Die Fahrlehrerzunft gibt als einen wesentlichen Grund an, dass die Jugend sich nicht mehr als Mitfahrende mit dem Thema Autofahren beschäftigt. Die sitzen 17 Jahre neben den Eltern und haben null Ahnung, was die da vorne links machen, damit sie ans Ziel kommen. Auch von der Verkehrsbeobachtung dabei bekommen sie nichts mit, so dass alltägliche Situationen des Autofahrers ihnen völlig fremd sind. Wie überall ist auch hier das Smartphone das ablenkende Ding.
Früher wären die jungen Leute zusätzlich viel mehr interessiert und hätten deutlich mehr Vorerfahrung mitgebracht. Natürlich sind die Bedingungen auch härter geworden: Mehr Verkehr bedeutet mehr nötige Aufmerksamkeit und Routine. Dazu kommen heute mehr Fragen zu ökologischen Themen, etc. Ich glaube, die Pflichtstunden sind auch mehr geworden. Und die Prüfungsfahrt ist heute 50 % länger geworden, was auch mehr Durchfallpotenzial mit sich bringt.
Ich brauchte 1982 15 Stunden bis zur Prüfung, davon waren 5 als "Sonderfahrten" - glaube ich - Pflichtstunden. Die praktische Prüfung fand im Anschluss zur theoretischen Prüfung statt, wenn man sie denn bestanden hatte (bzw. ein paar Stunden später, denn wir waren ja viele). Meine Mutter erzählte was von 9 Stunden, meine Tochter hatte 2011 25 Stunden.
Wenn ich aus Gag mal Prüfungsfragen in einem Online-Test durchgehe, würde ich heute noch bestehen. Allerdings verwundern so manche Fragen doch, weil sie anders sind als früher. Daher kann schon mal eine falsche Antwort von mir dabei sein.