Über was für Themen "verhandelt" ihr in Partnerschaften?

Danke für das Teilen eurer "Verhandlungs"inhalte, die das Mosaikbild bunter färben . Ich freue mich sehr. Es ist ja nicht selbstverständlich, solche Themen in einem Forum zu teilen; irgendwie ist das bei manchen Themen ja noch privater als das Thema Sexualität. Aber gleichzeitig entsteht so in der Summe ein schönes, buntes Bild davon, was es bedeuten kann, unter Liebenden nicht einer Meinung zu sein und nach gemeinsamen Wegen suchen zu müssen. Beim Lesen freue ich mich über all eure Geschichten oder empfinde den Stich an den Stellen, wo der Konsens am Ende nicht gelang.

Zur Erinnerung: Es geht hier nicht darum, wie ihr selbst an von anderen erzählten Stellen "verhandeln" würdet und was euch selbst dabei wichtig wäre. Ein bisschen Gesprächsflow dazu kann schon mal kommen, aber ich bitte weiterhin darum, für den Threadverlauf im Zweifelsfall lieber bei den eigenen Themen aus eigenen Beziehungen zu bleiben.

Danke für eure Beiträge zum Thema!

Das Thema Ordnung scheint etwas zu sein, was gern "verhandelt" wird. Hier würde gut zum Thema passen, wenn man da konkrete Beispiele aus dem eigenen Leben erzählt, denn nach meinen Beobachtungen nimmt das jeder ein wenig anders wahr.

Ein Beispiel von mir: Wenn ich beruflich im Hyperfokus auf meine Aufgaben bin, nehme ich meine Umgebung kaum wahr. Dann muss ich mir meine Mahlzeiten in die tägliche To-Do-Liste schreiben und nehme nicht mal mit der Nase wahr, wenn der Müll dringend rausmüsste. In anderen Zeiten bemühe ich mich dann extra um Ordnung und Sauberkeit, um a.) auszugleichen, was sich an Staub angesammelt hat und b.) die Wohnung in einen Zustand zu bringen, in dem sie die nächste Hyperfokus-Phase halbwegs verkraftet.

Das machte es für mich immer schwierig, mich in Partnerschaften auf gemeinsame Standards zu einigen, weil die bei mir selbst ja auch alle paar Wochen stark changieren. Ich hätte mir hier immer einen Partner gewünscht, der auf ruhige, entspannte Art seine Standards "durchsetzt" und mich in den Hyperfokusphasen einfach daran erinnert. Stattdessen entwickelte es sich meist so, dass das, was in meinen Hyperfokusphasen für mich "unsichtbar" war, sich irgendwie zum Standard entwickelte und mein Partnermensch dann nicht bereit war, diese "ständigen Wechsel" mitzumachen und "dann aufzuräumen, wenn es mir gerade in den Kram passte". Rückblickend glaube ich, dass da immer noch ein wenig das Bild mitschwang, dass die Frau die Hauptverantwortung für diesen Teilbereich des gemeinsamen Lebens trägt und der Mann zwar mit anfasst, aber eben nicht federführend ist. Ich hätte es an der Stelle immer andersherum schöner gefunden .