Über was für Themen "verhandelt" ihr in Partnerschaften?

Finanzen:
• Jeder hat/ behält sein eigenes Konto.
• Es werden keine Kredite aufgenommen.
• Ich übernehme aus Prinzip keine Bürgschaft. Ausnahmen gibt es nicht.

Im zwischenmenschlichen Bereich :
• Nix fremd gehen.
• Nix rumgeschreie
• Nix Türen knallen
• Nix "Hand ausrutschen"

Kurz gesagt, wer bei mir Bambule
oder Drama machen will fliegt raus .
Da ist bei mir Schluß mit lustig.

Über was für Themen "verhandelt" ihr in Partnerschaften?

Bei mir 1 zu 1 genauso.

Aber ich ergänze noch im zwischenmenschlichen Bereich:
• keine verbalen Abwertungen

Stimme ich zu.

Wobei es eine Ausnahme gibt -
nur im Bett und auf Sex bezogen.
Dirty Talk kann wie ein Gewürz wirken.

" Dumme XX" ist Nix Dirty Talk.
" Geile XX" hingegen schon.

Wer meint mich dumm, dämlich, bescheuert , etc. zu finden brauch mich auch nicht geil finden

Aber das sind doch bei euch klare Ansagen und keine Themen einer Verhandlung? Ich verstehe es nicht.

Es ist ein " verhandeln" wie es im EP steht.
Gut, quasi ein bedingungsloses verhandeln.
Wer nicht zustimmen kann, hat die Verhandlung quasi damit beendet.
In der Folge gibt es dann nichts mehr zu verhandeln.
Ne Beziehung allerdings auch nicht.

Davon steht im EP nun rein garnichts, im Gegenteil, es ist bspw. von Kompromissen die Rede. Das was du aufzählst sind Grenzen mit dem Ende der Beziehung bestraft werden -> "Fliegt raus."

Sorry, aber das ist nach meiner Lesart genau das Gegenteil der Intention des EP.
Kannte so machen, aber dann forderst du, du besprichst oder verhandelst nichts.

Das sind die einzigen Bedingungen die nicht verhandelbar sind.
Alles Andere ist eigentlich Pillenpalle. Also da bin ich sehr kompromissbereit (Sauberkeit, Urlaub, Freizeit ,Rauchen...was weiß ich)

Ich bin etwas irritiert, es gibt also klare Ultimaten, über den Rest (Pillepalle) darf geredet werden? Ok, für mich wär das nix, aber das spielt ja auch keine Rolle.

Weiß nicht , wenn ich das Gefühl bekomme ich muss verhandeln ist doch schon was am brodeln? Ich will in meiner Beziehung nicht verhandeln. Das schöne ist doch gemeinsam zu entscheiden ohne das Gefühl zu haben , verhandelt zu haben.

@**********lerin

Quote: Wenn sich bei diesen Themen nicht mal zwischen Liebenden ein einfacher Konsens erzielen ließ, wie soll es dann zwischen Fremden gehen?

Jupp !

Liebe @**********lerin , wenn du meine bisherigen Beiträge durchschaust, dann sollte dies eigentlich ausreichend sein. Falls du aber Nachfragen zu meinen kleinen Ausführungen hast, jederzeit gern.

Verhandeln finde ich schwierig. Ich nenne es Kompromisse eingehen.
In meiner Ehe wurden u.a. folgende Dinge diskutiert und dann gemeinsam entschieden:
Kind früher einschulen oder noch ein weiteres Jahr Kita
Welche weiterführende Schule soll es sein
Getrennte Konten, ja oder nein
„Darf“ er sich ein Motorrad kaufen - hier war die Sicherheit im Vordergrund, nichts anderes. Ergebnis war, er musste eine Risikolebensversicherung abschließen und entsprechende Schutzkleidung tragen.

Ich bitte um Entschuldigung. Wenn Diskussionen oder Reaktionen auf Beiträge nicht erwünscht sind, natürlich gern.

Das geschieht ja in der Regel nicht wortlos.

Verhandeln heißt nichts anderes, als unterschiedliche Sichtweisen oder Einstellungen klar auszusprechen, das Für und Wider gegeneinander abzuwägen und in besten Fall zu einem Konsens oder Kompromiss zu kommen.

Erfolgreiches Verhandeln auf Augenhöhe hat nicht automatisch mit Streit zu tun und ist für mich, wenn es den jeweils anderen Standpunkt einbeziehen und ernst nehmen kann, positives Beziehungsverhalten.

Verhandeln ist für mich eine geschäftliche Ebene. In einer Beziehung bin ich im Kern emotional.
Ich nur mein subjektives empfinden.
Wenn ich in einer Beziehung verhandeln müsste, würde ich mir die Frage stellen, ob wir in der richtigen Konstellation zusammen sind.

Verhandeln klingt glaube ich auch für viele eher so nach Business/ geschäftlichem Kram. So wird es ja im alltäglichen Sprachgebrauch auch häufig verwendet.
In der Kommunikationsforschung nennt man es aber auch verhandeln wenn einfach ein Konflikt im zwischenmenschlichen Bereich besteht ( zwei unterschiedliche Positionen aufeinander treffen) und man zu einer gemeinsamen Lösung kommen will. Man muss die Lösung aushandeln. Jeder muss seine Gefühle und Interessen darlegen die hinter der Position stehen und dann versucht man einen Konsens zu finden

In meiner früheren Beziehung mit der Mutter meines Sohnes war das Dauerverhandlungsthema Freizeitgestaltung. Wegen unterschiedlicher Bedürfnisse nach Autonomie/Symbiose war das schwierig. Kein Kompromiss hat länger gehalten und die Beziehung ist (nicht nur, aber auch) daran gescheitert.

Aktuell verhandeln wir recht häufig Urlaubsaktivitäten (Natur versus Kultur), erfreulicherweise zumeist erfolgreich. Wir haben für beide Seiten befriedigende Kompromisse gefunden, denke ich.

Aus dem EP zitiert :
Da das verhandeln im EP in Gänsefüßchens steht, nicht nur am einer Stelle, fällt das was ich geschrieben habe unter verhandeln.
Von mir aus auch aushandeln.
Wer den Handel mit mir nicht eingehen will ist nun mal raus, da kein Handel zustande kommt.


Das ist keine Strafe , das ist eine logische Schlußfolgerung.
Wer auf den Handel nicht eingehen kann oder will , paßt halt nicht zu mir. Und ich nicht u ohm.
Da keine gemeinsame Basis gefunden werden konnte.


Jupp, bei einem Handel wird etwas gefordert und etwas gegeben.

Das was ich geschrieben habe gilt ja nun nicht einseitig.
Da müssen sich schon 2 in einer Beziehung dran halten.

Guten Morgen;-)

Das Thema beschäftigt mich sehr.

Ich habe sehr, sehr jung geheiratet! In der Regel, war es so, mein Mann entscheidet über alles!
Wir haben Vier Kiddys;
unser Zweitjüngster, ist ein Junge.
Da bemerkte ich schon mit seinen Zwei Jahren, irgendwas an der Sprache war nicht, wie bei den anderen Zweien.
Ihm fehlten, so meiner Ansicht verschiedene Silben, ja der größte Teil unseres Umfeldes fand das drollig und Lustig.
Ich jedoch, wurde sehr hellhörig und ging zum Kinderarzt um das abzuklären.
Dort bekam ich zur Antwort; das legt sich, bis er in die Schule kommt!
Versteht jemand, wenn man sein eigenes Kind nicht versteht?
wenn man überlegt, was das Kind sagen möchte(außerhalb dem normalen Kauderwelsch?

Mich hat das verrückt gemacht.
Daher wollte ich nach Tübingen in die Kinderklinik, um eine zweite Meinung zu holen.
Mein Mann, Nein!
Es war das erste mal, daß ich mich durchsetzt habe!

Das Ergebnis, war für mich in der damaligen Zeit erschreckend!
Es wurde LRS diagnostiziert.
Es wurde erklärt, Test's gemacht ..alles lief darauf raus, mein Kind sollte in einen Sprach-heil-Kindergarten(36km) entfernt.
Mein Mann seine Reaktion! NEIN
er war der Meinung;
1. er hat kein behindertes Kind!
2. er entscheidet das!
3. er unterschreibt nichts, denn für ihn gab es nix zu verhandeln!
4. das kostet Eigenanteil, er bezahlt den nicht!

Zum Schluss und es war wirklich ein harter Kampf, den ich als Löwin gewann.
Und ja, für mich absolut nicht verhandelbar!
Ich habe alleine unterschrieben, damals reichte die Unterschrift von einem Elternteil.
Mein Sohn ging in den Kindi, dann in die ersten Grundschulklassen und danach bis zur 7 Klasse, stationär. Ich liebe alle meine Kinder bedingungslos! jedoch, das besondere, innere Verhältnis zu diesem einzigartigen, besonderen Kind spüren bis heute BEIDE

Ich war so dankbar, für andere Menschen, die mir den Rücken stärkten
Daraus gelernt habe ich, es gibt Situationen, die absolut nicht verhandelbar sind!