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Unerwartetes Wiedersehen beim Festival: Kontakt halten?

**********eaven Mann
1.734 Beiträge
Ich sehe einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Fremdgeher innerhalb einer Beziehung, und dem außenstehenden Affairen-Partner, weil der Affären-Partner in dieser Konstellation eben nur sich selbst Rechenschaft schuldig ist. Eine Verpflichtung dem Ehemann, oder gar der Gesellschaft gegenüber (lol), erachte ich als sehr weit hergeholt. Solange er das mit sich selbst vereinbaren kann, kann man ihm da mMn nichts vorwerfen und nur weil manche Erfahrungen gemacht haben, wo sie das nicht konnten, kann man deshalb noch lange nicht Ruckschlüsse auf andere ziehen.

Bei den Fremdgehern selbst sehe ich das ein bisschen anders. Sie brechen bewusst eine Vereinbarung. Die Gründe, die dazu geführt haben betrachte ich, krasse Extremfälle mal außen vor, als irrelevant. Das zeugt schlicht von schlechtem Konflikt-Management und einem rückratslosem Umgang mit Problemen, die einer integren Person nicht würdig sind. Sie sind in meinen. Augen nicht vertrauenswürdig, ein Rückschluss, den man für einen Affairen-Partner nicht so eindeutig ziehen kann. Und Vertrauenswürdigkeit ist in meinen Augen nicht relativ zu Sozialisation oder dem jeweiligen Kulturkreis zu sehen. Sie ist ein universell integraler Bestandteil menschlichen Zusammenlebens.

Man stelle sich nur vor, Menschen würden sich in sämtlichen Lebensbereichen nicht an Abmachungen halten, sobald es ungemütlich wird.
******_73 Mann
2.519 Beiträge
Moral.

Lasst mich da mal ein paar Gedanken zu spinnen. Irgendwie ist das ein "Werte und Regelsystem".
Ich finde, dass es da wichtig ist, sich erst einmal darüber klar zu machen, von "welcher" Moral man gerade spricht.
Jeder hat für sich und sein Leben vorstellungen, wie man sich verhalten sollte. Kann man vielleicht noch unterteilen, was ich von mir selbst erwarte, und was ich von anderen als "moralisch richtiges Verhalten" erwarte.
Dann gibt es eine allgemeine Moralvorstellung. Was das genau ist? Keine Ahnung, irgendwie eine Art Wolke über den Köpfen der Bevölkerung, in der die im wesentlichen übereinstimmenden Vorstellungen auftauchen. In jedem Fall ist sie auch durch relegiöse Regeln mitbestimmt.

Der Punkt: Du sollst nichts mit der Frau eines anderen anfangen, über die Richtigkeit können wir viel diskutieren, wird irgendwo vermutlich immer genannt werden. Sei es als "zu beachten" oder als "noch in vielen Köpfen aber nicht zeitgemäß". Und jeder weiß, dass es auf allgemeines Verständnis treffen wird, wenn der gehörnte Partner sauer wird.

Ich denke, mit diesen Gedanken habe ich eine gute Chance, auf recht breite Zustimmung zu treffen.

Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, hier an einer Änderung der "allgemeinen Moralvorstellung" in der breiten Masse der Bevölkerung zu arbeiten. Da würde mir die Aussage "Macht ihr euer Ding, ich mach mein Ding" wohl eher passen. Aber, mir ist bewußt, dass es gute Chanden gibt, jemandem auf die Füße zu treten, wenn ich mein Ding durchziehe (was für ein Wortspiel), und ein anderer meint, dass ich dabei in seinen Herschaftsbereich eingedrungen sei.

Und ich denke, das Problem darf man in diesem Thread ansprechen.
**********berer Mann
7.312 Beiträge
Zitat von *******ase:
So wie Du jedem Menschen der fremdgeht oder am fremdgehen betieligt ist unterstellst, er wäre egoistisch, unsozial und moralisch verwerflich handelnd?

Hast du wohl übersehen:

Und nun lass das bitte einfach so stehen, als meine ganz persönliche Sichtweise, wenn du dazu nichts anderes zu sagen hast, als dass ich voller Vorurteile wäre. Danke.

Wir können sehr gerne darüber sprechen, wieso ich welche Einstellung zum Thema Moral habe und wieso du die deinige, aber da muss schon mehr von dir kommen als immer nur spitze bis giftige Anmerkungen, ich würde allen Anderen etwas Böses unterstellen. Du wiederholst dich, lieferst mir aber keine neuen Anknüpfpunkte zum Miteinanderreden. Und auf ein Gegeneinanderreden habe ich nun mal keine Lust. *zwinker*

Deswegen wird von mir jetzt auch wirklich keinerlei Antwort mehr auf einen solchen Beitrag wie den deinen kommen. Ich glaube, das ist für den Thread einfach besser.
*******ase Mann
446 Beiträge
Zitat von **********eaven:
Man stelle sich nur vor, Menschen würden sich in sämtlichen Lebensbereichen nicht an Abmachungen halten, sobald es ungemütlich wird.

Ich stimme allem zu, was Du geschrieben hast, aber bei diesem Punkt finde ich sollte man berücksichtigen, dass das Treueversprecehn in der Partnerschaft oft keine freiwillige, explizite Abmachung ist sondern als gesellschaftliche Norm oder Erwartungshaltung des sozialen Umfelds daherkommt. Und bei der Ehe sogar zur Vorschrift wird - man muss sich die Treue bei der Eheschließung versprechen, man hat gar keine andere Wahl. Und ich finde es macht schon einen Riesenunterschied, ob man eine freiwillige Abmachung bricht oder ob man eine Abmachung ignoriert, die einem aufgenötigt wurde.
*****One Frau
26.927 Beiträge
JOY-Team 
Hallo ihr Lieben,

ich würde, zum Wohle des Threads, der Thematik und vor allem der geschilderten persönlichen Problematik des TE, bitten, die persönlichen Diskussionen und Differenzen auszulagern und privat weiterzuführen.

Sollte dies nicht möglich sein, werden wir uns vorbehalten Einige vom weiteren Verlauf auszuschließen.

Liebe Grüße
Anni_One *knicks*
JOY-Team
**********hen70 Frau
14.421 Beiträge
@*******ase Respekt, sooo kann man sich natürlich auch von sämtlichen moralischen Verpflichtungen freisprechen! Die waren ja schließlich alle aufgenötigt und gar nicht freiwillig.
Ernsthaft jetzt?

Wie wäre es dann mit Tacheles reden?

Mir kommt das hier gerade vor wie "Wiede Wiede witt... ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt..."
Ist ja easy, einfach alle Abmachungen ignorieren, bei denen man das Gefühl hat, die wären einem irgendwann mal aufgenötigt worden und wären nun daher nicht mehr gültig.

Erwachsene Menschen können und sollten aus meiner Sicht vor Beginn einer Partnerschaft und erst Recht vor einer Eheschließung sich ernstlich zu ihren Vorstellungen, Erwartungen und einem gemeinsamen Lebenskonzept austauschen.
*******ase Mann
446 Beiträge
@**********hen70
Ich habe von einer Verpflichtung geschrieben, nicht von allen. Genau weil ich es für einen Fehlschluss halte, Menschen die Fremdgehen allgemeine Unzuverlässigkeit zu unterstellen. Und ich habe auch nichts von freimachen geschrieben, sondern das man vielleicht etwas Milde walten lassen sollte in seinem Urteil, wenn die Verpflichtung nicht ganz freiwillig war.

Zitat von **********hen70:
Erwachsene Menschen können und sollten aus meiner Sicht vor Beginn einer Partnerschaft und erst Recht vor einer Eheschließung sich ernstlich zu ihren Vorstellungen, Erwartungen und einem gemeinsamen Lebenskonzept austauschen.

Ja sollten sie. Die Realität sieht aber halt nun mal anders aus.
**********hen70 Frau
14.421 Beiträge
Sorry, aber die "Verpflichtung" WAR komplett freiwillig. Wenn jemand das anders sieht, dann wäre es genau in dem Moment an der Zeit, mit dem/der Partner/in darüber zu sprechen (möglichst nicht vor dem Altar, sondern schon davor, wenn z.B. das Ehegelöbnis mit einander besprochen wird).

Zu erwarten, dass alle Menschen großes Verständnis für Moralflexibilätit aufbringen, ist dann vllt. doch etwas zu viel verlangt. Jeder Einzelne hat durchaus das Recht, es nicht gut zu heißen. Genau wie jeder für sich das Recht hat moralisch flexibel zu sein und das für völlig vertretbar zu halten.
Nur werden sich die Parteien da nicht auf eine gemeinsame Sichtweise einigen können *zwinker* Was wiederum auch völlig okay ist.
*******ase Mann
446 Beiträge
Ich bin nicht moralisch flexibel. Meine Moral ist genaus gefestigt wie die von jedem anderen - auch wenn ich lieber von Ethik als Moral ausgehe. In meiner Ethik ist das Urteilen über Menschen ohne deren Situation und Vergangenheit zu berücksichtigen falsch und zeugt von mangelndem Charakter. Und wie Du grade schon sagtest, es ist mein gutes Recht, so ein Verhalten nicht gut zu heissen.

Und ich habe hier auch an keiner Stelle Ehebruch gutgeheissen. Ich habe lediglich die Pauschalverurteilung von Ehebrechern in Frage gestellt. Ein Unterschied, der scheinbar vor lauter moralischen Entrüstung komplett untergegangen ist.
**********hen70 Frau
14.421 Beiträge
Ach, es geht um dich? Und ich dachte wir diskutieren ganz generell...

Ich brauche mich nicht moralisch zu entrüsten. In meinem Weltbild hat nur jeder Mensch eine eigene Vorstellung zu Moral und Ethik und das aus meiner Sicht berechtigt.
Nur ist es naiv davon auszugehen, dass alle anderen die eigenen Anischten teilen müssen *my2cents*
******_73 Mann
2.519 Beiträge
Zitat von *******ase:
Ich stimme allem zu, was Du geschrieben hast, aber bei diesem Punkt finde ich sollte man berücksichtigen, dass das Treueversprecehn in der Partnerschaft oft keine freiwillige, explizite Abmachung ist sondern als gesellschaftliche Norm oder Erwartungshaltung des sozialen Umfelds daherkommt. Und bei der Ehe sogar zur Vorschrift wird - man muss sich die Treue bei der Eheschließung versprechen, man hat gar keine andere Wah
Hab zwar nie selbst geheiratet, aber war doch schon auf etlichen Hochzeiten.
Dass man eine Verbindung eingeht, weiß ich. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mal hieß, dass man sich verpflichte, mit niemandem sonst mehr Sex zu haben. Oder habe ich die Stelle verpasst?

Es geht darum, dass man füreinander einstehen soll, zusammen bleiben soll, in guten wie in schlechten Zeiten.

Und hier im Joyclub wissen wir, dass es viel wichtiger ist, sich seiner selbst gewahr zu sein und nach Möglichkeit offen gegenüber dem Partner / Partnerin zu sein, dass man vor allem reden soll.

Und das viele eine Hemschwelle haben, oder gar für sich entscheiden haben, mit einem Menschen, der seinerseits in einer festen Beziehung ist, nichts sexuelles anzufangen, finde ich nach wie vor gut. Das man mitunter auch seinen eigenen Idealen nicht immer gerecht wird, ja, gibt es. Wo muss dann auch jeder mit sich selbst abmachen. Aber diese wohl anerzogene Grenze / Schwelle finde ich gut.
******986 Frau
3.163 Beiträge
Zitat von ******_73:
Zitat von *******ase:
Ich stimme allem zu, was Du geschrieben hast, aber bei diesem Punkt finde ich sollte man berücksichtigen, dass das Treueversprecehn in der Partnerschaft oft keine freiwillige, explizite Abmachung ist sondern als gesellschaftliche Norm oder Erwartungshaltung des sozialen Umfelds daherkommt. Und bei der Ehe sogar zur Vorschrift wird - man muss sich die Treue bei der Eheschließung versprechen, man hat gar keine andere Wah
Hab zwar nie selbst geheiratet, aber war doch schon auf etlichen Hochzeiten.
Dass man eine Verbindung eingeht, weiß ich. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mal hieß, dass man sich verpflichte, mit niemandem sonst mehr Sex zu haben. Oder habe ich die Stelle verpasst?

Es geht darum, dass man füreinander einstehen soll, zusammen bleiben soll, in guten wie in schlechten Zeiten.

Und hier im Joyclub wissen wir, dass es viel wichtiger ist, sich seiner selbst gewahr zu sein und nach Möglichkeit offen gegenüber dem Partner / Partnerin zu sein, dass man vor allem reden soll.

Und das viele eine Hemschwelle haben, oder gar für sich entscheiden haben, mit einem Menschen, der seinerseits in einer festen Beziehung ist, nichts sexuelles anzufangen, finde ich nach wie vor gut. Das man mitunter auch seinen eigenen Idealen nicht immer gerecht wird, ja, gibt es. Wo muss dann auch jeder mit sich selbst abmachen. Aber diese wohl anerzogene Grenze / Schwelle finde ich gut.

Ähm doch in einer Ehe geht es auch um körperliche Treue solang nichts anderes vereinbart 😉 das gehört zu respektieren dazu. 😉
**********eaven Mann
1.734 Beiträge
Zitat von *******ase:
Zitat von **********eaven:
Man stelle sich nur vor, Menschen würden sich in sämtlichen Lebensbereichen nicht an Abmachungen halten, sobald es ungemütlich wird.

Ich stimme allem zu, was Du geschrieben hast, aber bei diesem Punkt finde ich sollte man berücksichtigen, dass das Treueversprecehn in der Partnerschaft oft keine freiwillige, explizite Abmachung ist sondern als gesellschaftliche Norm oder Erwartungshaltung des sozialen Umfelds daherkommt. Und bei der Ehe sogar zur Vorschrift wird - man muss sich die Treue bei der Eheschließung versprechen, man hat gar keine andere Wahl. Und ich finde es macht schon einen Riesenunterschied, ob man eine freiwillige Abmachung bricht oder ob man eine Abmachung ignoriert, die einem aufgenötigt wurde.

Ich bin ein großer Freund von Eigenverantwortung und Emanzipation. Wer sich im Jahre 2024 in so ein Konstrukt zwängen lässt, auf das er/sie eigentlich keinen Bock hat, ist halt, so hart das klingt, selbst schuld. Selbst wenn man sich dazu drängen hat lassen, muss man halt früher oder später den Mut aufbringen sich selbst, und auch seinem Partner, einzugestehen, dass man unglücklich ist - so wie man eben auch alles eigenverantwortlich ansprechen und angehen muss, mit dem man sonst so nicht zufrieden ist.

Die Verantwortung von sich zu weisen und die Gesellschaft, oder wen auch immer, für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich zu machen, klingt für mich, zumindest im speziellen Falle des Ehebruchs, nur nach einer willkommenen Ausrede, um das eigene Fehlverhalten zu legitimieren.
****p35 Mann
8.066 Beiträge
Zitat von **********eaven:
[...] Wer sich im Jahre 2024 in so ein Konstrukt zwängen lässt, auf das er/sie eigentlich keinen Bock hat, ist halt, so hart das klingt, selbst schuld. Selbst wenn man sich dazu drängen hat lassen, [...]
Nope, das ist ja gerade der Punkt: Schuld und Unfreiheit (sich drängen lassen) schließt sich gegenseitig aus!
Jemanden, der keine Wahl hat, für seine Entscheidung zu x oder eben y verantwortlich zu machen, geht halt schlecht.
Und das ist auch kein Zeitprodukt, sog. Extreme wie Zwangsheirat oä gibt es auch im 21.Jh. noch gar nicht selten.

Zitat von **********eaven:
Ich sehe einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Fremdgeher innerhalb einer Beziehung, und dem außenstehenden Affairen-Partner, weil der Affären-Partner in dieser Konstellation eben nur sich selbst Rechenschaft schuldig ist. [...]
Erläutert gehe ich da mit und finde hier eh nur die Verantwortung des TE relevant (nicht die Ehefrau fragt im EP).
Allerdings hat der außenstehende Affären-Partner auch eine sekundäre Verantwortung der Gesellschaft und beiden Eheleuten gegenüber: Wurde die Trauung bspw nach christlichen Maßstäben kirchlich vollzogen, dann gibt es durchaus auch für Nicht-ChristInnen eine gesellschafts-moralische Verpflichtung (Religionsfreiheit&Co), die religiösen Werte des Ehemannes zu achten und somit nicht als Affären-Partner zur Verfügung zu stehen.
Dennoch: Auch hierin liegt die Verantwortung des TEs primär sich selbst als Gesellschaftsmitglied gegenüber, ja.

Vielleicht können wir uns ja alle deshalb bisschen mehr auf den TE konzentrieren,
anstatt uns in Verurteilungen der Ehefrau zu verlieren?
**********hen70 Frau
14.421 Beiträge
Zitat von ****p35:
...
Vielleicht können wir uns ja alle deshalb bisschen mehr auf den TE konzentrieren,
anstatt uns in Verurteilungen der Ehefrau zu verlieren?
Gerne!
Sollte sie sich, wie von dir angeführt, in einer Zwangsehe befinden, so könnte es eine moralische Verpflichtung geben, ihr aus dieser Notlage heraus zu helfen.

Zitat von ****p35:
...
Allerdings hat der außenstehende Affären-Partner auch eine sekundäre Verantwortung der Gesellschaft und beiden Eheleuten gegenüber.
...
Das könnte man diskutieren, vermutlich würden da aber viele zustimmen.
Seine Verantwortung ist aus meiner Sicht einerseits wie er sich damit fühlt. Wie ist sein Wertekorsett und wie vertretbar wäre der nochmalige Sex mit der Festivalbekanntschaft?
Und neben moralischen Werten ist sicher auch nicht von der Hand zu weisen, dass nicht auszuschließen sein wird, dass der gehörnte Ehepartner ggf. irgendwann mal auf dem Konzert erscheint. Bei ganz miesem Karma sogar ggf. gerade dann, wenn die Zwei es miteinander treiben. Dem dann zu erklären, dass es alleinige Verantwortung seiner Frau sei, dürfte ggf. im wahrsten Sinne des Wortes "ins Auge gehen" können.

Wenn er mit all diesen Überlegungen fein damit ist, weiterhin mit ihr Sex zu haben, so hat er seine Abwägung getroffen und sich dafür entschieden. Genauso legitim wäre es, wenn er sich nach allen Abwägungen dagegen entscheidet.

Jeder Einzelne von uns kann und darf seine eigene Meinung dazu haben, welche der Entscheidungen nach unserem persönlichen Wertekompass die Richtige und Angemessene wäre.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Ich finde ihr denkt viel zu kompliziert. Nehmt mal etwas Abstand von euch selbst.

Menschen, die stark nach außen orientiert sind, die sehr kontaktfreudig sind, die spontan sind, die mutig und abenteuerlustig sind, die geraten schnell in die Situation sich anderen zu öffnen und in eine wenig gebremste Dynamik des Handelns zu kommen.

Menschen, die in sich selbst ruhen, die auf Sicherheit bedacht sind, die einen festen Rahmen anstreben um von dort aus organisiert und langfristig tragfähige Beziehungen zu pflegen, entziehen sich lieber einer unkontrolierten Dynamik, kommen nicht in die Puschen, halten dafür aber Kurs.

Geht mal davon aus, dass es seine Gründe hat, dass es diese verschiedenen Charaktere in der menschlichen Population überall gibt. Hat sich durchgesetzt, ist auf Ebene der Population genau die richtige Mischung. Nichts davon ist schlecht. Wir brauchen die alle.

ABER:
Auf individueller Ebene erwachsen daraus nicht nur Beziehungen, die sich hilfreich ergänzen, sondern auch solche, die an unvereinbaren Konfliktlinien scheitern. Und gerne sind das zwei Aspekte der selben Beziehung.

Leid wird individuell empfunden, nicht in einer Gemeinschaft, die diese Pole hervorgebracht hat, und sei sie noch so optimal zusammengemixt.

Also mit ein bisschen Abstand lohnt es sich m.E. nicht, dieses leider schicksalhafte individuelle Leid auf der Ebene der Gesellschaft und Moral heilen zu wollen. Wenn diese Erde sich zeitweilig wie ein Jammertal anfühlt, dann nicht, weil sich irgendjemand nicht an einen göttlich, sonstwie moralisch begründetet oder in Paragraphen gegossenen Plan hält, sondern weil der beste weil anpassungsfähigste Plan sich im dauerden Spiel von Widersprüchen einpendelt.

Man muss nicht prophylaktisch gegen Windmühlenflügel kämpfen. Es reicht doch, wenn man die Konflikte löst, die sich konkret ergeben.
Wer vorschnell die Schubladen von richtig oder falsch füllt, machst sich nur nicht die Mühe genau hin zu schauen, macht sich's dadurch aber nicht wirklich einfacher.
Der schwierigere aber vielleicht erfolgversprechendere Weg scheint mir, die Eigenschafte des eigenen Charakters selbstkritisch zu hinterfragen und sich bewusst zurück zu halten oder sich trotz Bedenken versuchsweise einzulassen, je nachdem, worin man nicht so gut ist.
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