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Ein Shooting ist ein Shooting und damit eine Arbeitssituation. Alles andere bleibt außen vor, jegliche über die Arbeit hinausgehenden Regungen unerwähnt. Ehrlich gesagt bin ich dann auch konzentriert darauf, gute Bilder zu machen, da ist kein Platz für Erotik.
Ich bin ohnehin jemand, der sich meist bemüht, sich gegenüber Frauen korrekt zu verhalten.
Vielleicht bin ich deswegen manchmal etwas sensibel, wenn Dinge, die für mich selbstverständlich noch mal so ausführlich ausgesprochen werden.
Die erotische Interaktion hat in einem Shooting nichts zu suchen, es sei denn, das ist zwischen beiden Partnern so abgeklärt. Es gibt ja nichts, was es nicht gibt.
Ich wollte mit meinen Anmerkungen oben nur mal darauf hinweisen, dass die eigentlich nicht in die Situation gehörende Erotik durchaus auch mal von anderer Seite eingebracht wird.
Ich sehe das völlig anders. Ein Fotograf ist bei der Arbeit immer noch ein Mensch, hoffe ich zumindest.
Daher kann natürlich sexuelles Interesse entstehen. Die Frage ist, wie man damit umgeht.
Ich persönlich, wäre ich Fotograf, würde einem Model, das mich sexuell erregt, dies klar und deutlich sagen und ihr dann die Entscheidung überlassen, ob sie das Shooting haben möchte oder nicht.
Ich stelle mir das so vor, dass man Models, bei denen man schon im Vorhinein weiß, dass man Interesse haben wird, dies auch vor dem Shooting deutlich sagt.
Bei Models, bei denen es erst während des Shootings passiert, sollte man sofort das Shooting pausieren, erklären, was gerade passiert, und dem Model einen Ausweg aus der Situation ermöglichen.
Will sie nicht, dass der Fotograf während des Fotografierens erregt ist, wird sie absagen. Aber wenn sie es als sinnlich ansprechend findet, dass da etwas passieren könnte, kann man das so vereinbaren und das Ganze entsprechend durchführen.
Andernfalls schafft man meiner Meinung nach Tabuzonen, in denen Sexualität gar nicht mehr stattfinden kann, was auf Kosten von Menschen geht, die vielleicht genau solche Sexualität leben möchten.
Deshalb plädiere ich immer dafür, ehrlich zu sagen, was der Stand der Dinge ist, damit sich Menschen, die so etwas nicht wollen, distanzieren können, und man gleichzeitig diejenigen, die so etwas suchen, nicht tabuisiert und zensiert.
Wenn ein Mann täglich nackte Frauen fotografiert, ohne jegliche Regung zu zeigen, signalisiert er tatsächlich den Anschein, asexuell zu sein. Das könnte dazu führen, dass keine Frau mehr sexuelles Interesse zeigt. Denn welche Frau wird schon gerne abgewiesen, wenn sie den Mut aufbringt, ihr sexuelles Interesse zu zeigen? Meines Wissens keine.
Daher werden sich Frauen sexuell gar nicht mehr auf dich einlassen, aus Angst, abgewiesen zu werden.
Sich als Mann so zu verhalten, wie du es beschreibst, empfinde ich als äußerst kritisch. Man stellt sich selbst ins Abseits. Das würde ich keinem Mann raten.
Dann würde ich persönlich mein Interesse bekunden und mich zurückziehen, um der Frau die Möglichkeit zu geben, sich zu melden, oder, wenn sie nicht möchte, sich zu distanzieren.
Wichtig ist das Signal an Frauen, die Interesse haben. Für diese darf ich nicht der Mann sein, bei dem sich nichts regt, selbst wenn sich splitterfasernackte Frauen unverschämt sinnlich auf dem Boden wälzen.
Sonst wirkt es auf sexuell interessierte Frauen, als sei ich gegen jegliche sexuelle Reize immun und sie würden nur auf Ablehnung stoßen. Diese Schmach würde sich keine Frau freiwillig antun.