Wieviele Männer sind Reiz-Reaktions-Fetischisten?

Ich würde sagen, fast alle sexuell aktiven Menschen sind Reiz-Reaktions-Fetischisten. Wer will denn keine Reaktionen erleben?

Ich kenne niemanden, der von sich selbst sagt es wäre geil, wenn sich das Gegenüber beim Sex tod stellt.

Meine Schätzung daher: > 99.999 % der sexuell aktiven Bevölkerung verorte ich als Reiz-Reaktions-Fetischisten.



Das Gegenstück zum Reiz-Reaktions-Fetischisten ist ja nicht der Sadist, sondern der Nekrophile.

Es gibt vermutlich nur ganz wenig nekrophile Menschen.

Wenn ich mit Männern Sex habe bekomme ich in den seltensten Fällen einen Orgasmus. Traurig aber wahr! Das beste Sexwerkzeug wissen die meisten nicht zunutzen und lassen sich nur schwer belehren-außer wenn Frau mit der Peitsche droht. Wenn ich ausgehe rechne ich garnicht mehr damit Sex zu haben - ich mach’s mir hinterher selber-das ich befriedigender und weniger infektiös!

Würde behaupten, dass tatsächlich fast alle Männer Reaktions Fetischisten sind.
😊😊

Die NUR an eigene Befriedigung denken sind vermutlich und hoffentlich sicher eingesperrt.

Wieder was gelernt: Also nach den aufgezählten Kriterien bin ich wohl ein Reiz-Reaktions-Fetischist

Aber zu der eigentlichen Frage: Ich denke auch, die Quote liegt über 30 Prozent. Und da ich Optimist bin, schätze/hoffe ich bei über 50 Prozent

Das würde bedeuten 50 % der Bevölkerung stehen auf Sex mit "Bewusstlosen".

Ganz klar , über 30% . Meine Erfahrungen... Ich würde sogar vermuten , daß es mindestens 65 % sind.

ich würde eher sagen:

reiz-reaktions-liebhaber/in

fetischismus hat immer so den geschmack,
dass sex "ohne" nicht geht...

sind nur männer gefragt?

Ich kenne nur den Begriff "Reaktionsfetischismus".


Nicht, wenn beispielsweise Masochismus eine Rolle spielt


Wohl nur nötig, wenn er danach 'fertig' ist. Ansonsten kann es doch auch durchaus sein, dass sein Gegenüber eben total drauf steht, wenn er kommt. Dann extra rauszögern widerspricht Deinem postulierten Konzept.



"Vorspiel"? Ein Reaktionsfetischist hat keinen Spielplan, der diesem albernen, heteronormativen, kouplationszentrierten "nur Penis-in-Vagina/Anus-Sex ist richtiger Sex und alles andere ist Vorspiel, Nachspiel oder zählt nicht" folgt. Von daher gäbe es für mich nichts zu 'verlängern'.


... und dann hast Du mal den Sweetspot gefunden und sie will in diesem Moment einfach genauso in genau diesem Rhythmus und genau mit dieser Reizung weiter um den Verstand gebracht werden, dann schlägt der Rundengong und es ist Stellungswechsel angesagt, ob sie will oder nicht. Denn "oft" ist ja wichtig?


@**********dSexy Meine Lieblingsstelle. Das sind KEINE "eindeutigen" (im Sinne von Gefallen und Wohlgefühl) Reaktionen sondern körperliche Reflexe. Weil das vor allem Männer so gut wie nicht wissen, werden Frauen, die vergewaltigt wurden, von unserem patriarchalen Rechtssystem noch immer in die Ecke "Du wolltest es doch, sonst wärst Du nicht feucht gewesen" gestellt. Genauso wie dieser unsäglich bescherte Textgenetrator-Spruch fürs Profil-Motto "Eine Erektion ist das ehrlichste aller Komplimente. Nein. Einfach nein. Reflex und sonst nichts.

Mein Reaktionsfetischismus: Ich beobachte, probiere aus, kommuniziere, stelle Fragen, lasse Situationen gemeinsam revue passieren. Und ich versuche nicht, krampfhaft irgendwelche bescheuerten Rekorde zu brechen. Ich muss niemandem irgendwas beweisen (weswegen mich Deine Auflistung sehr stört, weil das für mich nach dieser typischen Jagd nach dem Oberstecher-Orden riecht) und bin mir bewusst, dass weder mein Orgasmus noch der meines Gegenübers "fertig", "erfolgreich" oder eine Art von Auszeichnung bedeutet. Und schon gar kein Zwang.

"Komm' wie Du willst" von Emily Nagoski sollte an dieser Stelle wieder erwähnt werden. Da steht so viel drin über diesen ganzen Leistungs- und Orgasmuswahn und auch über diesen toxischen Mythos der Körperreaktionen als Zeichen von Wohlgefallen und Konsens.

Da müssten aber viele eingesperrt werden.
Was meinst Du wie das für Männer ist die zu Prostituierten gehen.

Und die Prostituierte soll dabei keine Erregung zeigen und ja keinen Orgasmus vortäuschen, sondern einfach still liegen bleiben?

Was kennst du für Leute?

Ich denke, Reiz-Reaktions-Fetisch trifft es besser, ein bestimmtes Verhalten zu definieren.
Denn wie oben beschrieben ,mag wahrscheinlich fast jeder (außer den Nekros) auch Reaktionen.
Reflexe sind übrigens viel schneller als Reaktionen und werden im Rückenmark verarbeitet. Reaktionen im Gehirn.

Den Fetisch hat dann jemand, der keine Lust auf Sex mit jemandem hat, der keine Reaktionen zeigt.

Für mich klingt das nicht nach Fetischismus. Seh da irgendwie keinen Punkt von den Kriterien erfüllt (siehe z.B. Wikipedia). Manche Sachen sind eben nicht definiert, weil dann auffällt, dass die Definition nicht passt.

Die oben beschrieben Punkte klingen für mich nach einem Mann der gerne Sex hat und es genießt. Nicht mehr oder weniger

Ist bestimmt kein klassischer Fetisch, wie Nylons oder High Heels, geht aber:
Reiz Reaktions Fetisch: Was ist ein Fetisch?

Naja Euer verlinkter Beitrag ist unlogisch. Dann dürfte kein Mann mehr mit diesem "Fetisch" Selbstbefriedigung ausüben können, weil eben die Reaktion fehlt. Und ich kenne einige Männer, auf die die obige Beschreibung passt, die aber bei der Selbstbefriedigung ganz anders ticken

Daher halte ich das was ihr beschreibt auch nicht für einen Fetisch, sondern



Ausserdem erfolgt jede Reaktion auf einen irgendwie gearteten Reiz (sei es visuell, olfaktorisch oderwasauchimmer, da hilft auch Wikipedia weiter) daher ist auch die Formulierung Reiz-Reaktions-Fetisch nicht logisch.
Sprich die Kombination Reiz-Reaktion ist aus meiner Perspektive nicht sinnig und zusätzlich ist es auch kein Fetisch, sondern eben einfach eine natürliche, empathische Sexualität, die von nahezu jedem in unterschiedlicher Intensität gelebt werden dürfte.

Es ist schon klar, warum ihr diesen Thread eröffnet habt und ihr werdet damit sicher auch Euer Ziel erreichen, aber ändert nichts daran, dass es einen Grund gibt, warum diese Formulierung im Normalfall wahrscheinlich eher nicht genutzt wird.

VG
Pinky

Wieso sollte eine normale zwischenmenschliche Interaktion als Fetisch/Paraphilie bezeichnet werden ?

Danke, @*********ckit für dein Posting.
Das entspricht auch meiner Sichtweise bzw. Informationsstand.

Und in der Tat kenne ich den Begriff "Reaktionsfetischisten/in" aus dem BDSM Umfeld, wenn es um Empfindungsdiskussionen geht. Allerdings ist es kein klassischer Fetischismus nach der Wikidefinition, die eine Objektfixierung voraussetzt.

P.S. Es gibt das Reiz-Reaktions-Modell... und Fetischismus und hin und wieder findet sich auch der Begriff Reaktionsfetischist, aber der hier verwendete Begriff scheint eine kreative Eigenkreation (... für was auch immer...) zu sein, zu der der TE auch eine eigene Gruppe hier im JC hat.
Ein Schelm...

Hin und wieder findet sich auch im JC was dazu:
Bizarre Spiele: „Reaktionsfetisch“

GmbH: Reaktionsfetisch

BDSM 2.0 Sexuell: Nicht jammern, genießen!

(Ich meine deutlich mehr zu erinnern, aber die Suchfunktion spukt nicht mehr aus)

Vielleicht kann ich da eine Perspektive beitragen. Ich habe den Begriff "Reaktionsfetischismus" für mich entdeckt, weil ich immer müder und müder wurde, ständig erklären zu müssen, auf was ich stehe und auf was nicht. Das war zu meinen SM-aktiven Zeiten. Mit dem Begriff kam dann eine recht tolle Erklärung: nicht die Aktion an sich macht mich an, sondern was ich damit auslöse. Es kam schon oft vor, dass ich Sachen gemacht habe, die mich an sich null reizten und manchmal sogar abgeschreckt hätten ohne den Kontext. Zwei recht krasse Beispiele: Zum einen Nadelspiele. Ohne Witz, meine Nadelphobie bringt meine Hausärztin und viele andere Profis in weiß regelmäßig zur Verzweiflung. Und dann kam es dazu, dass einfach alles gepasst hat. Noch immer bekommen' ich Puls und Kreislauf, wenn ich nur eine Nadel sehe. Aber in dieser speziellen Situation zusammen mit der Geilheit, die mein Gegenüber ausstrahlte... Der helle (uns tolle) Wahnsinn. Und zum anderen Waterboarding. Das widersprach ziemlich hart meinem moralischen Kompass, sowas überhaupt in Erwägung zu ziehen. Auch hier wieder der richtige Ort zur richtigen Zeit mit der richtigen Reaktion und meine vormaligen Vorbehalte waren dahin.

Ich denke, mit diesem Begriff kann man recht gut die Ungläubigkeit vieler elegant umschiffen, dass jemand durchaus seine Lust und Erregung nicht zwangsläufig nur aus direkter Stimulation erfahren kann, sondern auch indirekt durch beobachten, hören, riechen, schmecken, mitfühlen, mitfiebern, quasiempathisch mittendrin sein.

Jedenfalls liebe ich es genauso sehr, mit den Vorlieben, Sehnsüchten und Kinks anderer zu spielen, wie meine direkten und mittelbaren Wünsche, Trigger und Vorlieben bedient zu bekommen. Die Kunst ist, zu verhindern, dass es keine Einbahnstraße wird.

Bezug nehmend auf den Post von @*********ckit könnte genau darin der definitive Unterschied zu denen liegen, die keine Reiz-Reaktions-Fetischisten sind.

Du sprichst davon, dass du Handlungen mitgemacht hast, die sonst deinem moralischem Kompas oder körperlichem Empfinden (Angst vor Nadeln) widersprachen. Dennoch war es in der Situation aufregend und stimmig. Ohne diese Stimmung und Situation wären diese Handlungen nicht zustande gekommen eben aus der Angst davor (Nadeln) oder wegen moralischen Grenzen.

Vielleicht setzt genau darin die Definition des Begriffes ein. Die Bereitschaft oder den Willen zu haben die eigenen Grenzen einfach über Bord zu werfen, vllt auch ungeachtet der Konsequenzen, welche dies für einen selber hat, im Nachhinein, und unbedingt derjenigen oder demjenigen das zu geben was sie/er möchte, um die Lust zu befriedigen und, dem eigenen Festich entsprechend, die Reaktion des Gegenübers zu sehen.

...das ist ein Fetisch?

Ich würde das keinesfalls unter Fetisch einreihen. Eher süsser alltäglicher Normalo. Wenn das nicht klappt, dann ist der Fetisch dran. Sozusagen mal aufs Gas steigen, sonst geht nix weiter.

Vielleicht nur aus einer weiblichen Perspektive heraus?
Es ist halt doch eher ein typisch männliches Verhalten.
Ich habe jenfalls noch von keiner Frau gehört, die ein Interesse daran hätte aktiv die Sexualität ihres Partners zu entdecken und zu erkunden.

Mein Beileid.

VG
Pinky