„@*******y_74 auf deine ausführliche Kritik und Nachfrage antworte ich gern:
Es gibt einen Zusammenhang und einen Unterschied zwischen Vorurteilen und Statistiken:
Wenn man sagt, Männer machen alles nur aus sexuellen Gründen, oder alle Frauen sind soundso, dann ist das eine unzulässige Verallgemeinerung und somit ein sexistisches Vorurteil. Wenn man aber zB sagt, dass physische Gewalttaten statistisch hauptsächlich von eher jüngeren Männern ausgehen, dann ist das kein Vorurteil sondern eben Statistik und somit verallgemeinerte Erfahrung.
Und die TE fragt nach Erfahrungen, und somit können auch statistische Aussagen helfen. Und daher will ich gern nochmal die beiden statistischen Aussagen erklären, die ich hier gemacht habe:
1. Die meisten älteren Herren, die Damenwäsche tragen wollen, haben fetischistische Motive und machen dies nicht, weil sie noch eine späte Transition vorhaben. Das heißt nicht, dass der Mann der TE auf jeden Fall ein Fetischist und auf keinen Fall eine Transfrau ist - so eine Aussage wäre ein Vorurteil - sondern eben nur, dass er wahrscheinlich (aufgrund von statistischer Erfahrung) eher ein DWT, CD, TV, Fetischist, ist.
2. Natürlich machen Frauen auch viel aus erotisch/sexuellen Gründen, aber im Beispiel "Frau trägt Hosen" vs "Mann trägt klassische/sexy Damenunterwäsche" ist uns wohl allen klar, dass die Motive statistisch signifikant unterschiedlich sind. Dafür brauchen wir keine Statistik. Und auch hier gilt, dass es natürlich Ausnahmen gibt, aber ebenso, dass es eben sehr wahrscheinlich ist, dass der Mann der TE hier eher erotische Gründe für seinen Wunsch hat.
Und zu deiner Frage: Das ist nicht ganz einfach zu sagen, denn wer nonbinary ist, kann ja dennoch auch eine Erotik im Crossdressing sehen. Bsp bei mir selbst: Ich würde heute sagen, dass ich nonbinary bin. Als ich Mitte 20 war, gabs den Begriff noch nicht, aber ich bin gern teils mit Frauenklamotten (zB auch BHs) auf Partys gegangen. Die Motive für mich waren 3erlei: Provokation, Identität und Fetischismus.
echt siehst Du das so, um etwas statistisch bewerten zu können, brauchen wir keine Statistiken? Da reichen offensichtlich irgendwelche Rollenbilder, Vorurteile, Mehrheitsmeinungen.
Das sehe ich ganz anders! Wo kommen wir denn da hin
Meine Vermutung ist, bei vielen schwingt immer noch ein anerzogenes Rollenbild mit, von dem sie sich leiten lassen, auch in ihren Bewertungen.
Und auch wenn es nur eine Minderheit ist, ist es nicht in Ordnung sie vorzuverurteilen.
Wenn 9 sich auf eine bestimmte Weise verhalten, kann man daraus nicht schließen, dass der 10. sich genau so verhält. Das ist nicht zulässig! Und verallgemeinerte Erfahrungen können sehr gefährlich sein. Mündet leicht in Rassismus, Sexismus etc.
Letztendlich ist JEDER Mensch anders.
Wer weiß, wie viele Männer gerne würden, aber sich nicht trauen, aus dieser klassischen Rolle auszubrechen.
Man sieht ja sehr gut den gesellschaftlichen Druck, der teilweise aufgebaut wird, schwule Männer trauen sich nicht zu outen usw. usf., und wenn einer ein rosa Trikot trägt, wird ihm von einigen die Männlichkeit abgesprochen.
Übrigens ich trage gerne schöne feine Stoffe, weil es mir gefällt und weil ich mich selbst verwirklichen will. Und wer weiß, wie viele genau so denken. Bestimmt viele Frauen und einige Männer.