Umgang mit der Bi-Neugier des Partners (m)

Ja, den Rucksack "alte Beziehung " spüre ich häufig deutlich, ich versuche dem mit radikaler Reflektion und vielen offenen Gesprächen entgegen zu wirken, aber natürlich krabbeln Dinge immer mal wieder hervor.
Da ich von der Fantasie so abgeholt und dabei war / bin, hatte ich den Rucksack tatsächlich noch nicht mit einbezogen und muss da mit mir selbst nochmal ins Gericht gehen.
Und natürlich habe ich die von dir beschriebene Angst an dieser Stelle sehr deutlich, weswegen ich auch wirklich ernsthaft nach Ansätzen für mich suche.
Es gibt dazu keinen, aber auch wirklich keinen vom Partner getriggerten Ansatz, der mich denken lässt, er würde das heimlich umsetzen, aber loslassen tut mich das nicht.

Ja, da hast natürlich recht.
Es war allerdings anfänglich schon ein wenig meine Hoffnung da, dass wir uns Mithilfe der uns zur Verfügung stehenden Spielzeuge etc gar nicht weiter damit beschäftigen müssen. Dass das von mir empfundene "du bist für mich mehr als genug " einfach geteilt wird. Offenbar ist sowas ja aber auch nur eine falsche Illusion.

Ja, es gibt hier viele Ansätze auf denen ich nochmal herum denken werde und für mich herausfinden muss, ob sich dadurch meine Gefühle dazu beeinflussen lassen oder ich weiterhin fest stecke. Da muss ich auch sicher paar Mal drüber schlafen, damit das innere bockige Kind auf der Schulter aufhört mich anzuschreien im Sinne von "Soll er halt machen, mir doch egaaaal, soll er grad machen was er will und ich schau nachher wie ich mich entscheide " ... was natürlich lächerlich und kindisch und bockig ist... aber naja, eben auch laut

Die Idee hatte ich heute vor meiner Beitragserstellung auch, hab da was vermeintlich passendes raus gesucht und werde diesen Vorschlag nachher mal präsentieren.
Zusammen mit meinen hier gesammelten Erkenntnissen

Mit dem Gedanken und Gefühl bin ich da auch ran gegangen und empfinde es genau so! Als Spielzeug/ Zusatz der Bereicherung und Spaß für uns bringen kann/ soll. Beim Alleingang will sich das nur nicht übertragen lassen. Da herrscht das andere Gefühl aktuell vor und ich habe massiv Probleme mit dem Gedanken, dass ich ihm irgendetwas "nicht gönne" . Ja, tue ich, aber damit gut (!) klar kommen, dafür ist mein Rahmen aktuell ein anderer als seiner... es fühlt sich aber nicht richtig an, ihm meinen Rahmen überzustülpen...
Was ein Dilemma

... Danke erstmal für deinen Beitrag!
Ist es denn bei euch nun so, dass sie sagt "leb das ruhig aus, nur lieber ohne mich" und du nutzt diese Erlaubnis nicht aus Angst sie zu verletzen oder lehnst du von dir aus die gemeinsame Umsetzung aus dieser ab? Wie ist euer Umgang diesbezüglich? ...gerne natürlich auch als PN, falls dir eine öffentliche Antwort unangenehm ist. Sollte die Nachfrage zu sehr ins Detail gehen, entschuldige ich mich!

Vielen lieben Dank für deine Beiträge!!

Es ist so, dass bei mir innerlich der Zug für die gemeinsame Umsetzung schon so ziemlich abgefahren ist. Ich brauche von meinem Gegenüber ein deutliches "darauf hab ich jetzt so richtig Bock", damit ich im Kopf abgeholt bin. Dadurch sind unsere Grenzen zusammen natürlich sehr weit gesteckt... ich brauche einfach nur meinen Partner, der mir mit seinen Gefühlen sehr wichtig ist, der auf irgendwas total und richtig abfährt um mich auf neue Dinge grundsätzlich erstmal einzulassen. Und wenn es nur das Kopfkino ist, worauf er abfährt reicht mir das schon zu. Sollte sich die Realität als anders heraus stellen, bin ich automatisch schon aus, weil ich nicht das notwendige Feedback von meinem Partner kriege, das mich ansonsten komplett mittragen würde. So... Nun hat er den Alleingang Wunsch geäußert, ich den gemeinsam... ich merke, daß passt nicht gut für ihn und ich möchte nicht, daß er etwas mir zuliebe macht, was er in dieser Form eigentlich gar nicht fühlt. Da ist mein Bedürfnis schon bei so ziemlich null. Der Versuch zurück zu rudern war ja seinerseits auch schon da. Zu sagen "nee, wenn es dir damit so geht, du dich so fühlst, dann möchte ich das lieber nicht machen. Das fühlt sich dann nicht mehr gut/ richtig an, so wichtig ist es mir nicht. Wir, unsere Beziehung so wie sie ist, ist viel wichtiger " ... diese Wunschstreichung ist für mich keine Option. Das würde daraus den zuvor beschriebenen "rosa Elefant im Raum " machen und ich käme mir vor, als hätte ich etwas verboten/ aktiv verhindert... dauerhaft gar nicht gesund für uns als Paar...
Natürlich kam von ihm auch bereits das Zurückrudern im Sinne von "okay, wenn das der Knackpunkt ist, dann gehen wir zusammen hin" ... da fehlt mir aber dann, wie oben beschrieben, sein grundsätzliches "genau darauf hab ich jetzt, so wie es ist, richtig Bock"

Wir haben uns nun erstmal so verständigt, dass wir einen entsprechenden Abend, eine entsprechende Veranstaltung raus gesucht haben, die von der Grundthematik passt. Er geht hin, um es sich anzuschauen, mal vorfühlen ob die Idee im Realen noch so gut ist, wie im Kopf. Erstmal den Knoten lösen und schauen, ob das Ganze in der Realität immer noch wirkt wie "da möchte ich jetzt wirklich gerne mitmachen " . Dann kann er ja auch ganz anders mit der Frage umgehen, ob es okay ist, wenn wir den Schritt der Umsetzung zusammen machen. Erstmal ausloten, ob er mit dem Gefühl zurück kommt mitmachen zu wollen und es ist kein Problem mehr, dafür den passenden Rahmen zu finden oder mitmachen zu wollen mit der festen Aussage "finde ich gut, aber ich möchte definitiv nicht das du mich so siehst" oder vielleicht ist danach der Trops auch komplett gelutscht und er sagt "im Kopf ne tolle Spielerei, in der Realität nix was ich möchte " ... dann haben wir den Ausgangspunkt zumindest schonmal ein bisschen verschoben und führen schon wieder ganz andere Gespräche...
So mal die Idee...

Oh, diese Situation ist natürlich eine ganz andere und gar nicht zu vergleichen.
Ich war von Anfang an ganz offen mit allem was ich vorher gemacht, mir angesehen oder ausprobiert habe. Da wir uns hier über joy kennengelernt haben, war das auch irgendwie ein kompletter Selbstläufer, auch wenn ich da offen genug gewesen wäre, hätten wir uns anders kennengelernt. Ich war auch ganz offen mit der Tatsache, dass ich mit allem besser umgehen kann, als mit Lügen, verschweigen oder Betrug. Das heißt nicht, dass ich mich leicht tue mit allem anderen (siehe die aktuelle "Problematik "), aber da habe ich etwas, was ich offen angehen kann. Wenn ich nicht weiß was los ist oder nur die halbe Wahrheit kenne, kann ich keinen guten Weg finden und das Kind ist vorher schon in den Brunnen gefallen. Das empfinde ich auf Dauer als tödlich für jede Beziehung. Ich sehe ihn als eigenständige Person mit eigenen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen. Natürlich ist erstmal immer der grundsätzliche Wunsch da, dass diese Dinge sich einfach decken. Das wäre das absolute Optimum... aber realistisch ist das einfach nicht. Ich nehme seine Wünsche, Bedürfnisse auch entsprechend nicht als persönlichen Angriff, wenn sie sich nicht mit meinen decken. Aber so habe ich wie jetzt zumindest die Chance die Lösung mit zu gestalten. Ich habe die Gelegenheit zu erfahren, was der Hintergrund ist und warum ich diesen Wunsch ggf nicht erfüllen kann... den Wunsch nach einem (echten) Penis kann ich nicht erfüllen... wäre zb der Wunsch nach fremder Haut da, könnte ich ihn nicht erfüllen etc . Natürlich/ Offensichtlich fällt mir das Anfreunden mit bestimmten Themen nicht immer leicht, muss es aber auch nicht. Aber ich weiß zumindest womit ich mich auseinandersetzen muss.
Von mir kommt so ziemlich die gleiche Aussage wie von deiner Partnerin... ich habe da auch nichts Dolles, was ich zu der Frage "was würdest du denn gerne mal noch machen " beitragen kann. Die Dinge, die ich als interessant empfunden habe, hab ich ausprobiert und größtenteils verworfen. Es gibt Spielarten die ich mit ihm für mich entdeckt habe, die möchte ich weiter ausbauen.
Vielleicht solltet ihr da auch nochmal mehr ins Gespräch gehen? Vielleicht zeigst du ihr mal den kurzen Austausch hier, um ein Gespräch neu anzukurbeln? Ihr wollt es ja noch ein paar Jahrzehnte miteinander aushalten, so ists doch dann auch eher semi gut, oder?