Zitat von *********her92:
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Und die soll ich jetzt alle lesen? Sorry, aber ich unterhalte mich doch auch deshalb hier mit euch im Chat. Das ist nunmal meine aktuelle Ausgangslage. Wenn ich jetzt Anfange mir Bücher zum Thema reinzulesen, dann ist das Thema hier auf Joy vorbei, wenn ich fertig bin.
Kurzgesagt, du wirfst mir zwischen den Zeilen vor, dass ich mich nicht genügend mit dem Thema auseinandergesetzt habe, um mich hier zu beteiligen. Zumindest verstehe ich das so.
Ernstgemeinte Frage:
Wer glaubt ihr, leidet am meisten unter toxischer Männlichkeit?
Du kannst dich informieren, nicht für den Thread, sondern weil dich das Thema interessiert und du was darüber lernen willst. Vielleicht willst du sogar deine eigenen Überzeugungen hinterfragen und schauen, was bei rauskommt. Vielleicht bist du einfach ein neugieriger Mensch.
Aber meinetwegen musst du dich gar nicht damit beschäftigen. Du sollst ganz ausdrücklich zu deinen eigenen Schlüssen kommen. Beschwer dich aber nicht über fehlende Definitionen, wenn du den Begriff noch nicht mal gegoogelt hast.
Zu deiner Frage: Alle. Alle leiden darunter. Männer, Frauen, alle Sexes, alle Gender, alle sexuellen Orientierungen, Kinder, Teenies, Eltern, Kinderfreie, Senior:innen, die gesamte Gesellschaft, zwischenmenschliche Beziehungen, der Staat, die Welt. Weil es Teil eines Systems ist, das alle betrifft.
Dein Erleben als Mann ist sehr viel wert. Du spürst ja gerade, wie Erwartungen an dir zerren. Alte Rollenbilder, neue Rollenbilder. Wo bin ich? Wer bin ich? Wie wurde ich erzogen? Stimmen die Dinge, die ich glaube?
Nur: Dein Erleben als Mann ist nicht mehr wert als das Erleben aller anderen. Und wenn wir über Systeme reden, dann ist anekdotische Evidenz nicht zielführend. Sie kann ein Hinweis sein auf Missstände, deshalb ist sie wichtig; das muss aber dann empirisch überprüft werden. Wir brauchen Daten, große Datenmengen. Denn hier geht es um Populationen, Gesellschaften, deren Zusammenhänge und Verflechtungen, historische, soziologische, biologische, politische, kulturelle usw.
Es gibt ganz viele tolle und mutige Menschen da draußen, die über diese Zusammenhänge aus den verschiedenen Perspektiven aufklären, nicht nur in Büchern, auch auf Webseiten, in Podcasts, in sozialen Medien, bei Vorträgen etc. pp. Muss man nicht alles wissen, meist reicht es einfach schon anzuerkennen, dass andere Menschen komplett andere Lebensrealitäten haben können und dass man selbst keine Ahnung davon hat, solange man sich nicht umfassend informiert. Da schließe ich mich natürlich mit ein. Ich hab von jeder Menge Sachen null Ahnung.