Eine wahnsinnig schwierige, aber auch interessante Frage, weil sie so unglaublich viele Aspekte beinhaltet, die im Grunde zur Beantwortung der Frage vorab definiert werden müssten. Eine Frage, die mir das Gefühl gibt, dass selbst tausend Bücher nicht reichen würden, um sie letztlich zu beantworten.
Habe den lieben Chatbot mal gefragt und hangele mich als Orientierung etwas entlang. "Seine" Antwort lautete wie folgt:
Ja, bedingungslose Liebe existiert. Es ist eine Form der Liebe, die frei von Bedingungen, Erwartungen oder Forderungen ist. Es ist eine Liebe, die ohne Vorbehalte oder Einschränkungen gegeben wird. Allerdings ist bedingungslose Liebe nicht immer einfach zu erreichen, da wir als Menschen oft von unseren eigenen Bedürfnissen und Wünschen geleitet werden. Es erfordert eine bewusste Entscheidung, bedingungslose Liebe zu praktizieren und sie in unseren Beziehungen zu leben.
Meine Gedanken zu den ersten Aussagen:
Ja, bedingungslose Liebe existiert. Es ist eine Form der Liebe, die frei von Bedingungen, Erwartungen oder Forderungen ist. Es ist eine Liebe, die ohne Vorbehalte oder Einschränkungen gegeben wird.
Das hieße für mich, dass, wie hier auch schon geschrieben wurde, die Liebe nicht an einen bestimmten Menschen geknüpft sein kann. Denn es existiert nichts, was dazu beiträgt, dass sich Liebe entwickelt und aufrecht erhält. Wenn nichts existiert, was Liebe also auslöst, muss sie entweder komplett und in gleichem Maße für alle gelten, oder sie fehlt gänzlich. Die Liebe wäre rein intrinsisch und universell und nahezu "göttlich". Eine Liebe, die "aus dem Nichts" kommt und bis an das Ende unsere Lebens existiert. In gleichbleibender Intensität und Verteilung. Liebe wäre quasi ein Selbstzweck.
Gedanken zum zweiten Passus:
Allerdings ist bedingungslose Liebe nicht immer einfach zu erreichen, da wir als Menschen oft von unseren eigenen Bedürfnissen und Wünschen geleitet werden. Es erfordert eine bewusste Entscheidung, bedingungslose Liebe zu praktizieren und sie in unseren Beziehungen zu leben.
Wenn bedingungslose Liebe generell eine bewusste Entscheidung ist, dann erfüllt sie bereits einen Zweck und hat eine Begründung. Sei es, weil man es richtig findet, weil man es sich persönlich wünscht oder als erstrebenswert betrachtet, bedingungslose Liebe zu empfinden/zu praktizieren. Bereits diese Herangehensweise nimmt der Liebe ihren Selbstzweck und führt sie aus meiner Sicht ad absurdum. Auch die Liebe einer Mutter hat eine Bedingung. Nämlich, dass sie die Mutter dieses Kindes ist.
Bedingungslose Liebe innerhalb einer Beziehung stellt ja schon die Bedingung: Beziehung.
Wie kommt es aber überhaupt zu dieser Beziehung?
Weil dieser Mensch Dinge verkörpert, die wir als liebenswert empfinden, die wir uns wünschen, die irgendetwas in uns bedienen, sei es nun gefühlt gut oder schlecht. Wenn mir aber ein Mensch, den ich liebe, nichts mehr gibt, was meine Bedürfnisse, Verhaltensmuster oder Schemata bedient, dann versiegt die Liebe. Es wird nicht mehr geliebt, wer oder was er ist, sondern das, was diese Liebe einst für uns war.
Mir kommen so unendlich viele Gedankenstränge und Abzweigungen und Fragen dazu in den Kopf, dass ich sie gar nicht fassen und sortieren kann.
Letztlich bin ich generell kein Fan von Bedingungslosigkeit, da es sie aus meiner Sicht einfach nicht gibt. Meiner Meinung nach hat jedes Gefühl eine Ursache. Und was eine Ursache hat, erfüllt eine Bedingung. Bedingung A führt zu Gefühl A - ganz grob runtergebrochen.