"
"Da kann ich doch jetzt nichts sagen, will ihm/ihr ja den Spaß nicht verderben und ich war ja einverstanden und genieße die Freiheit ja auch..."
"Oh man, wir waren uns doch einig und jetzt geht es meiner Partnerin/meinem Partner nicht gut damit, wenn ich unterwegs bin...sollen wir wieder zurückrudern?"
"Die anderen hier auf Joyclub kriegen das doch auch hin, warum fällt es mir/uns so schwer?"

Kommen euch diese oder ähnliche Gedanken bekannt vor? Immer wieder lese ich den Profilen hier den Begriff "eifersuchtsfrei" (was mich ja immer mal etwas schmunzeln lässt) oder höre von Klienten, dass sie selbiges gerne wären oder sich nicht geeignet halten für eine nicht-monogame Beziehung, weil sie eben eifersüchtig sind.

Ich möchte euch heute Abend einen Einblick in das Thema Eifersucht geben.

Inhalte:
• Warum Eifersuchtsfreiheit keine Voraussetzung für eine nicht-monogame Beziehung ist (übrigens auch nicht für eine monogame)
• Was die Eifersucht in einer nicht-monogamen Beziehungskonstellationen nochmal so besonders macht
• Welche Ursachen sie hat und
• natürlich hab ich den ein oder anderen Tipp dabei, wie ihr das Thema gemeinsam angehen könnt und wie die Eifersucht sogar eine Chance sein kann, noch mehr Nähe und Verbundenheit in eure Partnerschaft zu bringen.



Wer bin ich?
Ich bin Britta. Ich stehe als Beziehungs-Coach für mehr Offenheit in allen Arten von Beziehungenn und ein LUSTvolles Miteinander. Fachlich biete ich dir einen fundierten Hintergrund als Diplom-Psychologin und zertifizierter Life- und Impulsecoach (Master Coach Advanced). All meine fachliche Expertise wie ganz persönlichen Lebenserfahrungen bringe ich in meine Arbeit als Coach ein und unterstütze dich bzw. euch als Paar bei allen Fragen rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität. Mehr zu mir: einfach.bunt Coaching

Dauer: ca. 60 min Vortrag + 30 min Q&A

Infos zum Joyclub-Stream:
Um am Stream teilzunehmen, klickt ihr bitte am Veranstaltungstag ab 20 Uhr auf die Eventseite (Link siehe oben) - dort erscheint ab Beginn des Streams der Button zur Teilnahme am Stream. Wenn du drauf klickst, kommst du automatisch zum Stream.
• Der Link erscheint erst, wenn der Stream läuft, nicht vorher!
• Du kannst jederzeit noch dazukommen, solange der Stream läuft.
• Du hast es verpasst? Die Aufzeichnung kommt einige Zeit danach in die Joyclub Mediathek.

Dieser Livestream ist Teil der Summer Edition in den Monaten Juli und August. Wir öffnen den Raum für vielfältige Themen: von Safer Sex bis Streikultur, von Lustlosigkeit bis Tantra, von Monogamie bis Eifersucht und mehr. Unsere Educator:innen und Coaches geben kreativen Input für deinen lustvollen Sommer. Mit Walk In Ruhr und PD Dr. Signerski-Krieger, Ottokar Lehrner, Neue Lust leben, Volker Schmidt, Susanne Wendel, Frau Anna Sexualberatung und Puregyn sowie Inanna Ling und einfach.bunt Coaching.


"Die Geister, die ich rief" - Eifersucht

Deutschland
26.08.2024

"Die Geister, die ich rief" - Eifersucht



****13 Mann
1.454 Beiträge
Im Radio gehört:
"Eifersucht ist erstmal das Gefühl,
die Angst etwas zu verlieren,
was man meint zu besitzen."
**********iamon Frau
28 Beiträge
Zitat von ****13:
Im Radio gehört:
"Eifersucht ist erstmal das Gefühl,
die Angst etwas zu verlieren,
was man meint zu besitzen."

Ich finde den Satz sehr interessant.
Das Wort 'erstmal', vor allem.
Der allererster Impuls ist physisch. Irgendwo in der Herzregion detoniert das Adrenalin und man fühlt sich nicht mehr wie selbst. Es ist rein körperlich, als würde ein Gedanke, eine abstrakte Idee, die man nicht greifen kann, sich mit unserem Körper verlinken und dort alle Schalter umlegen, den Stift ausziehen, und die Bombe explodieren lassen. Überflutung von Hormonen, eine fight-or-flight response, ein getriggertes Verhalten. Denken? Undenkbar.
Der Körper speichert über Jahrzehnten diese Erfahrungen, und sobald ein winzig kleiner Hauch von Erinnerung an die Oberfläche gelingt, löst sich die Saite und zack, zerschlägt er den ganzen Konstrukt. Weil Eifersucht tief verankert ist.
Das Gefühl, die Angst, sogar, etwas zu verlieren, was man vermeintlich zu besitzen denkt.
Meinen, denken, glauben - alles Verben, Worte, Schubladen: Konstrukte des Hirns. Und dadurch angreifbar. Der Körper reagiert auf Instinkt, das Hirn auf Erfahrung. Er hat es gerne, immer wieder dasselbe zu wiederholen, sich hineinzusteigern. Er liebt die Erinnerung, speichert alles ab, und speist von der Wiederholung einer längst vergessenen Wunde, um uns davor zu warnen, den gleichen Fehler immer und immer wieder zu machen. Er fühlt sich dadurch bestätigt, in seiner Tätigkeit als Beschützer.
Doch wovor? Schmerz? Enttäuschung? Oder geht es tiefer?

Ich habe vor einiger Zeit jetzt eine sehr intensive und einleuchtende Erfahrung machen dürfen. Ich verliebte mich in eine Frau, die schon vergeben war, und wurde auf deren Partnerin eifersüchtig. Ich kannte diese Frau gar nicht, habe sie nie getroffen und auch als meine Herzensdame mehr Zeit mit mir verbrachte, und die Partnerin dadurch auf mich eifersüchtig wurde, hörte meine Eifersucht nicht auf. Schlimmer noch, der Mensch dazwischen litt darunter. Und geholfen wurde keiner.
Ich stellte fest, dass ich das haben wollte, was die Partnerin hatte, nämlich ihre Stellung als Partnerin. Ging es mir also um Prestige? Ich ging weiter und fand heraus, dass ich eigentlich mehr haben wollte, als das, was ich hatte. Meine Eifersucht beruhte also nicht mehr darauf, dass es mir potentiell wehtat, meine Herzensdame mit einer anderen zu wissen, ich wollte die Qualität ihrer Beziehung in Form von Ressourcen. Ich war süchtig nach mehr, obwohl ich schon gar nicht zu schätzen wusste, was ich hatte.
Dann stieg ich weiter hinab. Denn ich wollte dem auf den Grund gehen und ich ertrug es auch nicht mehr, meine Herzensdame leiden zu sehen. Ich zog mich zurück, brach den Kontakt ab, kommunizierte nicht mehr, doch musste ich noch schneller als meine Eifersuchtskrise feststellen, dass ich die Dame meines Herzens ziemlich arg und rasch vermisste. Und dann schlich bei mir der Verdacht, dass sie es auch vielleicht war, auch wenn sie mein Schweigen respektierte. Ich war sturzunglücklich.
Doch dann legte sich der Schalter um. Meine Herzensdame lebt polyamor. Eifersucht meinerseits war okay, aber sie konnte nicht übertrieben sein. Denn ehrlich gesagt, ich musste damit leben, dass ich meine Herzensdame nie für mich alleine haben würde.
Akzeptanz. Und Toleranz. Und Offenheit.
Für den Menschen, den ich in meine kleine Schublade quetschen wollte.
Ich wurde eifersüchtig, nicht, weil ich sie hätte verlieren können, sondern weil ich die Illusion der Kontrolle eines vermutlichen Hirnkonstrukts verlieren konnte. Ich hatte ja Zeit, wir trafen uns ja, und es wurde immer schöner. Doch ich hatte Angst, das zu verlieren, was ich potentiell hätte aufbauen können. Und dann - verlor ich alles, was ich jemals hatte. In dem ich mich selbst herauszog.

Doch dann verschwand die Eifersucht auf einmal. Ich hörte auf zu wollen, und konzentrierte mich statt dessen auf ihre Wünsche. Ich war weggegangen, weil ich damit bezwecken wollte, dass ihre Partnerin sich beruhigen würde. Doch das machte meine HD nicht glücklich, das wusste ich, sie wollte mich ja weiter sehen. Dann dachte ich profunder und überlegte, ob ich meine HD wirklich respektierte. In ihrem Lebensstil. Sie lebt poly, ich kam aus der mono Ecke. Ich hatte keine Rechte, denn sie hatte ihr Lebensstil gewählt. Ich ging mit mir ins Gericht und fand heraus, dass ich sie gar nicht allumfänglich lieben konnte, wenn ich diese Seite von ihr nicht akzeptierte. Sie wird sich immer eine andere anlachen, und immer weniger Zeit für mich haben. Da konnte ich doch direkt damit anfangen, mich mit weniger zufriedenzustellen, und die kleinen Gesten und den Austausch zu geniessen.
Und dann stellte ich fest, dass ich auf einmal genau das bekommen hatte, was ich immer befürchtet hatte, zu verlieren. Einst von Ungeduld geplagt wurde ich geduldig. Von unruhig wurde ich entspannt. Ich ließ los. Ich vertraute vor allem auch darauf, dass sie auf mich zukommen würde, wenn sie mich treffen wollte. Und das tat sie.

Was ist passiert?
Ganz einfach. Meine Eifersucht hat mich auf meinen Mangel aufmerksam gemacht. Ja, ich bin intens und habe mich mein Leben lang dafür geschämt und verstellt, um nicht zu viel zu sein. Dabei geriet ich aber immer an den falschen Leuten, da ich mich verstellte und nie ich war. Ich stand nicht zu mir. Ich habe mich selbst verleugnet und das Vakuum meiner Seele in Jahrzehnten langen Sabotagearbeit genährt. Ich habe Masken getragen, um die Wahrheit zu übertünchen. Dabei habe ich nur mich selbst geschadet, weil ich davon überzeugt war, nicht liebenswert zu sein. Mein Ego hörte dennoch auf, mich zu quälen, als ich mir selbst annahm.

Eifersucht ist für mich nicht die Angst, etwas zu verlieren, was ich habe, sondern etwas zu verlieren, was ich bekommen könnte. In Ziehharmonika-Fassong springe ich in die Zukunft, male mir was aus, bekomme es in meiner Vision und will es behalten. Dabei ist es eine Lüge, weil sie nicht das ist, was ich will und habe, jetzt.
Schlussendlich half mir die Eifersucht, weil sie die letzten Restriktionen sprengte. Ich habe mir selbst diesen Konstrukt mit einer polyamorösen Frau ausgesucht, und sollte ihn auch respektieren. Ohne Kommunikation und Offenheit zu mir selbst entsteht keine Authentizität, keine Klarheit, und diese ist enorm wichtig für das Funktionieren in egal welcher Beziehung aber besonders dort, wo ein Mensch seine Ressourcen aufteilt.
Eifersucht ist auch die Angst zu kurz zu kommen, dass das Objekt unserer Begierde uns fallen lässt, dass wir nicht gut genug sind.
Die Lösung liegt doch also auf der Hand: Selbstliebe. Wenn wir uns gut genug sind, dann findet das Objekt unserer Begierde uns doch auch attraktiv und sucht uns auf. Aber er kann uns nicht beruhigen, und uns vermeintlich damit helfen, in dem er uns wiederholend klar macht, dass er uns liebt und wir ihm was bedeuten - wenn wir es selbst nicht glauben - weil wir davon überzeugt sind, dass wir nicht gut genug sind. Doch in diesem Fall verschwand meine Eifersucht, weil ich auf natürlicher Weise ganz ohne nachzudenken ihr Glück über meins stellte.
Ich bin immer noch eifersüchtig. Weil ich durch meine konservative Erziehung auch so geprägt bin. Ja sicher ist es unangenehm, wenn ich weiß, dass sie sich für andere Menschen interessiert. Aber ich schaue nicht mehr nach außen, und lasse mich davon nicht mehr beirren, sondern konzentriere mich lieber auf das, was ich noch aufbauen kann, zwischen uns. Und das macht mich eigentlich glücklich.
Ah - und ihre Partnerin? Tja, ich lasse sie genau dort, wo sie ist. Es hat einen Grund, dass sie dort ist. Punkt. Alles andere ist nur noch Hirngespinst, um die wahren Tatsachen zu vertuschen. Dass wir Angst haben, uns selbst mit uns selbst auseinanderzusetzen, durch den heilsamen Prozess der Selbstakzeptanz zu gehen und für eine Weile zu leiden. Doch perverser Weise akzeptieren wir wie ein Hund zu leiden, und betrauern den Verlust von etwas, das rein theoretisch nicht einmal da ist.
*happy*
Profilbild
********bunt
128 Beiträge
Themenersteller 
@****13 Danke für den Spruch. Ja, das sind weit verbreitete Gedanken zum Thema Eifersucht. In meinem Livestream werd ich da einige aufgreifen und vielleicht sind ja noch einige neue Perspektiven dabei. 😊

@**********iamon danke für deine offene Schilderung und fürs Teilen. 🙏🏻 Du hast schon intensive Erfahrungen zum Thema - vielleicht sind ja auch für dich noch ein paar hilfreiche Gedanken dabei.

Ich freu mich! 😊
*******ifi Mann
33 Beiträge
Wow @**********iamon ! Danke für das Teilen Deiner Geschichte und Gedanken! *herz*
*********mite Frau
954 Beiträge
@**********iamon Vielen lieben Dank, für diesen tiefen Blick in dein Denken und Sein.
Solche Beiträge sind der Grund warum ich noch immer hier auf Joy bin.
*********mite Frau
954 Beiträge
Ich freue mich auf den Stream...
****13 Mann
1.454 Beiträge
********n_HH Mann
3.466 Beiträge
@**********iamon
Danke für die Erkenntnis:
"Eifersucht ist nicht die Angst, etwas zu verlieren was man hat.
Sondern etwas zu verlieren, was man bekommen könnte"

Da werde ich in Zukunft häufiger drüber nachdenken. Denn es deckt sich mit Beobachtungen im Bekanntenkreis.
Keine Beschreibung angegeben.
**********Event
33 Beiträge
Eifersucht ist eine Sucht, die mit Eifer sucht was Leiden schafft ...

Den Spruch gab es mal in der Schule zu hören... Ich werde ihn NIEMALS vergessen...

Freu mich auf den Stream 🙌
****54 Mann
3.846 Beiträge
Es gibt ja fasr immer eine*n, der mehr will. Nicht mehr Intimität, Kuscheln oder Gemeinsamkeiten sonder mehr vom tierischen, erotisch befeuertem Sex.
Das spürt und weiß der/die andere sehr wohl.

Auch wenn man in gefestigter Partnetschaft eine eigentlich gut Beziehung führt, so weiß doch jeder, der schonmal verliebt war, dass eine richtig geile Beziehung nochmal ein anderes Level ist.

Und so richtig guter Sex ist sehr wohl geeignet, einen wilden Hormoncocktail auszulösen, der die eigentlich gute Beziehung für die richtig geile wegfegen kann - das befürchtet der-/diejenige, die weniger will, durchaus zurecht.

Eifersucht hat ihren Sinn, ist aber leider nicht hilfreich, die eigentliche gute Beziehung wieder in eine richtig geile zu verwandeln.
***te Frau
1.522 Beiträge
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

So kenne ich das. Manchmal kann man nicht aus seiner Haut und redet sich selbst etwas ein, deutet harmloses als vermeintlich eindeutige Beweise, wittert überall Betrug. Man wird erfinderisch wenn es um ausspionieren und Beweise suchen angeht und tut sich damit keinen Gefallen sondern macht kaputt was noch ganz ist
*******ia13 Frau
24 Beiträge
Zitat bluenightdiamon:

Doch in diesem Fall verschwand meine Eifersucht, weil ich auf natürlicher Weise ganz ohne nachzudenken ihr Glück über meins stellte.

Aber ich schaue nicht mehr nach außen, und lasse mich davon nicht mehr beirren, sondern konzentriere mich lieber auf das, was ich noch aufbauen kann, zwischen uns. Und das macht mich eigentlich glücklich.


Vielen lieben Dank für die wirklich intensiven Einblicke in dein Seelenleben. Da sind ganz viel interessante Aspekte dabei die zeigen, wie tief du dich mit dem Thema beschäftigt hast. Das ist wirklich irre. Es ist bei dem Thema so wichtig sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen und herauszufinden, was Eifersucht für einen persönlich wirklich ist, denn da steckt bei jedem irgendetwas anderes dahinter. Über zwei Sätze bei dir bin ich allerdings gestolpert, die ich oben zitiert habe. Zum einen finde ich ganz persönlich, dass man niemals das Glück eines Anderen über sein eigenes Glück stellen sollte. Das hat für mich auch nichts mit Egoismus zu tun, sondern auch mit der von Dir beschriebenen Selbstliebe. zum anderen bin ich über das Wort eigentlich gestolpert. Wenn ich über glücklich sein spreche oder schreibe, möchte ich nicht eigentlich glücklich sein sondern ich möchte glücklich sein.
Profilbild
********bunt
128 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben,

ich finde es toll, wie offen und reflektiert ihr euch schon über das Thema hier austauscht. Ich werde in den Tagen nach meinem Vortrag hier auch noch verstärkt im Thread unterwegs sein und noch den ein oder anderen Gedanken von euch aufnehmen und meine Ideen dazu einstreuen - ich hoffe natürlich, dass mir das mit meinem Vortrag am Montag schon gelingt und stehe für weitere Fragen eben dann auch gerne hier noch zur Verfügung!

Zu dem berühmten zitierten Satz "Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schaft!" sag ich übrigens auch was am Montag... *zwinker*

Ich freu mich auf euch!

Bunte Grüße,

Britta
*******d18 Frau
7.261 Beiträge
Eifersucht ist eine Regung, die von Verlustangst und Neid geprägt ist. Ein Anderer könnte besser sein, Besseres bieten und einem selbst die eigenen Unzulänglichkeiten bewusst machen, so dass der Partner sich irgendwann abwendet und geht. Egal, ob Mono- oder Polybeziehung.

Dass Eifersucht entsteht und sich aufschaukelt, hat (fast) immer die unmittelbare Ursache in einem selbst, in einem minderen Selbstwertgefühl … in einem Kettenkarussell und Kreislauf eigen produzierter Katastrophenszenarien.
****d54 Mann
2.492 Beiträge
Danke vielmals für die Antwort
**********iamon Frau
28 Beiträge
Zitat von *******ia13:
Zitat bluenightdiamon:

Doch in diesem Fall verschwand meine Eifersucht, weil ich auf natürlicher Weise ganz ohne nachzudenken ihr Glück über meins stellte.

Aber ich schaue nicht mehr nach außen, und lasse mich davon nicht mehr beirren, sondern konzentriere mich lieber auf das, was ich noch aufbauen kann, zwischen uns. Und das macht mich eigentlich glücklich.


Vielen lieben Dank für die wirklich intensiven Einblicke in dein Seelenleben. Da sind ganz viel interessante Aspekte dabei die zeigen, wie tief du dich mit dem Thema beschäftigt hast. Das ist wirklich irre. Es ist bei dem Thema so wichtig sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen und herauszufinden, was Eifersucht für einen persönlich wirklich ist, denn da steckt bei jedem irgendetwas anderes dahinter. Über zwei Sätze bei dir bin ich allerdings gestolpert, die ich oben zitiert habe. Zum einen finde ich ganz persönlich, dass man niemals das Glück eines Anderen über sein eigenes Glück stellen sollte. Das hat für mich auch nichts mit Egoismus zu tun, sondern auch mit der von Dir beschriebenen Selbstliebe. zum anderen bin ich über das Wort eigentlich gestolpert. Wenn ich über glücklich sein spreche oder schreibe, möchte ich nicht eigentlich glücklich sein sondern ich möchte glücklich sein.

Hallo Phantasia, und vielen Dank für deine anregenden Worte.
Die Übung oder die Erkenntnis, das Glück meiner Herzensdame über meins zu stellen, machte es mir erst möglich, für mich selbst, herauszufinden, wie ich eine polyamore Beziehung an sich führen wollte. Dabei handelte es sich nicht um JA und AMEN zu allem zu sagen, was sie wollte, sondern für mich alleine, klarzustellen, ob ich in der Lage wäre, überhaupt mich auf diesen Konstrukt mit dieser Frau, einzulassen. Diese Erfahrung war sehr wertvoll für mich.
Zudem ich weiß, dass Eifersucht ein natürlicher Bestandteil meines Wesens ist, da mir in meiner Kindheit kein anderes Modell vorgeführt wurde. Unabhängig davon gab mir diese Übung die nötige Distanz, um bei dieser Frau ein Stück weit das, was man "compersion" nennt, zu fühlen. Wenn ich mich polyamor definiere, dann sollte ich verständnisvoll und tolerant sein, eben, frei von Eifersüchteleien. Dass diese hochkamen, zeigte mir, dass ich noch etwas zu lernen hatte. Und wie ich damit umging, ermöglichte es mir, die nächste Stufe meiner Erkenntnisse zu erreichen.
Die Geschichte nahm allerdings eine andere Wendung, als ich erfuhr, dass sie nicht frei war, so zu handeln, wie sie wollte, da ihre Partnerin sie nicht ließ und meine HD deswegen ein schlechtes Gewissen bekam. Das war für mich ein Schlag ins Gesicht, da ich von einer funktionierenden Struktur ausging.
Am Ende gingen wir doch verschiedenen Wegen, da wir feststellen mussten, dass wir anderweitig kein Zugewinn zueinander waren.
Und das war auch eine unglaubliche tolle Erfahrung, eine neue Erkenntnis und ein Grund mehr, an meine Bedürfnisse und deren Ausdruck weiter zu arbeiten. Es ist schön, zu wissen, was man will, aber es ist eine ganz andere Sache, es auch zu formulieren, dass der andere es auch versteht. Dazu kommt die Sprachbarriere (bin keine Deutsche), die manchmal einiges noch dazu erschwert.

Für mich entsteht Eifersucht, wenn man selbst einen Mangel verspürt und es auf dem anderen projiziert. Und es ist auch okay, denn es ist zunächst eine Regung des eigenen Selbst. Ich finde, dass jedes Gefühl, das uns innerlich "bewegt", was zunächst unangenehm erscheint, ein Hinweis auf Besserung ist. Es kann sein, dass wir die Lösung in uns finden, oder wir bekommen dadurch die Möglichkeit, unsere Bedürfnisse zu formulieren und sie an die Außenwelt zu tragen, damit der andere etwas damit anfangen kann.
Erscheint uns der andere als wichtig genug, werden wir in der Lage sein, mit ihm so zu kommunizieren, dass wir uns verständigen und weiter zusammen sind. Wirkt der andere als eine zunehmende Bedrohung unserer eigenen Welt, dann werden wir ihn ausschließen und das beschützen, was uns dann wichtig ist. Alles, was kein Zugewinn für die eigene Welt ist, wird früher oder später beiseite geschoben und ausgeschieden. Manchmal reicht die Beziehung zum Menschen für einen Kaffee einmal im Jahr, manchmal braucht man den Menschen eben mehr.
Kritisch sehe ich das, wenn das Gefälle so groß ist, wie in meinem Fall, dass es nicht mehr gesund wird, die Bindung aufrecht zu erhalten. Und gut ist es, wenn beide Parteien sich einig sind.
*******ia13 Frau
24 Beiträge
Hi Bluenightdiamon,
ich wollte dich auch in keiner Weise kritisieren. Es ist sehr schön, wenn du durch dieses Mittel, dich hinten anzustellen oder dein Glück hinten anzustellen, für dich eine Weiterentwicklung erfahren hast oder für Dich einen Weg gefunden hast, Dich in dieser für Dich neuen Konstellation zurechtzufinden. Wenn ich Dich aber richtig verstanden habe, führte Deine HD eine polyamore Beziehung, das heißt ja nicht zwangsläufig, dass Du auch eine solche führen musst. Deshalb kann ich es nicht wirklich nachempfinden, dass man sein Glück hinten anstellen muss. Wenn es für Dich funktioniert, ist es ja das Beste, was passieren kann. Ich habe allerdings in meinem Leben so lange mein Glück hinten angestellt, dass das für mich nie funktionieren kann, da ich mich dann völlig verliere und gar nicht mehr zu mir finde. Es ist aber ja gut, dass die Menschen unterschiedlich sind und auch mit unterschiedlichen Wegen zum Ziel kommen.

Dass Eifersucht immer aus einem Mangel entsteht, empfinde ich genauso. Allerdings glaube ich nicht, dass man diesen immer auf den Anderen projiziert. Ich empfinde Eifersucht, aus einem Mangel an Selbstbewusstsein heraus. Ich habe in den vergangenen Jahren hart daran gearbeitet, wieder ich selbst zu sein und musste jetzt jüngst die Erfahrung machen, dass die Vergangenheit (mangelndes Selbstbewusstsein) immer wieder an die Oberfläche tritt, auch wenn mein Gegenüber mir absolut keinen Grund dafür gibt. Zum Glück kann ich das offen kommunizieren und weiß, dass es verstanden und akzeptiert wird. Aber das Gefühl, dass ich nicht liebenswert bin, wird mich nur verlassen, wenn ich lerne zu akzeptieren, dass es erst mal so ist und ich mich nicht dafür schäme.
****tak Mann
5 Beiträge
Dankeschön!
Liebe Britta,
vielen lieben Dank für das Teilen Deines Wissens und Erfahrungen! Es war seeehr aufschlussreich. Natürlich ist das ein wahnsinnig umfangreiches Thema, aber in der Kürze hast Du so viel geklärt wie möglich, darum nochmals ein riesiges DANKESCHÖN❤️
Profilbild
*********hmidt
1.679 Beiträge
Also...

Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf meine Frau...

Was sagt ihr...?

War das DeepShit mit Substanz oder nicht...?!

Hier ist auch Platz für offen gebliebene oder bislang ungestellte Fragen...!


💜💙💚💛🧡*herz*
***sa Frau
788 Beiträge
das war tiefster Deep Shit mit Substanz *smile*

Britta, ich finde das hast du wirklich gut gemacht. Den ganzen Beitrag, die ganze Präsentation, den ganzen Stream. *bravo* *hutab* *knicks*

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute.
Dass Du noch vielen Menschen helfen kannst, selbst auch immer viel mitnimmst und uns weiter bereicherst *blumenschenk*

Danke für den tollen Stream *ja*
Keine Beschreibung angegeben.
**E1
3 Beiträge
Sehr sehr gut stimmt alles Bravo
*********l_82 Mann
2 Beiträge
War ein sehr aufschlussreicher Vortrag Zum Thema Eifersucht , vielen Dank.
******llo Mann
3.777 Beiträge
Vielen Dank, es hat mich wirklich schon weiter gebracht, was das Thema Eifersucht angeht.
Ich nehme an, dass Beziehungen letztlich Arbeit ist, die man machen muss.
*******n78 Mann
19 Beiträge
Ich fand es ein sehr gelungener Vortrag und konnte vieles nachvollziehen. Vielen lieben Dank
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