Zitat von *********ubana:
„„Man muss lernen, seine eigenen Bedürfnisse nicht zurück zu stellen. Wie soll der andere sie erfüllen, wenn sie nicht relevant sind, weil es nur um den anderen geht?
Danke für den ausführliches Beispiel. Mir stellt sich hier die Frage: Warum soll der andere meine Bedürfnisse erfüllen? Dafür bin ich doch selbst zuständig.
Meine ich wirklich ernst und bin auf deine Antwort gespannt, weil es mich sehr interessiert, andere Meinungen zu verstehen
Sie
@*********ubana , es fängt damit an, dass man manche Bedürfnisse nicht selbst befriedigen kann, sondern auf Handlungen anderer angewiesen ist. In den Arm genommen werden, liebevoll gestreichelt werden sind so Beispiele.
Dann gibt es die fiese Falle nach dem Motto, "ich möchte das als Zeichen für mich, dass Du mich magst (z.B. streicheln). Aber das empfinde ich nur so, wenn es von Dir kommt, denn wenn ich es anfordere, dann kommt es ja nicht aus deiner Liebe für mich."
Erinnert mich an die eine Folge der Dinos, in der Earl gefragt wurde, wann er seiner Frau das letzte mal gesagt hätte, dass er sie liebe. Antwort: "Heute morgen, war ein Reflex."
Ganz viele Beziehungen, auch Ehen gehen kaputt, weil einer meint, seine Aufgabe wäre es, dass es allen gut geht. Dafür werden dann eigene Bedürfnisse zurück gestellt. Irgendwann funktionieren diese Menschen mehr, als dass sie selbst leben. Und wenn dann gefragt wird, warum hast Du nichts gesagt, fühlen sie sich erst recht mißverstanden, denn sie haben ja alles gemacht, ohne das jemand anders etwas gesagt hat.
Ich tue mir etwas schwer damit, generell zu sagen, dass jeder für die Erfüllung seiner Bedürfnisse selbst verantwortlich ist. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht Aufgabe meiner Partnerin ist, meine Bedürfnisse zu erraten und von sich aus zu erfüllen. Das kann dann nämlich dazu führen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt. Dieses Quantifizieren, ich habe so viel bekommen, und muss jetzt dringen auch etwas für den anderen tun, damit es quasi "ausgeglichen" ist, kann zu komischen Situationen führen. Da hilft der Satz, dass jeder für seine Bedürfnisse selbst zuständig ist, und vielfach sind es Dinge, die der andere auch gar nicht wahrnimmt, die einem viel bedeuten und helfen. Wenn man gerade glücklich ist, braucht man in dem Moment nicht mehr. Absurd wird es, wenn der andere dann nicht glaubt, dass man gerade wunschlos glückich ist. Oder muss man sich da Wünsche ausdenken?
Dieses, ich zeige Dir, dass ich Dich liebe, indem ich versuche, alles für Dich zu tun ist so ein Einstieg in diese gefährlich Selbstaufgabe.
Vielleicht denke ich auch nur zu kompliziert.