Zitat von **********hitze:
„Hallo CuriousMichelle,
weiter oben schriebst du:
"Der Versuch zurück zu rudern war ja seinerseits auch schon da. Zu sagen "nee, wenn es dir damit so geht, du dich so fühlst, dann möchte ich das lieber nicht machen. Das fühlt sich dann nicht mehr gut/ richtig an, so wichtig ist es mir nicht. Wir, unsere Beziehung so wie sie ist, ist viel wichtiger " ... diese Wunschstreichung ist für mich keine Option. Das würde daraus den zuvor beschriebenen "rosa Elefant im Raum " machen und ich käme mir vor, als hätte ich etwas verboten/ aktiv verhindert... dauerhaft gar nicht gesund für uns als Paar..."
Dieser Satz von "ihm" - so wichtig ist es mir nicht. Wir, unsere Beziehung so wie sie ist, ist viel wichtiger - ist doch eigentlich die größte Wertschätzung, die dir dein Partner entgegenbringen kann. Wenn man als Paar die Beziehung für Erfahrungen mit Anderen öffnet, kann meines Erachtens die Grundlage dafür nur sein, dass die Bedürfnisse und Gefühle der Kernpartner absoluten Vorrang haben und grundsätzlich "okay" sind... und eben nicht als indirektes Verbot gewertet werden, wie du es empfinden würdest, wenn dein Partner dir zuliebe eine Phantasie nicht auslebt. Es ist ja letztlich seine Entscheidung, deine Bedürfnisse vor seine eigenen zu stellen... Du bist es ihm offenbar wert. Bist du es dir selbst nicht wert, dieses Geschenk von ihm anzunehmen? Oder belastet dich die "Verantwortung" dafür, dass er aus Liebe zu dir mit seiner Neugier zurücktritt?
Das sind so meine Gedanken dazu... du hattest ja danach gefragt.
Ich finde den Thread und dein eigenes Mitschreiben hier übrigens richtig, richtig toll - hab hier selten einen so guten Austausch gelesen!
Vielen Dank dafür, Michelle!
Vielen, vielen lieben Dank für deine Zeilen!
Sie haben mir nochmal einen ganz anderen Blickwinkel ermöglicht und haben sehr, sehr gut getan!
Es ist so, dass ich erstmal seinen Wunsch und den Wunsch bzgl der Umsetzung zur Umsetzung als (nennen wir es mal...) Kernwunsch/ Prioritätswunsch empfinde. Erstmal steht da seine Fantasie im Raum (die mir offen hinzustellen ist in sich ja mit wahnsinnig viel Vertrauen verbunden), dann die konkrete Aussage zu "wie würde ich mich in der Umsetzung am wohlsten fühlen" ... nun ist es als Partnerin natürlich schon meine oberste Priorität ihn glücklich zu sehen, dabei meine Gefühle aber nicht außer Acht zu lassen, natürlich weil die auch Gewicht haben und zählen sollten (sonst kannste dir die Nummer ja auch sparen) und zum anderen, setze ich unsere Beziehung so wie sie ist aufs Spiel und behandle sie schlecht (und mich würde ich so auch schlecht behandeln). Gleichzeitig ist seine Priorität, mich nicht zu verletzen und unsere Beziehung zu gefährden. Das sehe ich, genau so haben wir unsere Beziehung aufgebaut. Grundsätzlich ist erstmal immer die übergeordnete Annahme, das nichts was der andere tut/ sagt gerade von ihm getan/ gesagt wird um den Gegenüber zu verletzen.
Aufgrund meines hier bereits beschriebenen Rucksacks, fällt mir die Annahme des Geschenks (wie du es so wunderschön geschrieben hast!) wahnsinnig schwer.
Kurze Anmerkung dazu: 10 Jahre Beziehung/ 8 Jahre Ehe, ich dachte meinen Gegenüber wirklich zu kennen und hätte selbst ein Jahr nach der Trennung die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass Untreue, Betrug nicht zu unseren Problemen gezählt haben. Dann finde ich hier durch Zufall sein damals 8 Jahre altes Profil, aus dem klar erkennbar war, was tatsächlich in meiner Ehe lief (Affären, Parkplatzbesuche, Clubbesuche, komplett anders gelebte Orientierung -bi- wie mir immer vorgelebt wurde uvm). Das hat mich wirklich in meinen Grundfesten, meinem Vertrauen zu mir selbst und meiner eigenen Urteilsfähigkeit wahnsinnig erschüttert.
Hier klopft das Rucksäckchen natürlich direkt am Hinterkopf und suggeriert mir, ich sollte schon mit "gefühlten Verboten" äußerst vorsichtig sein... die haben die Angewohnheit dir hintenrum in den Hintern zu beißen.
Ich habe überhaupt keine (!!) Zweifel, das mein Partner mir die komplette Wahrheit sagt, wenn er mir sagt "nee, fühl ich so jetzt nicht mehr " . Diese Wahrheit mag auch noch Jahre Bestand haben. Nun ist das mit uns ja aber auf quasi immer angelegt und ich möchte seinen Wunsch nicht minimieren indem ich ihn mit meinen Gefühlen erstmal ersticke ohne zumindest zu versuchen eine gute Lösung zu finden und ich möchte auch keine Situation kreieren, in der ich immer mal wieder den Gedanken habe, dass er, wenn in ein paar Jahren der Wunsch doch deutlicher wird, gar nicht erst zu mir kommt, weil Runde 1 nun nicht gut gelaufen ist.
Es gibt keinen (!!) von ihm getriggerten Anlass so zu denken. Mir ist bewusst wo dieser Gedanke her kommt und er kann das auch zuordnen... aber damit möchte ich mich nicht immer mal wieder beschäftigen müssen, weil es mal wieder aufkocht.
.... so viel dazu ....