Über was für Themen "verhandelt" ihr in Partnerschaften?

Ein Thema ist mir noch eingefallen, worüber heftig verhandelt werden kann: Der Kontakt zu den jeweiligen Ursprungsfamilien.
Wann wird wer zu welchem Fest besucht oder eingeladen, wie oft trifft man sich und darf die "Familie" jederzeit hereinschneien oder gibt es einen Besuchskalender.

@*****_54 Das ist in einer Partnerschaft ein wichtiges Thema, hier drohen möglicherweise Konflikte. Kenn ich gut.

Manchmal sollte man darauf hinweisen, dass man sich zwar nicht seine Eltern, aber doch seine Schwiegereltern aussuchen konnte. Also bitte nicht jammern.

Noch hat hier niemand gejammert.

Stimmt, hier nicht. Zumindest nicht merklich.

Aber in real life ist jedem klar, dass das millionenfach passiert.

Das ist kein Gejammer, aber ein deutlicher Hinweis darauf, das ich Recht habe:

Die Besuche der Schwiegerfamikie, vor allem wann und wie ich teilnahm, wurden immer mehr verhandelt. Je länger die Ehe andauerte.

Zum Glück muss ich nicht über Besuche der Schwiegerfamilie verhandeln, denn ersten mag ich sie und zweitens wohnen sie in Amerika so dass ein spontan Besuch sich nicht so einfach realisieren lässt und drittens sind sie Zeugen Jehovas, die keine Feste feiern.
Meine Frau mag zum Großteil (geht mir aber genauso) meine Familie, allen voran hat sie meine Eltern sehr gemocht und auch wenn mein sturköpfiger Bruder mich zur Weißglut brachte, mochte wir ihn, aber das ist kein Thema mehr. 🤷‍♂️

Was jetzt noch bleibt, sind die Besuche bei meinem Onkel und meiner Tante mütterlicher Seite und bei drei Tanten und zwei Cousinen väterlicher Seite.
Da geht es dann bei uns nur um die Organisation, wann, wo, und in welcher Reihenfolge wir sie besuchen oder ob auch mehrere Familienmitglieder zu einem Ort.

Auch wenn wir getrennte Konten haben, lässt mich meine Frau bei vielen finanziellen Frage die entgültige Entscheidung treffen.

Die ersten 6 Monate unserer Ehe haben wir in getrennten Wohnungen gelebt (Fernbeziehung), bis sie sich in meiner Wohnungsnähe eine Arbeitsstelle gesucht hatte und sie bei mir einzog, bis wir uns schlussendlich ein eigenes Haus gekauft haben (gemeinsam für den Erwerb und für ein Geldinstitut entschieden, die Details des Kredits durfte/musste ich entscheiden). Meine Frau hat bei der Farbwahl der Wände und der Einrichtungswahl die schlussendliche Entscheidung gehabt, da sie in dem Sinn das bessere Auge hat.

Der Jahresurlaub fordert auch keine Kompromisse. Wir sind da ähnlich gestrickt.
Im Sommer Sonne, Strand und Meer. Vorzugsweise auf Mallorca in unserem Stammhotel, in Italien, Frankreich oder Griechenland.
Im Herbst (so lange unser Kind noch nicht zur Schule geht) alle paar Jahre nach Amerika und den Indian-Summer bewundern.

Kindererziehung teilen wir uns gleichmäßig auf und wir versuchen uns gegenseitig so viel Freiheit wie möglich zu geben, da wir beide berufstätig sind.
Da versuchen wir immer Kompromisse zu finden, sodass jeder von uns auf seine Erholung kommt.

Entscheidungen zu Haus (im technischen Sinn), Auto's und alle technischen Gerätschaften überlässt meine Frau schlussendlich mir, auch wenn es um größere Finanzen geht.

Die meisten Skigebiete haben im Sommer auf MTB Betrieb umgestellt inkl lift.
Ich hätte das Rad im Konfigurator auf bis zu 8000 aufblasen können 😅
Rad fahren kann richtig ins Geld gehen🤷

Aber ja, meine mentale Gesundheit war ausschlaggebend dafür daß sie ihr OK gegeben hat. Auf der anderen Seite hab ich jetzt eh wenig Zeit wegen Hausbau

Was am Ende meiner Ehe nicht mehr verhandelt wurde, war der Ort,an dem wir gemeinsam wohnen könnten.

Er wollte bleiben, wo wir waren, ich hielt es nicht mehr aus.

Das war unüberbrückbar.

Sagt mal, ich lese hier oft nur Themen der Haushaltsführung, Vermögensverwaltung u.ä.
Sehr selten lese ich etwas über Gespräche, Verhandlungen, Absprachen über das Führen der Beziehung, über die entstehenden Wünsche und den Umgang damit. Erst recht nicht darüber was es heißt, vielleicht gemeinsam alt werden zu wollen.
Gewährt ihr euch Freiräume und dgl.?

Bei allem Verständnis, aber ein Fahrrad als solch zentrales Thema? Die Beziehung an sich ist für mich ein Thema, dagegen sind Besitzverhältnisse doch eher belanglos. Ich brauche doch, überspitzt gesagt, keine passende Frau für das Häuschen, sondern wenn überhaupt eher umgekehrt.

@*******mnz Naja, der TE möchte mit diesem Thread explizit ein buntes Mosaik aus diversen Verhandlungsthemen in Beziehungen erstellen.
Da hat doch jeder andere Themen auf dem Tisch. Für dich ist ein Fahrrad vielleicht kein Thema, für andere offensichtlich schon.

Ja, es ist immer wieder erstaunlich, welche hohen Beträge für manche Ausgaben als überhaupt nicht unnötig hoch angesehen werden. Dabei reden wir immer noch über ein Fahrrad, das fast den Preis eines günstigen Neuwagens erreicht. Also somit alle Zwischenstufen motorisierter Zweiräder überschritten hat (zumindest in der günstigen Version).

Wenn es wenigstens ein E-Bike wäre, das so viel Unterstützung liefern würde, dass man damit auf die Autobahn darf (gibt es)...

Mein Spaß-Vehikel (leider wurde es irgendwann gestohlen) war ein Kart mit Straßenzulassung. Hat 2.500 Euro gekostet und man durfte damit auf die Autobahn (was keinen Spaß machte, aber es war erlaubt). Das fuhr ca 90 km/h und war so flach, dass man im Parkhaus unter der Schranke durchfahren konnte. Machte 10x mehr her als ein Sportwagen für das 100-fache Geld.

Aber ich schweife ab, daher

P.S. Dein teures Rad sei dir gegönnt. Nicht falsch verstehen. Nur für mich wäre es nix.

Du brauchst das Haus, um die Frau anzulocken?

Nein mein lieber, wenn ich die richtige Frau gefunden habe, dann überlege ich mit ihr gemeinsam und suche ggf. das passende Häuschen aus.
Dieses Beispiel ist weit entfernt von meiner, in diesem Fall unserer Lebenseinstellung.
Wir sind nicht nur eiserne Mieter, wir legen zudem überhaupt keinen Wert auf materielle Güter.

Aber wir sind Gottseidank in der glücklichen Lage uns diesen Luxus einer solchen Wertvorstellung zu leisten, dafür bin ich dankbar.

Unsere Themen sind derzeit, wie gestalten wir unser alt werden. Werden wir uns auf den Keks gehen, welche Freiheiten braucht jeder von uns, damit wir gemeinsam alt werden können?

Wie gehen wir mit dem Thema Krankheit und mögl. Einschränkung um?


Nebenbei, ich gönne jedem sein schickes Fahrrad, aber eben als Beziehungsthema sehe ich es pers. nicht.

Na ja, ich sage halt von Vornherein, dass mit mir eine Liebesbeziehung nur mit 24/7 TPE geht. Wenn sie sich darauf einlässt, ist für immer ausverhandelt.

Ich und mein Partner haben getrennte Wohnungen und getrennte Finanzen, heiraten kommt für mich auch nicht in Frage.
Dinge die vor Eingang der Beziehung geklärt wurden waren Einstellung zu Kinderwunsch und Ehe, gewünschtes Beziehungsmodell , Geschlechterrollenbild bzw. Go's sowie No Go's in Beziehungen, Einstellungen zu Politik und Religion, soziale Werte, Vorlieben bei der Freizeitgestaltung....das ist glaub ich so das Wichtigste gewesen.
Und da wir getrennte Wohnungen und Finanzen haben, gibt's darüber hinaus eigentlich nicht so wahnsinnig viel zu verhandeln. Klar, sowas wie Urlaubsplanung oder auch teilweise die eigene Lebensplanung und ob diese mit den Vorstellungen des Partners bzw der weiterführung der Beziehung kompatibel ist. Wenn z.B. einer darüber nachdenkt umzuziehen oder auszuwandern. Da sollte man den Partner natürlich schon mit einbeziehen

Über die Namenswahl unseres Kindes und die Anzahl der Namen.

Auf wie viele Namen habt ihr euch schließlich geeinigt?

Mit gemeinsamem Haushalt ist auf jeden Fall auch die Ordnung ein großer Faktor.
Jeder hat ein eigenes Verständnis davon wann es dreckig ist und wann endlich aufgeräumt werden muss. Und dann auch noch die Art und Weise wie aufgeräumt und geputzt werden muss.
Ich bin eigentlich sehr entspannt und alles Andere als ein Sauberkeitsfanatiker. Aber bei meinem Freund.....da fang ich erst mal an aufzuräumen wenn ich ihn besuche. Besonders die Küche ist da immer ne Katastrophe. Wenn wir zusammen leben würden, gäbe es da einiges auszuhandeln. Da würde ich nen Putzplan aufstellen.
Was Wäsche angeht müsste ich mich dann aufstellen. Ich wasche Bunt und Weiß zusammen. Das geht für ihn z.B. gar nicht. Die weißen Socken müssen blütenweiß bleiben. Aber ich bin ja kompromissbereit.

Mir pedantischen Menschen komm ich hingegen gar nicht klar. Ich hatte mal nen Freund der schon zwanghaft war beim Einräumen seiner Küchenutensilien. Wenn ich da mal gekocht und anschließend aufgeräumt hab, gab's noch Meckerei wenn die Pfanne nicht exakt da stand wo er sie immer einräumt oder noch schlimmer; ein paar Tropfen vom Spülwasser auf den Boden getropft waren. Er hat das geradezu persönlich genommen, als ob ich das absichtlich mache um ihn zu ärgern oder weil ich seine Ordnung nicht "respektiere" 🙈. Eigentlich pure Comedy wenn's nicht toternst gewesen wäre.
Tatsächlich haben wir uns wegen genau sowas auch getrennt.

Das ist krass.

Wir hatten in der Trennugsphase ein Haus auf der meine damalige Frau und ich auf drei Ebenen ausweichen konnten. Das war hilfreich und mündete vermutlich darin, dass wir nach der Scheidung ein besserers Verhältnis haben, als davor.

Verhandelt wurde, wer beaufsichtigt die Kinder wann und wie.

Ich konnte ihn begeistern für vier Namen.

Haha, kenne ich voll gut!

Echt krass dass man so zwanghaft sein kann oder?
Und ich war natürlich pikiert weil meine Arbeit (um ihm ne Freude zu machen),so gar nicht gewertschätzt wurde. Er aber wiederum fand es maximal respektlos von MIR, dass ich schon wieder die Pfanne falsch eingeräumt habe oder schon wieder zwei Mini Wassertropfen auf den Boden gespritzt waren.
Und solche Pipikramstreits gab es halt dauernd.
Lächerlicher Trennungsgrund eigentlich aber....er konnte da nicht aus seiner Haut. Und ich hatte keinen Bock mehr mich ständig maßregeln und anpampen zu lassen