„...Führerschein punktgenau zum 18. Geburtstag gemacht. Vorher jedoch ca. 3 Jahre
ausgiebig Schwarz gefahren...
Oh, das ist eine andere Story.
Nachdem ich gelesen habe, dass der RMV froh war, 45% der Kosten durch Ticketverkauf reinzubekommen und der Rest von Steuergeldern finanziert wird, dachte ich mir: Moment, der Steuerzahler zahlt 55%?
Ich zahle Steuern und will fahren, meine Frau zahlt auch Steuern und will nicht fahren. Dann ist mein Ticket ja bereits bezahlt.
Also bin ich ohne Fahrschein gefahren. Gut 10 Jahre lang.
Kontrolleure waren bereits vor dem Einsteigen meist gut zu erkennen (heute tragen die sogar Uniform!), dann bin ich halt ausgestiegen, habe einen Fahrschein gekauft und bin mit der nächsten Straßen- oder U-Bahn hinterhergefahren. Kostete 10 Minuten.
Hat das nicht geklappt, war ich nett und freundlich und sagte, ich habe keinen Fahrschein. Ausweis habe ich nicht dabei (was gelogen war), aber ich zahle hier und jetzt sofort in bar. Denn: Anders als in der S-Bahn (= Deutsche Bahn) war lediglich ein "erhöhtes Beförderungsentgelt" (40 Euro) zu zahlen, also ein teurer Fahrschein zu kaufen. Man wurde sogar noch gefragt, wo man hin fahren will, denn damit durfte man jedes entfernte Ziel erreichen. Personalien wurden so nie erhoben und ich bin nicht aktenkundig. So habe ich pro Jahr vielleicht 10 normale Fahrscheine und 2 teure gekauft. Ich musste nur immer genug Geld einstecken haben.
Als meine Tochter dann in den Kindergarten kam, war das Auto wieder dran, beim Arbeitgeber wurde ein Parkplatz gemietet und ich hatte ca. 13 Jahre lang - anders als beim Bahnfahren mehrfach pro Jahr - keinerlei Erkältungskrankheiten mehr.