Mein Herr Destillat bat mich darum, mich hier zum Thema zu äußern, um meine Sicht darzustellen.
Eure große Zahl an Beiträgen habe ich mir jetzt aus Zeitgründen erspart, zu lesen. Ich vermute, dass das für meine Darstellung auch nicht wirklich wichtig wäre.
Polyamorie zu erklären, bemühe ich mich an dieser Stelle auch nicht. Mir ist bewusst, dass es Menschen gibt, die diese Art, zu fühlen, nicht nachvollziehen können. Die werden dann vermutlich auch meinen sonstigen Ausführungen nicht weit folgen können. Nur so viel: Ich war schon immer in der Lage, mehr als einen Menschen gleichzeitig zu lieben. Das ist meine Art einer idealen Beziehung.
Nun zum BDSM-Kontext:
Ich bin eine Kampfsub und körperlich aufgrund Kraft auch durchaus in der Lage, mich zur Wehr zu setzen. Fesselungen halten mich da häufig nicht unbedingt auf. Es ist nicht selten vorgekommen, dass Fesseln zerrissen sind. Ein Mensch allein könnte das im Zweifelsfall nicht immer allein beherrschen. Soweit zum rein Physischen.
Weiter bin ich in meinem Fühlen eine Sklavin. Für die, die den Unterschied nicht kennen: Ich habe kein Safeword, will auch keins. Ich habe keinen Wunschzettel und äußere auch nicht, was ich lieber mag und was nicht so. Es gibt bei mir keine Grenzen oder No-Gos, denn als Sklavin gehört man den Herren und hat keine Ansprüche zu stellen, sondern lediglich die Wünsche der Herren zu erfüllen. Ich vertraue darauf, dass die Herren wissen, was sie an meinen Qualitäten haben und diese nicht zerstören werden. Und auch, wenn es so sein sollte, ist es ihre Entscheidung.
In der Vergangenheit hatte ich einige Herren. Immer einzeln. Aufgrund meiner grundsätzlich vorhandenen Wehrhaftigkeit, die sich vor allem rein automatisiert und weniger bewusst gesteuert äußert, waren die meisten in der Vergangenheit damit an irgendeinem Punkt überfordert. Baten mich auch gelegentlich darum, mich zurück zu nehmen. Wenn ich aber wieder in die eigene Kontrolle gehe und nicht mehr so sehr ins reine Fühlen, erreiche ich den Subspace höchst selten. Dahin komme ich nur im Gefühl der absoluten Auslieferung und Herrschaft durch meine Herren.
Meine beiden Herren und Lebenspartner ergänzen sich, erweitern gegenseitig ihre Fähigkeiten allein schon dadurch, dass sie zusammen vier Hände haben, agieren im Gemeinsamen als eins. Wie ich polyamor bin, bin ich das also auch im Hinblick auf die Herrschaft. In dieser Konstellation komme ich seltener ins Wehren oder Aufbegehren und finde schneller in mein natürliches fühlen als Sklavin.
Von Konventionen oder dem, was allgemein üblich und anerkannt ist, habe ich noch nie viel gehalten. Ich strebe nach dem Glück, meine Herren glücklich zu machen und erfüllt zu sehen. Egal, was andere, die vielleicht nicht so fühlen, dazu denken.
Ich bin glücklich mit ihnen. Und, soweit ich das beurteilen kann, sie auch mit mir.
Weiter werde ich mich in diese Unterhaltung nicht involvieren.