„In dem Posting klingt es so als ginge das pauschal grundsätzlich nicht.
Nehmen wir mal ein professionelles Model, dass sich in einen professionellen Fotofragen verguckt:
Warum sollten die nicht miteinander arbeiten? Professionalität erwarte ich an der Stelle von beiden Seiten, egal was Model oder Fotograf sich eventuell sonst vorstellen könnten und wünschen würden.
Natürlich geht das. Alles ist möglich, wenn man es will.
Ich kann mich auch jahrelang von meinem Chef anschreien lassen, ohne dass ich mir anmerken lasse, was ich empfinde.
Für mich ist das eine Frage des Respekts! Natürlich muss der Fotograf professionell sein, aber er ist dennoch ein Mensch. Und den Menschen sollte man meiner Meinung nach auch im professionellen Bereich achten.
Wir leben nicht in einem Land, in dem Dienstleister nur eine Nummer sind, die keine Rechte haben.
Ein Beispiel: Auch der Metzger kann seine Dienstleistung verweigern, wenn ich in die Metzgerei gehe und sage: "Fleisch, aber sofort." Da kann ich auch nicht erwarten, dass er seine Gefühle im Zaum hält und einfach nur professionell reagiert.
Man könnte auch sagen, dass Kunden unverschämt sind und der professionelle Metzger eben damit umgehen muss. Da dürfen Gefühle keine Rolle spielen.
Das tut man jedoch nicht. Man sagt auch, dass Respekt vor den Gefühlen, selbst bei einem professionellen Metzger, notwendig ist.
Nur bei der Sexualität wird das komischerweise erwartet. Meiner Meinung nach ist das sehr respektlos. Würde ich mir als Fotograf so nicht bieten lassen. Muss ich ehrlich dazu stehen.
Ich lese, dass du scheinbar auf mich reagierst. Zumindest zitierst du Aussagen von mir.
Inhaltlich hat dein Posting aber so überhaupt gar nichts mit meinem Beitrag zutun.
Da ist kein irgendwie gearteter Bezug zu dem was ich schrieb vorhanden.
Du hast die Behauptung in den Raum gestellt, dass eine Frau, die auf den Menschen hinter der Rolle des Fotografen steht mit diesem nicht professionell arbeiten könne, weil diese sich das vermeintlich nicht antun würde.
Das unterstellt schon, dass die Aktfotografie als Kunstform grundsätzlich sexualisiert sei, was sie nicht ist.
Es unterstellt ferner, dass man in einer sexuellen Dynamik zum Fotografen stünde, was man nicht ist, und sich deshalb Probleme ergäben, wenn man wirkliches Interesse am Fotografen hätte.
Aktfotografie hat nichts mit Sex zu tun, sollte nicht sexualisiert werden und selbst bei professioneller Pornart - ich rede nicht von Amateurshootings, bei dem sich ein Paar beim Vögeln knipst, sondern von einem professionellen Fotografen, der Pornartshootings durchführt - ist da nicht automatisch eine sexuelle Dynamik zwischen Model und Fotograf. Bei den meisten mir bekannten Pornart Modellen und Fotografen besteht eine professionelle Dynamik, da der Fotograf nicht eingreift und das Model entweder mit anderen Partnern interagiert oder dies alleine für die Kamera tut.
Ich glaube generell, dass du ein sehr merkwürdiges Verständnis von professioneller Fotografie hast.
Die meisten Shootings, selbst erotische Shootings, sind vielleicht lustig, machen Spaß (sonst würde man es ja nicht machen), sind aber auch anstrengend, haben viel mit dem Einnehmen und Halten von Posen zutun, sind gestellt, etc. pp. Das ist ein Flirt mit der Kamera, nicht mit dem Fotografen. In der Regel sind beide Seiten dabei sehr konzentriert, auch wenn es Spaß macht, auch wenn man dabei gemeinsam lacht. Am Ende geht es aber um die Bilder und nicht um ein "Flirtdate" mit der jeweils anderen Person, zumindest wenn es professionell abgewickelt wird.
Du unterstellst erneut eine gewollte sexuelle Dynamik zwischen Model und Fotografen, oder dass das Model den Fotografen reizen wollen würde. Ich sage:
Selbst wenn ein Model sich etwas mit dem Fotografen vorstellen könnte bedeutet das nicht, dass man nicht dennoch professionel miteinander arbeiten kann. Das sprichst du Frauen gerade pauschal ab. Du sagst quasi: Wenn sie auf den Fotofragen steht, dann wird sie ihn bei Aktfotos anmachen. Das Shooting wird damit automatisch sexualisiert weil es, deinen Worten implizit nach, ja generell sexualisiert sei, was schlicht nicht stimmt. Das stimmt nur, wenn nackte Haut für einen grundsätzlich etwas sexuelles ist. Ist es aber nicht. Aktfotos sind zunächst einmal Kunst und keine Wichsvorlage für Männer.
Wenn(!) ein Model sich nicht professionell verhalten könnte, bzw. dies nicht täte, weil es versucht während des Shootings an den Fotografen ran zu kommen, dann ist das genau das, was ich schon weiter oben schrieb:
Höchst unprofessionell.
Dann sollte der Fotograf entsprechend reagieren.
Du unterstellst jedoch indirekt durch deine Argumentation, dass das nicht nur automatisch vorkomme, sondern Frauen gar nicht anders könnten als sich in so einem Fall unprofessionell zu verhalten.