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Können massive Verlustängste überwunden werden?

****tat Mann
999 Beiträge
wer bleiben will bleibt.. wer nicht bleibeb will geht... egal wer wo vor Angst hat...
*********mone Frau
353 Beiträge
Zitat von *******aup:
Können massive Verlustängste überwunden werden?
Hallo in die Runde,

Ich habe ein Problem und möchte gern wissen, ob es hier Menschen gibt, die ein ähnliches Problem hatten und es für sich lösen konnten. Ich bin nicht interessiert an Lösungsvorschlägen von Menschen, die mein Problem nicht haben, hatten oder kennen...

Mein Partner und ich sind seit vier Jahren zusammen und an sich sehr zufrieden miteinander. Wir haben keine sexuelle Exklusivität vereinbart, diese aber anfänglich gelebt. Nach gut einem Jahr Beziehung sind wir vorsichtig gemeinsam losgezogen. Irgendwann kam es dann zu Alleingängen und ich musste leider feststellen, das ich damit überhaupt nicht umgehen kann. Er war total verständnisvoll und hat zurückgesteckt.
Nun führen wir seit über einem Jahr eine Fernbeziehung (150 km) und können uns nur am Wochenende und ganz gelegentlich auch mal unter der Woche sehen. Das Thema Alleingänge ist nun wieder vermehrt auf dem Tisch und bringt mich absolut an meine Grenzen. Ich habe massive Verlustängste die mein Kopf mit Flucht in die Autonomie und Trennungsgedanken löst und damit ein enormes Leid bei mir/uns auslöst. Mit meinem Partner bin ich in sehr gutem Austausch. Er kennt all dieses Leid und ist sehr verständnisvoll und steckt zurück, worauf ich mich aber nicht dauerhaft ausruhen möchte, weil mir seine Bedürfnisse ebenso wichtig sind wie meine.

Ich habe vor drei Monaten eine Therapie angefangen um meine Vergangenheit und damit die Ursache der Ängste aufzuarbeiten. Theoretisch bin ich auch schon ein gutes Stück weiter, aber praktisch stellt sich das alles sehr schwierig dar. Ich möchte ihm sein Bedürfnis nach fremder Haut ermöglichen, gerate aber immer in den Autonomie-Trennungs-Modus, selbst wenn Vorschläge in diese Richtung von mir kommen und sich beim aussprechen dieser Vorschläge alles gut und richtig anfühlt.

Ich möchte wissen, ob ich hoffen kann und ob es Menschen gibt, die anfänglich ähnliche Probleme mit dem Loslassen hatten und es geschafft haben, diese zu überwinden? Wie lange hat der Lernprozess bei euch gedauert und ist es euch gelungen tatsächlich frei von diesen Ängsten und dem negativen Kopfkino zu werden? Habt ihr vielleicht eine Strategie die der Game-changer war?

Hoffnungsvolle Grüße
Suse

Es ist zwar schon lange her, aber ich war auch mal an diesem Punkt und hatte ebenfalls immer die Strategie, respektive den Plan mich zu trennen. Nicht, weil ich die Person nicht geliebt habe, aber weil ich sie weder einschränken noch damit konfrontieren wollte, dass meine Verlustängste so stark sind und ich leide.
Was mir geholfen hat ist Zeit, und das Bewusstsein, dass meine Partnerperson jederzeit die Möglichkeit hat und hatte sich von mir zu lösen, das aber nicht will oder getan hat. Es ist seine bewusste Entscheidung mit mir zusammen zu sein, niemand zwingt ihn, und er möchte das auch dann, wenn er zwischendurch sexuelle oder auch emotionale Begegnungen oder Beziehungen mit anderen Menschen hat. Mittlerweile lebe ich seit vielen Jahren polyamor, es sind also nicht rein auf Sexualität bezogene Begegnungen, sondern tatsächlich emotionale Verbindungen die meine Partner*innen eingehen. Trotzdem ändert sich an den Partnerschaften zu mir nichts.
Aber wie gesagt, es hat Zeit und Geduld mit mir selbst gebraucht das zu sehen und zu verstehen. Wenn ein Mensch über Jahre hinweg immer verlässlich und liebevoll da ist, zu unserer Beziehung steht und ich sehen kann, dass eine Begegnung mit anderen Menschen mir nichts weg nimmt, ihm aber etwas bringt, dann habe ich keinen Grund mehr ständig Verlustängste zu haben. Sollte die Liebe mal verschwinden, dann würde er sich auch dann von mir trennen, wenn keine anderen Personen in seinem Leben sind.
Setz Dich nicht unter Druck, mach weiter mit der offenen Kommunikation und schau genau hin - Dein Partner will Dich, mit Dir zusammen sein, mit Dir Zeit verbringen. Das ändert sich auch nicht, wenn er zwischendurch auch "fremde Haut" spüren möchte.
Weitere Personen, sei es nun in polyamoren Strukturen oder bei offenen Beziehungen, nehmen nicht etwas weg. Das können sie auch nicht, denn Menschen sind sehr individuell, und was Dein Partner an Dir liebt, kann ihm eine andere Person nicht geben. Dafür gibt es vielleicht an ihr ganz individuelle Eigenschaften, die er (auch und nicht anstatt!) gerne mag.
Es gibt auch keinen Grund für ein "loslassen". Lediglich Raum geben, natürlich gegenseitig.
*****_82 Frau
23 Beiträge
Zitat von ****tat:
wer bleiben will bleibt.. wer nicht bleibeb will geht... egal wer wo vor Angst hat...

Nein, dies würde ich so nicht unterschreiben. Ich hatte es schon; man wollte dem Grunde nach nicht „gehen“; aufgrund von eigenen Erfahrungen oder durch Erfahrungen Dritter wurde man von Gedankengängen/Ängsten eingeholt und man ist in Folge dessen „zurückgewichen“/gegangen, obwohl es nichts mit der Person zu tun hat, von jener man sich distanziert. Der andere Part denkt selbstredend, dass die Person gehen wollte, obwohl die Person es per se nicht wollte.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Zitat von *******aup:
Das Thema Alleingänge ist nun wieder vermehrt auf dem Tisch und bringt mich absolut an meine Grenzen. Ich habe massive Verlustängste die mein Kopf mit Flucht in die Autonomie und Trennungsgedanken löst und damit ein enormes Leid bei mir/uns auslöst.

Die Trennungsgedanken haben nichts mit ihm zu tun, sondern mit dem Leid. Bei Trennungen geht es in der Regel um die Trennung von den eigenen Gefühlen, nicht um die Trennung von einem Menschen, der diese Gefühle lediglich auslöst.

Zitat von *******aup:
Mit meinem Partner bin ich in sehr gutem Austausch. Er kennt all dieses Leid und ist sehr verständnisvoll und steckt zurück, worauf ich mich aber nicht dauerhaft ausruhen möchte, weil mir seine Bedürfnisse ebenso wichtig sind wie meine.

Sein Zurückstecken ist zwar gut gemeint, doch leider pflegt bzw. vermeidet er damit deinen Konflikt.

Du hast ihn nicht zufällig ausgesucht. Du hast ihn unbewusst ausgesucht, weil die Zeit gekommen ist dich deinen Konflikte zu stellen, um sie aufzulösen. Genau dafür ist er für dich wichtig, weil er diesen Konflikt in dir auslöst. Er ist nicht der Verursacher dieses Konflikts, sondern nur der Auslöser. Somit würde dich eine Trennung von ihm im Zusammenhang deines Konfliktes nichts bringen. Dein Konflikt bleibt damit erhalten und zeigt sich eventuell beim nächsten in einer ähnlichen Situation.

Zitat von *******aup:
Ich habe vor drei Monaten eine Therapie angefangen um meine Vergangenheit und damit die Ursache der Ängste aufzuarbeiten. Theoretisch bin ich auch schon ein gutes Stück weiter, aber praktisch stellt sich das alles sehr schwierig dar. Ich möchte ihm sein Bedürfnis nach fremder Haut ermöglichen, gerate aber immer in den Autonomie-Trennungs-Modus, selbst wenn Vorschläge in diese Richtung von mir kommen und sich beim aussprechen dieser Vorschläge alles gut und richtig anfühlt.

Eine Therapie löst deine Konflikte nicht, sie zeigt dir im besten Fall wie du Sie für dich selbst auflösen kannst. Das Auflösen ist deine Aufgabe. Die Schwierigkeit an Therapien sehe ich im Grundsatz, weil sich derartige Ursachen nicht intellektuell auflösen lassen. Auf der Verstandesebene entstehen die Konflikte, die Lösung liegt jedoch woanders. Therapeutische Ansätze können den Umgang mit der Auswirkung durchaus erleichtern, die Ursache jedoch bleibt in den meisten Fällen bestehen.

Das Motiv ihm seine Bedürfnisse zu ermöglichen halte ich für dich selbst nicht als zielführend. Dein Motiv sollte eher deine eigene emotionale Autonomie im Fokus sein, damit deine Gefühle nicht von Handlungen und Verhaltensweisen anderer abhängig sind. Über das Auflösen deines Konfliktes kommst du selber in erster Linie wieder in deine Kraft, deine innere Mitte und Souveränität. Allein dadurch entsteht schon ein viel größerer Beziehungsraum für euch beide, um mehr Möglichkeiten und Fülle erleben und leben zu können.

Zitat von *******aup:
Ich möchte wissen, ob ich hoffen kann und ob es Menschen gibt, die anfänglich ähnliche Probleme mit dem Loslassen hatten und es geschafft haben, diese zu überwinden? Wie lange hat der Lernprozess bei euch gedauert und ist es euch gelungen tatsächlich frei von diesen Ängsten und dem negativen Kopfkino zu werden? Habt ihr vielleicht eine Strategie die der Game-changer war?

Das Thema emotionale Abhängigkeit ist nicht nur Beziehungsbedingt. Der Weg in die emotionale Autonomie vergrößert nicht nur den Beziehungsraum, sondern ändert die gesamte Lebenseinstellung, wie auch das Selbst- und Weltbild grundlegend. Die Frage sollte sich jeder vorher bewusst stellen, ob er auch bereit ist alle damit verbundenen Konsequenzen zu tragen. Bei der emotionalen Autonomie und dem Loslassen können geht es nicht um einen besonderen Fall im eigenen Lebensbereich, sondern um ein Prinzip das sich auf alle Lebensbereiche auswirkt.

Die längste Zeit, meist Jahre und Jahrzehnte beansprucht das Erlernen, wie Ursachen und Konflikte aufgelöst werden (können). Danach können in der Regel tiefe Konflikte in wenigen Tagen aufgelöst werden, was erstmal eine gute Nachricht zu sein scheint. Das Blöde ist nur, dass es unzählige Konflikte gibt, die immer schwieriger aufzulösen werden, weil Sie sich in tieferen Bereichen befinden, womit dieser eigene Weg in die Autonomie das Ziel wird der nicht zu enden scheint. Es sei denn, man hat für sich selbst einen StatusQuo erreicht, mit dem man zufrieden und glücklich sein Leben leben kann.
******una Frau
7.572 Beiträge
@*******icht ein beeindruckender Beitrag.

Eine vollkommen andere Sicht als jede andere. Meine Frage: ist das fachlich getragen?

Welche Möglichkeiten siehst du zur Realisierung der Autonomie?
******tto Paar
135 Beiträge
Gehe auf die Eingangsfrage ein: Ja, kann man. Aber die Herangehensweise ist bestimmt so individuell wie die Ursachen der Angst es auch sind. Diese zu kennen, diese zu fühlen und in Verbindung zu bringen zu den aktuellen Triggerpunkten, wird der Schlüssel sein. Und dabei auch den Partner auf diese Reise mitnehmen, kann ich nur empfehlen. Wir haben diese Erfahrungen auch gemacht. Details teilen wir gern persönlich mit (falls das gewünscht wird). Und eine der wichtigsten Voraussetzungen ist Geduld von beiden Seiten. Es war ein Prozess, der Jahre gedauert hat, auch wenn es immer wieder Schlüsselmomente gab, die ganz grosse Schritte ermöglichten, gab es auch wieder Stillstand oder Rückschritte. Wir bereuen nichts, fühlen uns heute freier und glücklicher.
Der männliche Teil von Cafecitto.
*****_54 Frau
11.778 Beiträge
Verlustängste in einer sexuell offenen Partnerschaft können sehr wohl eine ganz einfache und aktuelle Ursache haben, ohne dass frühere traumatische Erfahrungen die Hauptrolle spielen: Man befürchtet, den geliebten Menschen an eine andere Person zu verlieren.
Es ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, jemandem, die man liebt, nahe zu sein und nahe zu bleiben.

Das Dilemma: Wer z. B. monoamor empfindet und Monomaorie mit Erotik und Sex verbindet und das nicht trennen kann, kann einfach nicht nachfühlen, wie es ist, zwei oder mehr Personen gleichzeitig zu lieben oder Sex mit ihnen zu haben.
Rational kann man es "einsehen", aber einsehen heißt nicht einfühlen.
Also wird gefühlsmäßig angenommen, der Partner wendet sich auch innerlich von einem ab. Gefühle sind leider nicht immer so steuerbar, wie man es möchte.

Wenn ich in einer Situation stecke, die mir nicht gut tun, die mir über längeren Zeitraum psychische Schmerzen bereiten, kann ich mich entscheiden, entweder mich selbst oder die Situation zu verändern, so, wie es für mich gut ist.
Und wenn das nicht möglich ist, werde ich diese Situation beenden und Ähnliches in Zukunft meiden.

Es muss nicht jeder Mensch sich selbst optimierbar für alles mögliche machen und dabei permanent Stress und unglückliche Gefühle in Kauf nehmen.
******_73 Mann
2.506 Beiträge
Ich hätte an Deiner Stelle, @*******aup, zwei Probleme, die bei mir Verlustangst auslösen können.

Das eine ist das öffnen der Beziehung. Da kann ich gut mit umgehen, denn nicht der eingesperrte Paradiesvogel "gehört" mir, sondern der frei lebende, der trotzdem bei mir ist. Und je öfter die Freiheit genossen wird, und je öfter meine Partnerin zu mir zurück kehrt, um so sicherer fühle ich.

Das andere Problem wäre die Fernbeziehung. Ich traue diesem Konstrukt nicht. Ich kenne Paare, die haben berufsbedingt über Jahrzehnte eine Fernbeziehung geführt, und es hat funktioniert. Aber, dass sind in meiner Erfahrung die absoluten Ausnahmen. Ich bin für Fernbeziehungen nicht geschaffen. Übergangsweise ja. Aber ich brauche die Perspektive, dass sich irgerndwann etwas ändert. Die Perspektive, dass "wir" erst Rentner werden müssten, reicht mir nicht. Da fehlt mir das Vertrauen, dass das so lange hält.

Mal Hand auf´s Herz, wo liegt bei Dir das Hauptproblem? Was wäre ohne das andere?
********n994 Mann
6 Beiträge
Hallo Suse,

erst mal tut es mir sehr leid, dass es dir manchmal so geht. Ist n scheiß Gefühl, hatte das auch lange Zeit. Richtig stark von dir, dass du dir da Hilfe suchst und versuchst, das Problem bei der Wurzel zu packen. Sowas hat seinen Ursprung fast immer in traumatischen Erlebnissen aus der Kindheit/Vergangenheit und die aufzuarbeiten ist da glaube ich der einzige Weg. Hast du denn für dich schon rausgefunden, was deine genaue Befürchtung ist, wenn er mit anderen Frauen schläft? So wie ich das verstanden habe hat er das ja schon viele Male gemacht und ihr seid immernoch ein paar *g* Ich denke es ist immer möglich, sowas zu überwinden. Manchmal dauert es aber ne Weile und ist anstrengend und du sagst ja selbst, dass es bei dir schon in ne gute Richtung geht. Bleib dran an der Sache und kommunizier viel mit deinem Partner, dann wird das bestimmt *g*

Liebe Grüße
*******aup Frau
115 Beiträge
Themenersteller 
@******_73
In mir ist, durch meine Kindheit, ein starkes Gefühl der Wertlosigkeit und des Selbstzweifels verankert was, sich hauptsächlich auf meine Hauptbindungsperson bezieht. Hinzu kommt, daß Bindung für mich nie etwas sicheres war, sondern etwas was nur bei physischer Anwesenheit besteht und auch da instabil war. Naja, wenn mein Partner allein fremde Haut genießt kommen alle drei meiner "Probleme" zusammen und das bekomme ich noch nicht gehandelt...

@*****_54 korrekt! Ich empfinde absolut monoamor. Rein rational ist mir es klar, das uns nichts passiert wenn mein Partner ohne mich unterwegs ist, doch sobald ich einen Vorstoß in diese Richtung mache, dreht mein System vollkommen an der Uhr, egal wie sicher ich mich vorher mit dem setting fühlte.

@*******icht nichts löst meine Konflikte, außer ich selbst, dessen bin ich mir durchaus bewusst.
"Therapeutische Ansätze können den Umgang mit der Auswirkung durchaus erleichtern, die Ursache jedoch bleibt in den meisten Fällen bestehen." Ich denke das kommt auf die Therapieform an, die gewählt bzw. angeboten wird. Nicht jede Form ist für alle Probleme geeignet. Trotzdem ist es für mich wertvoll ein Gegenüber zu haben, das mich kritisch spiegelt und für mich wichtige Fragen stellt um die Ursache überhaupt zu finden und zu erkennen. Jedenfalls bin ich in den letzten vier Monaten sehr viel weiter gekommen als in den Jahren davor...

@******tto danke dir! Das macht mir Mut!

@*****_82 das kann ich so auch unterschreiben!

@*********mone vielen Dank! Auch das macht Mut, auch wenn ich davon noch weit weg bin!
******_73 Mann
2.506 Beiträge
Zitat von *******aup:
@******_73
In mir ist, durch meine Kindheit, ein starkes Gefühl der Wertlosigkeit und des Selbstzweifels verankert was, sich hauptsächlich auf meine Hauptbindungsperson bezieht. Hinzu kommt, daß Bindung für mich nie etwas sicheres war, sondern etwas was nur bei physischer Anwesenheit besteht und auch da instabil war. Naja, wenn mein Partner allein fremde Haut genießt kommen alle drei meiner "Probleme" zusammen und das bekomme ich noch nicht gehandelt...
Oha. Das wirkt erst einmal wirklich wie eine ganz schöne Bergkette vor Dir, wenn man an das Sprichwort "die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt" denkt.

Meine Strategie bzgl. der Distanz war bisher, mich nach Möglichkeit nicht auf Fernbeziehungen ein zu lassen. Das ist Dir dann aber gerade gar keine Hilfe.

Am Selbstwertgefühl, Selbstzweifel. Daran musst Du arbeiten. Ganz egal, ob und mit wem Du eine Beziehung führst.
Sagt sich einfach, weißt Du selbst, helfen kann ich da auch nicht.

Das Blöde ist, dass jeder gescheiterte Versuch, eine Beziehung auf zu bauen dazu führt, dass man sich letztlich nur bestätigt fühlt. Dabei gehen auch Beziehungen von Personen in die Brüche, die keine Selbstzweifel und geringes Selbstwertgefühl haben. Es ist also kein Beleg, dass die eigene Einstellung richtig war. Nur, wie bekommen wir in Deinen Kopf, dass da keine Abhängigkeit besteht, und er Dir, wenn er Dir sagt, dass Du etwas besonderes bist und ihm viel bedeutet, das glaubst? Und erst recht, wenn es nicht klappen sollte? Das Niemand die Zukunft kennt, und in dem Moment die Wahrheit entsprechend seiner Vorstellung und seinem Gefühl sagte?
Die Empfehlung, "spring eben mal ins kalte Wasser" hilft nicht. Ist zwar was dran, hilft aber nicht.

Frage anders herum. Was meinst Du, müsste er machen, dass Du Dich sicher fühlst?
****54 Mann
3.846 Beiträge
Zitat von ******_73:
Frage anders herum. Was meinst Du, müsste er machen, dass Du Dich sicher fühlst?

Wenn du dass so absolut setzt und er sich daran hält, obwohl beide wissen, dass die Furcht keine reale Basis hat, macht er sich zum Hampelmann. Es hilft nicht und zudem wird er @*******aup soo auch nicht gefallen.

Wie wäre es, wenn er fragen würde, was er anbieten könne, damit sie zwar bereits mit ihrer Furcht kämpfen muss, aber noch nicht von ihr überwältigt wird. Bewusst die Gradwanderung annehmen, weil es nicht in seiner Hand liegt, ihre Unsicherheit weg zu blasen. Das Taumeln und die Notwendigkeit des Auffangens annehmen.
****tat Mann
999 Beiträge
sich bewust machen das es etwas in Dir ist und wer gehen kann, kann auch bleiben,
was Du (krampfhaft) halten willst wirst Du erdrücken ..das überwinden fällt nun mal schwer,
aber mit den Ängsten leben ist ja auf Dauer keine Alternative.. und objektiv es spielt sich
in Deinem Kopf ab ...die äusseren Gegebenheiten sprechen dagegen die Entscheidung
liegt doch bei Euch....

change user sagt mein Computerfritze... leichter gesagt als getan... und wie geht ein
zusammen leben... welche Sicherheit bietet das... ist doch nur in der Vorstellung sicher
*****_54 Frau
11.778 Beiträge
Dieses Gefühl ist nicht rational lösbar, hat ja auch nicht ursächlich mit der momentanen Situation zu tun. Die ist nur ein Platzhalter.

Aber man könnte sich z.B vorstellen, dass dieses Gefühl wie ein ungebetener Gast ist, der sich einfach mit aufs Sofa setzt und dann, wenn er Unruhe gestiftet hat, auch wieder verschwindet.
Merkt man einige Male, dass danach wieder alles gut ist, kann man versuchen, diesem ungeliebten Gast beim nächsten Mal gleich die Tür zu weisen.
Irgendwann wird er nicht mehr anklopfen.

(Weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber durchs Fenster kann ich ihn noch manchmal beobachten, wie er draußen herumschleicht.)
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ja ich konnte das überwinden.

Mit therapeutischer Hilfe und viel eigenem Prozess. Gedauert hat es ca 8 Jahre.
Dahinter steckt ziemlich viel Persönlichkeitsentwicklung und auch teils harte Lektionen des Lebens.

Es kann sein dass du bestimmte Traumata hast an die du heran musst.
Ich musste viel mit Emotionen und Ängsten arbeiten und rationaler werden.
Auch ist es wichtig sich ein starkes Selbstwertgefühl aufzubauen, die Gewissheit dass eine Trennung nicht das Ende der Welt wäre und man klarkommt, darüber hinaus der Weg raus aus dem „Vergleichen“.

Mir haben bestimmte Coaching-Tools, NLP und EMDR viel besser geholfen als die Tiefenpsychologie.

Alles Gute für dich.
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