Können massive Verlustängste überwunden werden?
Hallo in die Runde,Ich habe ein Problem und möchte gern wissen, ob es hier Menschen gibt, die ein ähnliches Problem hatten und es für sich lösen konnten. Ich bin nicht interessiert an Lösungsvorschlägen von Menschen, die mein Problem nicht haben, hatten oder kennen...
Mein Partner und ich sind seit vier Jahren zusammen und an sich sehr zufrieden miteinander. Wir haben keine sexuelle Exklusivität vereinbart, diese aber anfänglich gelebt. Nach gut einem Jahr Beziehung sind wir vorsichtig gemeinsam losgezogen. Irgendwann kam es dann zu Alleingängen und ich musste leider feststellen, das ich damit überhaupt nicht umgehen kann. Er war total verständnisvoll und hat zurückgesteckt.
Nun führen wir seit über einem Jahr eine Fernbeziehung (150 km) und können uns nur am Wochenende und ganz gelegentlich auch mal unter der Woche sehen. Das Thema Alleingänge ist nun wieder vermehrt auf dem Tisch und bringt mich absolut an meine Grenzen. Ich habe massive Verlustängste die mein Kopf mit Flucht in die Autonomie und Trennungsgedanken löst und damit ein enormes Leid bei mir/uns auslöst. Mit meinem Partner bin ich in sehr gutem Austausch. Er kennt all dieses Leid und ist sehr verständnisvoll und steckt zurück, worauf ich mich aber nicht dauerhaft ausruhen möchte, weil mir seine Bedürfnisse ebenso wichtig sind wie meine.
Ich habe vor drei Monaten eine Therapie angefangen um meine Vergangenheit und damit die Ursache der Ängste aufzuarbeiten. Theoretisch bin ich auch schon ein gutes Stück weiter, aber praktisch stellt sich das alles sehr schwierig dar. Ich möchte ihm sein Bedürfnis nach fremder Haut ermöglichen, gerate aber immer in den Autonomie-Trennungs-Modus, selbst wenn Vorschläge in diese Richtung von mir kommen und sich beim aussprechen dieser Vorschläge alles gut und richtig anfühlt.
Ich möchte wissen, ob ich hoffen kann und ob es Menschen gibt, die anfänglich ähnliche Probleme mit dem Loslassen hatten und es geschafft haben, diese zu überwinden? Wie lange hat der Lernprozess bei euch gedauert und ist es euch gelungen tatsächlich frei von diesen Ängsten und dem negativen Kopfkino zu werden? Habt ihr vielleicht eine Strategie die der Game-changer war?
Hoffnungsvolle Grüße
Suse