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Panta rhei

Panta rhei
Ohne Interesse an Neuem, wäre ich in der Missionarsstellung verhaftet geblieben. Relativ früh lernte ich mich anzufassen, übte mich auch eifrig in Selbstliebe. Bis es klebrig wurde. Ab da lernte ich dann auch aufzupassen, um keine Spuren zu hinterlassen. Später dann lernte ich noch, dass diese Spuren auch Gefallen finden können. Nicht immer, aber immer öfter.
Als ich beim Sex nicht mehr alleine war, begann mich die Vielfalt zu faszinieren, welche ich kennenlernen durfte, als ich mich unbeschwert treiben ließ. Vielfalt in vielerlei Hinsicht. Nicht nur die Körper, ebenso auch die Geister faszinierten mich.
Die Konstellationen - Körper-Sexualität - erschienen mir unendlich. Bis heute.
Keine „Wahrheit“, in Bezug auf Tabus und Neigungen. Erlaubt ist was den Beteiligten gefällt. Was zusammen Lust macht, und bereitet.
Ein neues Universum eröffnete sich mir, als ich damals das Magazin „Happy Weekend“ für mich entdeckte. Aus heutiger Sicht unvorstellbar, Chiffre-Anzeigen.
Das Erwarten des Briefträgers… Eine überdauerte Erkenntnis früher Tage, es gibt nichts was es nicht gibt. Spannend. Nicht alles mein Ding, auch a priori…

Irgendwann dann, die Entzauberung. Das Internet. Obzwar ich es mir heute nicht mehr wegdenken kann, es hat ja auch Vorteile, verbinde ich nostalgische, schöne Erinnerungen an das Damals.

Mich in den Strömungen der Sexualität treiben lassend, sollte mir eine Erkenntnis gewahr werden – die Einmaligkeit von Begegnungen. Keine ist wie eine andere.
Vielleicht bei mir persönlich, bekennender Reaktionsfetischist, ausgeprägter als bei anderen?! Fetischisten haben es in dieser Hinsicht leichter, denke ich. Die wissen was sie wollen. Mich persönlich reizt das „Unbekannte“ mehr, als meine Leibspeise.

Das individuelle Einlassen, oder Auslassen. Potenzierte Potentiale, im Zwischenmenschlichen, im Miteinander.

Inzwischen in die Jahre gekommen, den physischen Zenit überschritten. Die Strumunddrangzeit hinter mir lassend, eine Erkenntnis – mein größtes, zugleich stärkstes Sexualorgan, ist, und war schon immer mein Gehirn, hinter dem Schleier des Testosterons.

Wie zu Anbeginn meiner Sexualität, steht mein Hirn im Vordergrund; meine Sinne dominierend…
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