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Polyamorie, was ist das eigentlich II

*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@fool
Unlogik bleibt Unlogik, egal auf welchem Gebiet und ich versuche ihm eigentlich nur zu veranschaulichen, daß seine Aussagen selbst in der (einfachen) Variante der Mathematischen Logik falsch sind. Leben ist noch mal viel komplexer, so simple Aussagen zu treffen, finde ich dann (mindestens) eine Stufe problematischer.
Und es ist meines Erachtens nach bedauerlich, daß mutabor immer wieder in diese Richtung driftet, die Debatte mit Venuskind im Teil eins war das selbe Ding - und zwar pauschal bis zum Umfallen, da geht es stets um "man" und "xyz ist ...".
Ich-Botschaften vermisse ich da z.B.
Eigenes Empfinden auszudrücken in der Art von "Wenn Liebe individuell definiert werden muß, weil sie für jeden etwas anderes bedeutet und immer wieder anders ist, dann ist sie für mich unwert." ist ok als individuelles Empfinden, aber auch nicht sonderlich sinnvoll in meinen Augen. Denn wenn es ist, wie es ist, zu sagen "Das ist zwar so, aber damit ist es für mich nichts wert" ... hm. *gruebel*
Bedauerlicher Schluß oder vorschnell geschossen?
*******l_wi Mann
1.401 Beiträge
@****in: Da schließ ich mich an. *ja*

@*****e79: Es gibt Gebiete, auf denen Unlogik genau so ihre Daseinsberechtigung hat wie Logik. Seine Aussagen in ihrem Grunde als falsch zu Bezeichnen und sie mit Logik zu entkräften zu veruschen ist, imho, nicht zielführend. Das ist ein Kampf, den recht helle Köpfe sehr erbittert geführt haben und doch auf keinen Nenner gekommen sind. Wie schon geschrieben wäre Sir Karl Popper als Lektüre zu Entgegnung sicherlich empfehlenswert. Ich sehe mich nicht in der Lage so eine Diskussion zu führen, besonders da sie wohl auf irrationalem Boden geführt werden müsste.

Den Ansatz der Ablehnung, Diskussionen, nicht aus der Ich-Sichtwiese, sondern von einer allgemeinen aus, als nicht zielführend zu sehen kann ich nachvollziehen. Es klingt wie Sippenhaft einer unbekannten Größe.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Fool, ich glaube wir missverstehen uns hier: Unlogik zu benutzen, mit dem Wissen und Eingeständnis, daß es Unlogik ist - damit habe ich kein Problem. Im Gegenteil, oft sind unsere Empfindungen genau das, die Krise kommt meiner Meinung nach erst, wenn wir so tun, als wäre es eben doch Logik - und hat als solches den Anspruch auf ZWANGSLÄUFIGKEIT. Dann wird die Debatte schnell zur Pauschalisierung, Rechtfertigung, wenn wir selbst merken, da hakt irgendwas im Kausalzusammenhang.

Mutabor schreibt aber nichts von "Ich stehe hier, ich kann nicht anders, das ist unlogisch, aber für mich ...", sondern "Das führt zu dem Schluß ...". Pauschal formuliert und einen logischen Weg nahelegend. Wenn er da keine Logik sieht, wie ich auch nicht, dann interpretiere ich das tatsächlich falsch. Mutabor, ist Deine Schlußfolgerung wissentlich unlogisch und soll als solche (für Dich) trotzdem bestehen bleiben?

Zu Popper: was von ihm meinst Du? Ich kenne seine Arbeit zur Falzifizierungstheorie, da er Wissenschaftsphilosoph ist. Aber sonst zu Fragen der Beziehung ist mir da nichts bekannt. Buchtitel?
****ab Mann
1.787 Beiträge
das führt doch zu dem schluss, das die liebe nicht definiert, und somit einjeder sie sich auslegen kann, wie es ihm gefällt...

somit wird die liebe beliebig und unwert...

Richtig, genau wie Sprache bzw. Worte, akzeptiert man deren Definition nicht und gibt auch keine eigene Definition, werden sie auch beliebig und unwert.

Das ist wiederum ein Phänomen, was wir hier im Forum öfter kennen lernen.

Was mir sehr gut gefällt, war der Einwand von Cruiserman, sich mit dem praktischen Teil zu beschäftigen, dem Gestalten von Beziehungen, denn über Liebe kann man nicht diskutieren, ich wiederhole es noch einmal.

Liebe ist ein Gefühl, ein Gefühl setzt sich aus einer Vielzahl an Empfindungen, die in ein individuelles Raster passen zusammen.

Wenn Du so etwas da oben schreibst, Mutabor, drückst Du damit, nach meinem Empfinden, nur aus, dass Du Deine eigene Definition von Liebe möglicher Weise nicht gefunden, nicht gebildet, nicht festgestellt oder sogar abgeschafft hast.

Das ist dann auch Dein gutes Recht.

Hier in diesem Thema geht es allerdings um die Annahme, dass es sowas wie Liebe gibt und diese sogar in verschiedenen Formen vorkommen kann. Ganz speziell geht es hier um die Vielliebe und darum, was das eigendlich ist. Diese Grundvorraussetzung sollte man schon akzeptieren.

Wenn wir immer bestimmte Grundvorraussetzungen anzweifeln, wird die Diskussion ein wenig zäh.
****ab Mann
1.787 Beiträge
@Shyila
Das finde ich gar nicht erstaunlich. Die Definition geht offensichtlich eh etwas durcheinander, weil es nicht klar scheint, ob Sex mit der Person praktiziert wird oder nicht (siehe Beitrag von Antahar, der mehrere liebt, aber sexuell treu ist). Für manche gehört er dazu, für manche nicht.

So ist es, unser größtes Dilemma ist, dass der Begriff Polyamory nicht im Duden steht. *zwinker*

Aber wie Du schon richtig bemerkt hast, wir befinden uns mit dieser Diskussion am Puls der Zeit, wir haben die Chance, diesen Begriff für den Duden vorzudefinieren. *zwinker*
@the_fool
Damit folgst Du Nietzsche und Heidegger in den Nihilismus und die Sinnlosgikeit des Lebens.

Nietzsche Nihilismus zu unterstellen...naja...das kann man auch ganz anders sehen.

Er hat zwar was dazu verfasst, aber sein "Wille zur Macht" oder die "Ewige Wiederkunft" sprechen eine ganz andere Sprache.

Aber das nur nebenbei.


@*****use

Aber wie Du schon richtig bemerkt hast, wir befinden uns mit dieser Diskussion am Puls der Zeit, wir haben die Chance, diesen Begriff für den Duden vorzudefinieren.

Alle Beteiligten geben sich ja viel Mühe damit. Aber wie im Thread über die Liebe schon bemerkt wurde, hat die Liebe so ihre "Geheimnisse".
*******l_wi Mann
1.401 Beiträge
@****ce Das "Drei Welten Modell" sollte einiges an Möglichkeiten zeigen, dass Übergänge und Verbindungen zwischen materiell,subjektiv immateriell und objektiv immateriell existieren.

@****la: Und worauf basiert das Ganze? Ihm in seiner Entwicklung des Nihilismus zu folgen heißt nicht, dass er nicht weiterging und keine Lösung anbot. Nur seine Lösung ist nicht meine, ich stehe nicht auf Übermenschen.

Und genau so nebenbei... Was ist ein Lösungsvorschlag, von einem der das Problem nicht kennt oder erfassst, wert?
****ab Mann
1.787 Beiträge
Man könnte sich jetzt darauf einigen, dass die Monoamory der Versuch ist, die drei unabhängigen Dinge, wie Liebe, Sex und Beziehung miteinander und in Bezug auf einen Menschen zu vereinen.

Demnach könnte die Antwort auf die Frage, "Was ist Polyamory?", lauten, dass Polyamory, der Versuch ist, die drei unabhängigen Dinge, wie Liebe, Sex und Beziehung miteinander und in Bezug auf mehrere Menschen zu vereinen.

Jetzt melden sich gleich wieder die Begriffsspezialisten und merken an, dass Sex und Beziehung nicht in dem Begriff amory vorkommt.

Und schon diskutieren wir hier wieder über Liebe.....

Ich denke mal, dass wir jetzt schon so weit sind über Liebe und Sex nicht wirklich mehr diskutieren zu müssen, es dürfte für jeden hier plausibel genug sein, dass die Dinge auch unabhängig voneinander und mit mehreren Menschen funktionieren.

Liegt jetzt vielleicht der Kern der Frage nach Mono-/Polyamory in der Art der Beziehungen, die man pflegt?

Oder ist zwingend immer das gleichzeitige vorhandensein von Liebe, Sex und Beziehung notwendig, um den Begriff amory zu verdienen.
@*****use

Demnach könnte die Antwort auf die Frage, "Was ist Polyamory?", lauten, dass Polyamory, der Versuch ist, die drei unabhängigen Dinge, wie Liebe, Sex und Beziehung miteinander und in Bezug auf mehrere Menschen zu vereinen.

finde ich sehr gut.

Die wenigsten sehen diese drei Dinge jedoch in diesem Zusammenhang unabhängig.
Gerade weil eben Liebe eine maßgebliche Rolle spielt.

Der Unterschied zu allen anderen "Varianten" wie Affären, Romanzen, Swingen usw ist, daß mit weiteren Partnern in Liebe sexuelle Erfüllung ausgelebt wird. Mit allem was eine Liebe/Beziehung ausmacht.

Nein, einfach ist das sicher nicht. Menschen mit dieser "Neigung"? Talent? Gabe? wissen das.

Die Praxis zeigt wie schwer es wirklich lebbar ist. Die Paare welche das wirklich leben sind immer noch eher die Minderheit.

Ich möchte in aller Freiheit sagen dürfen: ich liebe dich. Nicht inflationär, oder aus einem momentanen Hochgefühl heraus, sondern weil dieser Mensch tatsächlich mein Herz berührt. Etwas was wirklich in der Form nicht jeder schafft.
Meine Erfahrung ist; es irritiert, weckt Erwartungen, Ängste...
Bei meinem Partner und bei dem geliebten Menschen.

Mein innerstes Wesen ist aber so gestrickt.

LG Emy
Und genau so nebenbei... Was ist ein Lösungsvorschlag, von einem der das Problem nicht kennt oder erfassst, wert?

Die Art der Frage demonstriert eine allgemeine Haltung und auch eine oft in der Politik verwendete Rethorik und sagt nach meinem Empfinden aus, ich höre nicht mehr darauf was gesagt wurde und prüfe, ob es die Antwort sein könnte, sondern schau mir an, wer es gesagt hat und wenn dieser vertrauenswürdig erscheint bzw. den Anschein erweckt Ahnung zu haben, dann kann es auch eine Lösung sein.

In der Politik zweifelt man an dieser Stelle gerne die Qualifikation an, um sich nicht mit dem gesagten Auseinandersetzen zu müssen.
Unser Leben
findet in realen Beziehungen statt.


Liebe / Sex / Beziehung / Partnerschaft / Freundschaft.

All diese Begriffe können isoliert betrachtet und gewertet werden. Sie können aber im realen Leben so wie in unserer Beziehung auch fließend sein, sich vermischen und miteinander verbinden.

Ohne Bedeutung für das Leben in Beziehungen finden wir die Diskussion über polyamore Liebe theoretisch.




lg Angelika und Ralf
*******l_wi Mann
1.401 Beiträge
@*********usum: Das ist, meiner Meinung nach, eine recht polemische Auslegung.
Zwischen Lösungsvorschlag und Meinung ist ein großer Unterschied und ich schrieb "kennt oder erfasst", sich also damit beschäftigt hat.

Wenn ich Entscheidungen zu treffen habe und ich Vorschläge bekomme, dann bewerte ich sehr wohl Erfahrung, Qualifikation und Grad der Auseinandersetzung mit dem Problem. Weil geradestehen am Ende muss ich dafür und das hat nichts mit Politik zu tun.
Es gibt Themen, die ich selbst nicht prüfen kann. Dann ist mein Lösungsvorschlag nicht viel wert, ich muss mich auf andere verlassen und vor guten Blendern bin ich auch nicht gefeit.

Ein Brainstorming ist anders definiert und da wird erst am Ende alles gemeinsam zu einem Weg verarbeitet.
@the_fool
Was ist ein Lösungsvorschlag, von einem der das Problem nicht kennt oder erfassst, wert?

Ein Beispiel:

Zur Liebe verführen. - Wer sich selber hasst, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein. Sehen wir also zu, wie wir ihn zur Liebe zu sich selber verführen!

Zitat aus: Morgenröte, fünftes Bauch, 517

Der (Nietzsche) hat das Problem schon ziemlich gut erfasst.


@*****use

Oder ist zwingend immer das gleichzeitige vorhandensein von Liebe, Sex und Beziehung notwendig, um den Begriff amory zu verdienen.

Diese Einheiten schweben ja nicht im luftleeren Raum. Sie umkreisen und bedingen sich zum Teil gegenseitig.

Sex-Liebe-Beziehung...könnte eine Reihenfolge der gegenseitigen Bedingung sein.

Oder: Verliebtsein-Sex-Beziehung-Liebe
Oder: Verliebtsein-Sex-Liebe-Beziehung
Oder:...................
Wenn ich Entscheidungen zu treffen habe und ich Vorschläge bekomme, dann bewerte ich sehr wohl Erfahrung, Qualifikation und Grad der Auseinandersetzung mit dem Problem. Weil geradestehen am Ende muss ich dafür und das hat nichts mit Politik zu tun.

Mußt Du hier für Mutabors Aussagen geradestehen?
Mußt Du hier etwas entscheiden?
****rna Frau
6.195 Beiträge
Zur Liebe verführen. - Wer sich selber hasst, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein. Sehen wir also zu, wie wir ihn zur Liebe zu sich selber verführen!

Zitat aus: Morgenröte, fünftes Bauch, 517

Auch Nietzsche hat viel erzählt, wenn der Tag lang war. Nietzsche war misogyn und hat alles gevögelt was nicht bei Drei auf den Bäumen war; .....was ihm letztendlich zum Fallstrick wurde.
@Shyila
Diese Einheiten schweben ja nicht im luftleeren Raum. Sie umkreisen und bedingen sich zum Teil gegenseitig.

Sex-Liebe-Beziehung...könnte eine Reihenfolge der gegenseitigen Bedingung sein.

Oder: Verliebtsein-Sex-Beziehung-Liebe
Oder: Verliebtsein-Sex-Liebe-Beziehung
Oder:...................

Bis jetzt haben wir festgestellt, das Liebe, Sex und Beziehung drei unabhängig von einander existierende Dinge sind, ok, Du widersprichst dem, in dem Du sagst, dass sich die Dinge einander bedingen.

Wo bzw. an welcher Stelle Deiner Ausführungen würdest Du jetzt die Begriffe Mono- bzw. Polyamory anbringen?

Wie sieht Deine Definition von Monoamory/Polyamory aus?

--Curieuse
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@Fool
Da spricht so der Kopfmensch, scheint mir, der nicht einfach mal hinhören kann, sondern gleich einteilen und entscheiden muß? Ist Dir noch nie passiert, daß Du ein Kind triffst oder einen sonstwie völlig "fachfremden", der aus einer (eben genau aufgrund des Fachfernen) neuen und unbekümmerten Sichtweise manchmal den Kern der Sache tiefer trifft, als jeder ... Fachidiot?
Natürlich kann es sich als vollkommen unzutreffend erweisen, was ein Außenstehender sagt. Und ich schätze es, wenn ich das diesem erwidere - nachdem ich über seine Äußerung nachgedacht habe - und dieser das dann respektiert. Und mich nicht weiter belehren mag oder anzweifelt, daß ich weiß, wovon ich rede, weil ich ... drinstecke. Das ist so ein wenig das Problem mit Shyila, irgendwann wird es ... langweilig, wenn ein Mensch sagt "ich kann das so nicht, also glaube ich, daß ihr Euch das vermutlich auch nur einredet". Ja, wir haben es gehört, ja wir haben den Einwurf ernst genommen, nein, neu ist er nicht, das haben mir schon andere monos an den Kopf geworfen (oder eben auch "Du liebst Deinen Mann einfach nicht genug."), nein, es wird nicht richtig, wenn man es mehrfach wiederholt. Schwule werden auch nicht hetero, nur weil immer wieder wiederholt wird "Ihr seid eigentlich hetero, ich glaube da wirklich dran, denn ... ich bin hetero und das ist ja nicht normal, was ihr da angeblich wollt, ihr müßt nur mal die richtige Frau treffen!".

Intoleranz beginnt da, wo man die Aussage des Gegenübers nicht einfach mal so annehmen kann, wie sie ist. Ich wiederhole auch nicht, daß ich häufiger glaube, zu sehen, wie jemand liebt, es sich aber "ausredet", weil das so vieles in seinem Leben in Frage stellen würde und er sich dem nicht stellen will. Der andere sagt, er tut das nicht, empfindet nichts weiter? Ok, aber dann soll er mir bitte nicht ständig wegen X in den Ohren liegen und wie sie ihn beschäftigt und er sich so komisch fühlt ...

Aber nur, weil ein Einwand oder eben auch Lösungsvorschlag von außen kommt, nehme ich es trotzdem als möglicherweise wertvollen Anstoß (wenn es neu ist). Alles andere sehe ich dann schon als ... betriebsblind.
*******l_wi Mann
1.401 Beiträge
@*********usum: Das hat mit Mutabor nichts zu tun. Es kam aus dieser Entwicklung:

Ich emfpand Mutaors Schlüsse als nihilistisch im Sinne Nietzesches.
Shylia wunderte sich, dass ich Nietzsche als Nihilisten sah.
Ich erwiderte, dass Nietzsche einen Nihilismus seiner Zeit entwickelte um daraus seinen Übermenschen entstehen zu lassen und als Lösung zu präsentieren (stark vereinfacht)
Ich mag seine Lösung nicht, aber er hat sich mit dem Problem befasst und es erfasst.
Deswegen mein Satz mit dem Wert einer Lösung. Ich kenne zu viele, die aus der Hüfte schießen, ohne zu überlegen.


Zu Polyamorie

Deswegen befinde ich mich auch in einem Dilemma bezüglich Polyamorie, auch wenn ich, persönlich, den Begriff nicht klar definiert habe. Ich kann ihn nicht richtig erfassen und habe es auch noch nie gelebt.
Ich kann, aus eigener Erfahrung, für mich behaupten, dass meine Liebe unteilbar ist im Sinne von Menge. Egal wie viel Liebe ich jemanden schenke, es ist immer noch Liebe in ungebrenzten Maßen für andere da.
Das, womit ich ein Problem habe ist, dass Aufmerksamkeit und Zuwendung, im Gegensatz dazu, beschränkt sind. Das ist ein Effekt aus der beschränkten Menge an Zeit, die mir zur Verfügung steht.
Zuwendung, die ich einer Person gegeben habe, kann ich einer anderen nicht mehr geben, mit Aufmerksamkeit ist es das selbe. Es wäre, für mich, ein Spagat, der sehr an meiner Substanz zehren würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Probleme mit Enttäuschungen oder Eifersucht gäbe, sobald eine meiner Liebschaften sich vernachlässigt fühlte.
Wenn ich
mit meiner Ehefrau eine Ehe und Partnerschaft habe, wenn ich sie liebe und mit ihr Sex habe, dann habe ich eine gute Ehe und Partnerschaft und dann habe ich mit ihr auch eine Beziehung. Denn die Partnerschaft bedeutet Lebensgemeinschaft. Gemeinsame Gestaltung des Alltags, der gesamten Lebensumstände, immer füreinander sorgen und miteinander gestalten


Dann sind diese drei Komponenten (Sex, Liebe, Beziehung) ein Zusammenspiel, dass sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügt.

Wenn wir unsere Beziehung öffnen, um Sex auch mit anderen Menschen zu erleben und wir lernen Menschen kennen, mit denen wir erst sexuellen Kontakt haben, dann entsteht eine Freundschaft, die Freundschaft wird tiefer, die Gefühle entwickeln sich weiter und ich verliebe mich in die Frau, mit der Sex habe, mit der ich eine Freundschaft habe und die ich liebe. Es ist nicht nur verliebt sein, ich kenne diese Frau 15 Jahre, ich kann sagen, ich liebe sie.

Ich liebe aber auch meine Frau, mit der ich eine Beziehung habe. Diese andere Frau liebe ich auch, sie hat aber auch ihre eigene Beziehung, ihre eigene Ehe und liebt ihren Mann.

Die Frau, die erst nur Sexpartner war, die dann meine Freundin wurde liebe ich nun. Ist sie deshalb nicht mehr meine Freundin?

Ich habe Sex mit ihr, ich habe eine Freundschaft mit ihr und ich liebe sie.


Habe ich eine Beziehung mit ihr? Ich würde sagen ich habe drei Beziehungen mit ihr. Eine sexuelle, eine freundschaftliche und eine Liebesbeziehung.

Aber wir haben keine Partnerschaft, keinen Alltag, keine gegenseitige Verantwortung für das existenzielle und materielle Leben, da wir nicht in einer Lebensgemeinschaft leben.


Der Unterschied zwischen mir und meiner Frau ist nicht die Liebe, nicht die Beziehung, sondern einzig die Partnerschaft in gegenseitiger Verantwortung. Denn die habe ich nur mit meiner Frau.


Meine Frau liebt nur mich. Sie hat aber absolut keine Probleme, Sex mit anderen Menschen zu erleben und zu genießen.
Aber sie sagt, sie liebt nur mich. Sie möchte sich auch nicht in einen anderen verlieben.


Ist sie monogam?


Bin ich polyamor?


Und wie trennt man Dinge, die elementar zusammengehören?


Alles säuberlich Trennen ist unrealistisch. Zumindest wenn man praktikabel Beziehungen leben möchte.
Denn in der Praxis geht eins ins andere über. Die Grenzen sind fließend wie das Leben selbst.


lg Ralf
@venice
es wird nicht richtig, wenn man es mehrfach wiederholt

Das schreib dir mal selbst auf die Fahne.

Auch dein ständiges herleiten aus deiner Gefühlswelt ist nicht besser als das Anderer. Nur DU scheinst das zu glauben. Da könnte man ja glatt vermuten, dass du so in deiner Verdrängung steckst und dadurch ständig anderen vorwirfst, was du selbst mit aller Selbstverständlichkeit demonstrierst. Das hat mächtig Darstellungcharakter.

Refram das doch mal.


Du bist ne ganz, ganz tolle und besondere Frau...

*taetschel* *taetschel* *taetschel*
@cruiser
Habe ich eine Beziehung mit ihr?

Ein Missverständnis.

Ersetze in meinen Posts das Wort "Beziehung" mit "Partnerschaft".

Jedenfalls habe ich das so gemeint.
Ups
böser Verschreiber im letzten Beitrag


es soll natürlich heißen



der einzige Unterschied zwischen Ihr und meiner Frau



und nicht zwischen mir und meiner Frau
*******l_wi Mann
1.401 Beiträge
@*****e79: Kopflastig, ganz sicher, besonders beruflich. Aber das habe ich mir selbst ausgesucht.
Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei, weil ich immer wieder Randbedingungen gestellt habe, die wohl überlesen wurden.
Wenn Du auf Betriebsblindheit anspielst, so sehe ich eher das Hindernis in der Erfassung des Problemes. Ein Kind oder Außenstehender kann alles ohne mentale Hindernisse erfassen. Die Lösung liegt meist im Bauch oder auf der Hand, man muss nur genug Distanz gewinnen.
Aber ich glaube, das ist ein Streit um Semantik und Begriffe. Wenn ich nicht ein wenig spürte, was in den Leuten vorginge, oder auch hörte, was sie zu sagen haben, dann wäre ich sowieso an der falschen Position.

Der Kopfmensch sagt, dass Lösungen auch Konsequenzen haben und die beste gefunden werden muss. Der Gefühlsmensch in der gleichen Person antwortet ihm, dass die beste Lösung für das Problem nicht die beste für die betroffenen Menschen sein muss. Verstand ohne Gefühl und Gefühl ohne Verstand sind gleich schlecht in meinen Augen.
Und so kommt oft recht Unlogisches aus dem Bauch ohne jedoch schlecht sein zu müssen.

Polyamorie... ich bewundere jeden, der nicht daran verzweifelt.
Menschen
verzweifeln, weil sie Therorie nicht in die Praxis umsetzen können.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@fool
Deswegen befinde ich mich auch in einem Dilemma bezüglich Polyamorie, auch wenn ich, persönlich, den Begriff nicht klar definiert habe. Ich kann ihn nicht richtig erfassen und habe es auch noch nie gelebt.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob ein polyamor lebender Mensch den Begriff klar definieren kann. Abgrenzen gegenüber dem, was - für ihn - das nicht ist, ja. Aber in Tiefe und Vollständigkeit definieren ... puh, es geht immerhin um Liebe und Beziehung, bekommt man das als monogam lebender Mensch denn hin. Und ist es da nicht genauso individuell?

Ich kann, aus eigener Erfahrung, für mich behaupten, dass meine Liebe unteilbar ist im Sinne von Menge. Egal wie viel Liebe ich jemanden schenke, es ist immer noch Liebe in ungebrenzten Maßen für andere da.
*ja* Jedenfalls so lange es einem selbst gut geht. Antaghar hat das schön als "aus der Fülle heraus leben" bezeichnet.

Das, womit ich ein Problem habe ist, dass Aufmerksamkeit und Zuwendung, im Gegensatz dazu, beschränkt sind. Das ist ein Effekt aus der beschränkten Menge an Zeit, die mir zur Verfügung steht.
Zuwendung, die ich einer Person gegeben habe, kann ich einer anderen nicht mehr geben, mit Aufmerksamkeit ist es das selbe. Es wäre, für mich, ein Spagat, der sehr an meiner Substanz zehren würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Probleme mit Enttäuschungen oder Eifersucht gäbe, sobald eine meiner Liebschaften sich vernachlässigt fühlte.
Dem würde ich auch überhaupt nicht widersprechen. Zeit ist eine Ressource, die definitiv begrenzt ist. Und deswegen sage auch ich nach einiger Erfahrung: zwei Beziehungen gehen für mich, mehr nicht. Für andere mag das anders sein, für mich ist das mit meinem Nähebedürfnis in der einzelnen Beziehung machbar und fühlt sich gut an. Und Nähebedürfnis ist nun mal AUCH wieder individuell. Teilweise sogar in parallel laufenden Beziehungen bei gleicher Intensität.
Aber: Das heißt eben auch, daß völlig ungeklärt ist, wann sich jemand vernachlässigt fühlt, warum (wird mit meiner verlangten Anwesenheit ein anderes Problem kompensiert?) und ob sich das nicht im gemeinsamen Gespräch lösen läßt. Da wird schlichtweg verhandelt. Als Gesamtes, "Großfamilie" und Einzelpaar. Und meine durchaus verblüffte Erfahrung aus bisherigen Erlebnissen: polys neigen ganz häufig dazu, sich eher zurück zu nehmen zugunsten der anderen, teilweise sogar ZU sehr. Als eine Szene zu machen oder Eifersucht zu zeigen und mehr zu verlangen. Das mögen "meine polys" sein und sonst anders, aber schafft neue Probleme und ist mir auch schon passiert. Die Balance finden aus Anspruch formulieren und zugunsten des Glückes von geliebten Menschen und weiterer Beziehungen zurückstecken, ist ziemlich schwierig und ein großer Lernprozeß.
Aber wie wir durch Shyila ja gelernt haben: wir reden uns unsere Liebe nur ein, deswegen stecken wir so oft zurück und alles ist ganz anders, Aber pssscht, bloß nicht weitersagen. *fiesgrins*
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