„„
Jetzt wird es mir langsam aber wirklich zu bunt. Es soll hier explizit um eigene Erfahrungen zur sexuellen Selbstbestimmung gehen und nicht um das Verbreiten haarasträubender Thesen.
Na gut, wir schreiben das für Dich
@*****ven weil wir Dich als reflektiert achten. Obwohl uns bewusst ist, dass jene Thesenverbreiter einmal mehr über uns herfallen werden.
Sie:
Ich habe weit über zwanzig Jahre in einer Ehe gelebt, in der sexuelle Selbstbestimmung ein Fremdwort gewesen ist.
Egal, was ich an sexuellen Wünschen äußerte, es wurde rigoros ignoriert. Von Seiten meines Eigentümers wurde sogar gedroht, dass er sich scheiden lassen würde, sollte ich weiterhin Lust auf fremde Haut thematisieren.
Ich habe ihn dann einige Jahre lang betrogen, ihn dann verlassen und meinen jetzigen Partner gefunden, der mir diese Freiheit und Selbstbestimmung nicht nur lässt, sondern mich aktiv darin unterstützt.
Er:
Ich habe in drei Ehen jegliche sexuelle Selbstbestimmung aufgegeben. Ich hoffte jedesmal, dass etwas zurückkehren würde, was wir Anfangs hatten.
Aber das geschah nicht. Ich verleugnete meine sexuellen Wünsche, begann, mich selbst für einen schlechten Liebhaber zu halten und verlor jede sexuelle Selbstbestimmung.
Bis ich mich am Ende löste, alles aufgab, was mich hätte binden können und damit den Platz frei machte für die Frau, mit der ich jetzt mein Leben teile.
Die mich läßt wie ich bin und mir jede Freiheit erlaubt. Wobei ich diese Freiheit gar nicht nutzen will - und ich mich dennoch sexuell Selbstbestimmt fühle :-)
Ich kenne so eine Situation auch sehr gut. Sexuelle Selbstbestimmung hängt auch immer von dem Partner ab, mit dem man sein Leben teilt. Denn wenn diese mit dem Partner absolut nicht möglich ist, bleibt nur die Trennung oder eine Lüge zu leben. Das ist nicht einfach, denn es erfordert viel Mut. Eine Lüge zu leben dagegen ist nicht so schwer. Aber macht es glücklich? Es ist kein richtiges Leben. Und das kann nur jeder selbst für sich entscheiden. Und unser ach so tolles monogames Beziehungsmodell ist da manchmal mit seiner Weisheit am Ende. Denn jeder Fall ist individuell.