„Und genau das war in meiner Ehe fatal, dass er mich schonen wollte.
Ich merke nämlich selbst im schwärzesten Loch noch, wie es jemandem um mich herum geht. Und wenn es demjenigen nicht gut geht, er aber nichts sagt, kreisen die Gedanken noch heftiger als sowieso schon.
Tja, verschieden isses.
Wir ticken ja in mancher Hinsicht anders, in dieser bin ich aber vollkommen, zu 100%, bei dir.
Die schlimmste Antwort, die man mir geben kann?
"Nichts".
Auf die Frage: "Was ist los?"
Wenn ich diese Frage stelle, dann sollte mein Gegenüber wissen (einfach wissen), dass ich etwas spüre. Dass sehr wohl etwas los ist, und zwar eine Menge.
Damit ist klar, dass die Antwort "Nichts" beinhart gelogen ist.
In dem Moment verliert sie mich. Sofort.
Ich fühle mich belogen, hintergangen, nicht ernst genommen, verarscht, denkt euch noch mehr Attribute dazu aus, sie werden alle stimmen.
Die Antwort: "Eine Menge, ich kann aber gerade nicht" reicht dabei aus. Vollkommen!
Dann fühle ich mich gesehen. Verstanden. Nimmt sie meine Sorge ernst.
Und ich ihre, wenn ich genau dann Verständnis zeige. Denn manchmal gibt es für Gefühle keine Worte.
Manchmal kommen sie erst später.
Die Zeit gebe ich dann auch gerne.
Aber nicht, wenn man mir direkt ins Gesicht lügt.
Da geht in mir ein Licht aus.
Wenn sie Pech hat: Für immer.